Mythos

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Erwin Weiß: Kumpel, Klampfe, Kult

Erwin Weiß gehört zum Parkstadion wie Charly Neumann, Abstiegstränen und Eurofighter-Jubel. Der Vater des „Mäuskens“ und Sänger von „Schalke 04, Liebe in Revier“ spielte sich in die königsblauen Herzen. Er ist ein Stück Schalker Zeitgeschichte und hat das Zeug zur Legende. Einziger Makel: ein schwarz-gelber Fleck auf der Weiß’schen Weste. Am 15. April wäre er 90 Jahre alt geworden.

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Mythos Günter Schlipper: „Zauberer – spiel ab, spiel ab!“

Günter Schlipper war kein Profi von der Stange. An guten Tagen spielte „Schlippi“ die ganze Welt schwindelig – und seine besten Tage hatte er, wenn es ins Derby ging. Im Schalker Kreisel spricht der 61-Jährige über legendäre Siegesfeiern, blutige Nasen, einen Cocktail mit seinem Namen, abgeknickte Auto-Antennen und eine bislang geheime Jugendsünde.

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Mythos Kevin Kuranyi: Zwei Paar Boxhandschuhe in der Kabine

71 Treffer in 162 Bundesliga-Partien: Damit ist der gebürtige Brasilianer, der mit vollem Namen Kevin Dennis Kuranyi Rodriguez heißt, bis heute die Nummer 04 im S04-Torschützen-Ranking. Mindestens genauso imposant sind seine Geschichten aus dem königsblauen Nähkästchen. Mit dem Schalker Kreisel sprach der 41-Jährige über Wärmesalbe in der Unterziehhose, eine geheime Schuhbotschaft, Vorbereitungsläufe bis zum Erbrechen, einen K.-o.-Schlag in der Kabine, Grillpartys im Hause Lincoln und – eine Giftschlange im Kofferraum ...

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Mythos Johan de Kock: „Johan der Kopp“

Johan de Kock ist eine lebende Legende und ein Multitalent: Von Haus aus Mittelstürmer, wird der kopfballstarke 1,92-Meter-Mann von einem Trainer namens Jörg Berger zum Innenverteidiger umgeschult – und später zum Turm in der Schlacht der blau-weißen „Eurofighter“. Als Ingenieur hat er zudem einen großen Anteil am Bau der VELTINS-Arena. Vor allem ein technisches Element trägt die Handschrift des heute 58-Jährigen.

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Mythos Jochen Abel: Hoffentlich habe ich keinen Elefanten erlegt

Hans-Joachim Abel trägt 1983/1984 stolze 14 Tore zum zweiten Schalker Wiederaufstieg bei. Dabei muss der gelernte Mittelstürmer zwischenzeitlich als rechter Verteidiger aushelfen. Heute lebt Abel in einem Land, das weniger als 40.000 Einwohner hat, und verfolgt das deutsche Fußballgeschehen nur noch via Sky. Ganz besonders interessieren den langjährigen Ruhrgebiets-Kicker die Elfmeter-Statistiken, denn er hält noch immer einen legendären Rekord ...

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Mythos Timo Kunert: Ich hatte einen Pfeil im Kopf

Timo Kunert legte eine, nun ja, ziemlich haarsträubende Karriere hin: 2006 zum S04-Profi befördert, kam der Blondschopf nur zu einem einzigen Bundesliga-Einsatz. Im Internet aber ist Kunert bis heute Kult – wegen seiner teils todesmutigen Frisuren. Grund genug für ein schnittiges Kreisel-Gespräch über Vokuhilas, Irokesen und Strähnchen, ausgedehnte Sonnenstudio-Besuche, ständige Streiche von Gerald Asamoah und ernsthafte Ermahnungen von Frank Rost.

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„Ennatz“ Dietz wird 75: Ein Leben für den Fußball

75 Jahre – und kein Tag ohne Fußball. Bernard Dietz kann an diesem Mittwoch (22.3.) auf ein bewegtes Dreivierteljahrhundert zurückblicken: als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, die 1980 Europameister wurde, auf 495 Bundesliga-Spiele – und fast fünf Saisons, in denen er als Libero der Königsblauen die Strippen zog.

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Mythos: Asi Erich Fußballgott

„Wo bleibt denn das Pilsken?“, fragt Propst Markus Pottbäcker lächelnd, nachdem Erich Wehners Urne in der Erde versunken ist. Der Mann, der soeben die letzten Worte gesprochen hat, bekommt sein Pilsken, frisch gezapft vom stilechten Bierstand, der heute auf dem Friedhof steht, und stößt auf den Verstorbenen an. Nein, das ist keine Szene aus einer Ruhrgebiets-Komödie. Es ist der Augenblick, an dem ein Schalker Original die Bühne verlässt: Einer, den die meisten nur unter seinem „Künstlernamen“ kannten: Asi Erich.

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Mythos Nico Braun: In Luxemburg wird Fußball gespielt?

Er kommt als „Exot“ und geht als umjubelter Held im Abstiegskampf: Schalkes Nico Braun wird 1971 zum ersten luxemburgischen Bundesliga-Profi der Geschichte. Dass der Linksfuß bei Königsblau anheuert, ist ein Glücksfall und nur der List des damaligen Präsidenten Günter Siebert zu verdanken. Auch für Braun lohnt sich der Transfer – er reift im Revier zum Topstürmer und ganz nebenbei zum soliden Trabrennfahrer.

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Frank Hartmann: „Frank, du hast eine spontane Einladung ins Sportstudio!“

Der Eifeler Junge Frank Hartmann und der geilste Club der Welt, das passte wie die Faust aufs Auge. Auf Schalke schlug der torgefährliche Mittelfeldspieler ein wie der Blitz, erzielte 20 Treffer in 52 Bundesliga-Begegnungen. Doch das gemeinsame Glück hielt nur eineinhalb Jahre, dann zog Hartmann weiter zum 1. FC Kaiserslautern. Kurz darauf traf er fünfmal gegen Schalke – in einem einzigen Spiel.

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Tomasz Hajto: Fußballerisch konnte ich nichts

Er kam, sah und traf gleich in seinem ersten Bundesliga-Spiel für Königsblau – allerdings ins eigene Tor. Trotzdem gehen die 04 Jahre von Tomasz Hajto auf Schalke als Erfolgskapitel in die GEschichte ein. Dabei war „Gianni“, wie er in der Fußballbranche genannt wird, von Haus aus gar kein Kicker, sondern Skifahrer. Spezialdisziplin: Slalom. Ehrlich!

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Mythos Bernd Dierßen: Ich ging wie John Wayne

Sie nannten ihn „Shorty“: Bernd Dierßen zog vier Jahre lang die Fäden im S04-Mittelfeld und war an historischen Erfolgen beteiligt. Dabei war sein Wechsel zum GEilsten Club der Welt eigentlich schon zweimal gescheitert. Im Interview mit dem Schalker Kreisel erinnert sich der 63-Jährige an zähe Verhandlungen, einen völlig verunglückten Freistoß, der schließlich doch noch zum Tor führte, höllische Schmerzen nach der Aufstiegsfeier 1984 und an die leckeren Klapp-Stullen beim Fußballgucken in Rudi Assauers Wohnzimmer.