Henning Matriciani: Ein Anruf von Gerald Asamoah stellte alles auf den Kopf

Den Traum, Fußballprofi zu werden, hatte Henning Matriciani fast schon abgehakt. Mit einem Anruf von Gerald Asamoah nahm die berufliche Zukunft des ausgebildeten Physiotherapeuten aber dann plötzlich einen ganz anderen Verlauf. Mittlerweile ist der 22-Jährige eine feste Größe im Lizenzspielerkader der Königsblauen.

Henning Matriciani

Drei Jahre als Auszubildener und sieben Monate hauptberuflich war Henning Matriciani in einer Physiotherapie-Praxis in Lippstadt tätig, bis er sich im Sommer 2020 der Knappenschmiede des FC Schalke 04 anschloss. Entdeckt wurde der Abwehrspieler zuvor von Peter Knäbel und Gerald Asamoah während eines Spiels zwischen dem SV Lippstadt und der königsblauen U23. Einige Zeit später klingelte Matricianis Handy, am anderen Ende der Leitung war Asamoah, damals noch als U23-Manager tätig. „Ich dachte zunächst, es wäre ein Scherz. Aber dann habe ich doch schnell gemerkt, dass tatsächlich Asa am Telefon war“, erinnert sich Matriciani an das Telefonat, das seinen beruflichen Werdegang verändern sollte.

Aufstieg gegen St. Pauli der sportliche Höhepunkt des Jahres

Der Abwehrspieler wechselte infolgedessen in den Schalker Nachwuchsbereich, machte dort mit guten Leistungen auf sich aufmerksam und debütierte schließlich im Mai 2021 in der Bundesliga. Beim 4:3-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt wurde er in der 67. Minute eingewechselt. Es folgten zwölf Zweitligaeinsätze in der Vorsaison sowie acht weitere Bundesligaspiele in der aktuellen Spielzeit, davon zuletzt fünf in Serie über 90 Minuten. „Es war ein sehr ereignisreiches Jahr, in dem ich viel erlebt habe“, blickt Matriciani zurück. Den Sieg gegen den FC St. Pauli und den damit verbundenen Aufstieg bezeichnet er als Höhepunkt im Jahr 2022. „Das sind Momente, die du gerne im Kopf behältst.“

Allzu viel habe sich für ihn persönlich in den vergangenen Monaten zwar nicht verändert, sagt Matriciani, der sich ab und an aber doch mal zwicke, um zu prüfen, „ob das alles wahr ist“. Einziger Unterschied zu früher: Er werde auf der Straße nun häufiger erkannt. „Das freut einen natürlich“, sagt der 22-Jährige in seiner bodenständigen Art.

Matricianis Ziel: in der Bundesliga etablieren

Die für ihn derzeit so positiv verlaufene Phase möchte er „versuchen zu genießen und dabei Spaß zu haben“, sagt Matriciani, der sich als Ziel setzt, über lange Sicht gesehen ein gestandener Spieler in der Bundesliga zu werden.

Wir sind der Jäger. Alles ist noch möglich.

Henning Matriciani

Aktuell verweilt er genauso wie seine Teamkollegen im kurzen Weihnachtsurlaub, ab dem 2. Januar geht die Vorbereitung auf den zweiten Saisonteil im türkischen Belek weiter. „Wir haben eine kurze Pause, um Kraft zu tanken. Und dann geht es im Trainingslager wieder los. Dort wollen wir neue Energie für die Rückrunde sammeln“, sagt Matriciani, der weiterhin fest an den Klassenerhalt glaubt. „Wir sind der Jäger. Alles ist noch möglich.“

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