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Lino Tempelmann: Fühle mich fit wie selten zuvor
Es lief die 60. Minute im Heimspiel gegen Hertha BSC, als Lino Tempelmann für Christopher Antwi-Adjei in die Partie kam. Der Mittelfeldmann sammelte damit am Samstag (5.10.) seinen 102. Einsatz in seiner Profilaufbahn – und gleichzeitig einen ganz besonderen. Denn die halbe Stunde auf dem Platz bedeutete das Ende einer mehrmonatigen Leidenszeit.
Aufgrund einer Knieverletzung hatte der 25-Jährige die komplette Vorbereitung mit dem Team verpasst und war nach einer intensiven Reha-Phase erst zwei Wochen vor dem Kräftemessen mit den Berlinern wieder ins Mannschaftstraining auf Schalke eingestiegen. In den ersten Einheiten hatte Tempelmann bereits einen so guten Eindruck hinterlassen, sodass Interimstrainer Jakob Fimpel ihn direkt für das Auswärtsspiel in Münster berief.
Für mich ist es ein Restart. Ich bin auf einem guten Weg.
Auf den Kaderplatz im NRW-Duell folgte eine Woche später dann das lang ersehnte Comeback. „Hinter mir liegt die schwerste Phase meiner bisherigen Karriere“, berichtet der gebürtige Münchner, der die Reha auf eigenen Wunsch und nach Absprache mit den S04-Verantwortlichen in seiner Heimatstadt absolviert hatte. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so lange dort sein werde. Es war aber alternativlos, um schmerzfrei zu werden. Deshalb habe ich mir die Zeit genommen, die ich gebraucht habe. Alles andere hätte keinen Sinn gemacht.“ Denn in der abgelaufenen Rückrunde hatte sich Tempelmann immer wieder mit Knieproblemen geplagt, Trainieren unter voller Belastung war kaum noch möglich.
Um den Beschwerden entgegenzuwirken, hatte sich der Mittelfeldmann für eine konservative Behandlung entschieden. Dabei standen die Stärkung der Muskulatur sowie Stabilisierung der Beinachse auf dem Programm. „Ich habe in meinem Leben noch nie so hart gearbeitet wie in den vergangenen drei Monaten. Das war definitiv kein Zuckerschlecken“, verrät Tempelmann, der vor sechs Jahren bereits zweimal am Knie operiert werden musste.
Bereit fürs Pflichtspiel-Debüt mit neuem Coach
Die Reha habe zuletzt viel Kraft gekostet, so der Rechtsfuß. Während der Europameisterschaft habe er es nicht einmal geschafft, die Abendspiele trotz großen Interesses im Fernsehen zu verfolgen. „Ich war einfach platt und bin ins Bett gefallen.“ Die intensive Arbeit habe sich allerdings gelohnt. „Ich fühle mich fit wie selten zuvor. Bereits die ersten Einheiten nach der Rückkehr auf den Platz haben sich richtig gut angefühlt. Es ist noch besser gelaufen als ich es zunächst erwartet hatte“, erklärt Tempelmann. Unter dem neuen Chef-Trainer Kees van Wonderen möchte er sich nun für weitere Einsätze empfehlen. „Für mich ist es ein Restart. Ich bin auf einem guten Weg.“ Im Testspiel beim FC Aarau stand der 25-Jährige auch direkt in der Startelf und spielte die erste Halbzeit.
Nun wartet bei Hannover 96 die erste Pflichtspiel-Aufgabe unter dem neuen Coach. „Man spürt, dass er neue Energie und gute Stimmung reinbringen möchte“, schildert Tempelmann seine Eindrücke der ersten Tage unter van Wonderen. „Wir haben schon einige Dinge ganz gut gemacht, aber natürlich gibt es noch viel Verbesserungsbedarf.“ Der Gegner am Samstag verfügt seiner Ansicht nach über „eine gute Mannschaft mit starker Defensive und beeindruckender Heimstärke“. Doch wird dem Mittelfeldspieler deshalb im Vorfeld nicht bange: „Wir wissen, was auf uns zukommt und müssen uns mit den zahlreich mitreisenden Fans definitiv nicht verstecken.“