Timo Baumgartl: Ich spüre hier großes Vertrauen

Beim Saisonauftakt in Hamburg stand Timo Baumgartl noch nicht im Kader, für das Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag (5.8., 20.30 Uhr) ist der 27-Jährige hingegen eine Option in der Innenverteidigung. Nach der Trainingseinheit am Dienstag (1.8.) sprach der Abwehrspieler über seinen Start beim S04, seine Ziele mit Königsblau und die Überzeugungskünste von Sportdirektor André Hechelmann.

Timo Baumgartl

Timo Baumgartl über …

… seine ersten Wochen auf Schalke:
So langsam lerne ich die Mannschaft kennen – mit einigen Spielern habe ich ja bereits zusammengespielt, beispielsweise mit Simon Terodde, Marcin Kaminski und Paul Seguin. Die Eingewöhnung war relativ einfach. Ich freue mich, hier zu sein und wieder auf dem Platz zu stehen.

… das Zusammenspiel mit Marcin Kaminski:
Ich kenne ihn als Spielertypen, das macht es ein bisschen einfacher. Es hat ganz gut funktioniert beim VfB und es ist immer ein Vorteil, einen Links- und einen Rechtsfuß in der Innenverteidigung zu haben. Marcin ist ein sehr routinierter und abgeklärter Spieler, der Ruhe ausstrahlt. Ich muss nun lernen, wie das System funktioniert, wie sich die Mitspieler verhalten. Das lernt man mit der Zeit, dafür tut jede Trainingseinheit gut.

Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren überzeugend und dann habe ich gesagt, dass ich diese Aufgabe angehen und dabei mithelfen möchte, dass der Verein wieder aufsteigt.

Timo Baumgartl

… seine Entscheidung, zum S04 zu wechseln:
Es gab auch Anfragen anderer Vereine. Aber André Hechelmann war relativ früh am Hörer und hat immer wieder betont, dass er und der Trainer mich gerne hier haben würden. Ich habe wohl noch nie so viel mit einem Menschen telefoniert, wie mit André. Ich hatte mehr Kontakt mit ihm als mit meiner Freundin (schmunzelt). Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren überzeugend und dann habe ich gesagt, dass ich diese Aufgabe angehen und dabei mithelfen möchte, dass der Verein wieder aufsteigt. Hier kann etwas Gutes entstehen – erst recht in Verbindung mit den Fans. Schalke ist ein unfassbarer Traditionsverein. Die Stimmung ist unglaublich und es wird Spaß machen, hier zu spielen. Auf Schalke möchte ich zu alter Leistungsstärke zurückfinden.

… seine 2022 diagnostizierte Hodenkrebserkrankung:
Ich habe in den Einsätzen für Union Berlin unter Beweis gestellt, dass ich auf dem Weg zu alter Stärke bin. Das war für mich wichtig. Diese Krankheit ist für mich abgeschlossen, sie hat mich als Persönlichkeit wachsen lassen. Für mich ist es wichtig, dass ich Vertrauen spüre. Bei Schalke hat die Krankheit keine Rolle gespielt, es ging um mich als Spieler. Das ist ein schönes Gefühl.

Der S04 gehört in die Bundesliga. Das ist ganz klar unser Ziel, dem habe ich mich auch verschrieben.

Timo Baumgartl

… das Spiel beim HSV:
Es war ein klassisches Auftaktspiel, eine sehr wilde Partie, die für den neutralen Zuschauer sicherlich schön anzusehen war. Wir saßen mit ein paar Jungs zusammen, hätten uns natürlich einen anderen Ausgang gewünscht. Nichtsdestotrotz hat man unser Potenzial gesehen. Der HSV hat es auch sehr gut gemacht, hat fast schon an seinem Limit gespielt, das war bei uns noch nicht der Fall. Es haben ein paar Dinge noch nicht perfekt ineinandergegriffen, das ist normal. Dass fünf Gegentore zu viel sind, ist ganz klar – und daran gilt es, in dieser Woche zu arbeiten und es am Samstag möglichst besser zu machen.

… seine Erinnerungen an den Aufstieg mit Stuttgart 2017:
Es ist ein überwältigendes Gefühl, wir sind damals Zweitligameister geworden und haben den Verein dorthin geführt, wo er hingehört – das ist bei Schalke genauso. Der S04 gehört in die Bundesliga. Das ist ganz klar unser Ziel, dem habe ich mich auch verschrieben.

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