Bunter Österreichischer Abend im Tabakladen

Ganz im Zeichen der Alpenrepublik stand der ehemalige Tabakladen von Kuzorra und Libuda am Montagabend (6.3.). Die Abteilung Fanbelange begrüßte bei ihrer Talkrunde „Anne Theke“ mit Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf die beiden Österreicher im S04-Kader. 90 Minuten lang stellten sie sich den Fragen von einem Dutzend Fans, die sich vorher für die Teilnahme beworben hatten und ließen (fast) kein Thema dabei aus.

Anne Theke im Tabakladen mit Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf

Burgstaller kam erst im Januar vom 1. FC Nürnberg und schätzte den Vereinswechsel und den Sprung von der 2. in die 1. Liga wie folgt ein: „Tore schießen ist überall schwer, aber ich muss schon sagen, dass in der 1. Liga die Verteidiger cleverer sind. Es hat aber auf Schalke von Beginn an gut funktioniert, weil ich mich hier sehr wohlfühle.“ Ein Grund für seine Entwicklung könnte laut Burgstaller Cardiff City, seine Station vorm FCN mit nur fünf Pflichtspieleinsätzen, gewesen sein. „Cardiff war eine harte Erfahrung, weil ich gesehen habe, wie schnell man als Fußballprofi weg vom Fenster sein kann. Das hat mich vielleicht dazu gebracht, noch ein paar Prozent draufzulegen“, bekannte der Offensivspieler.

Schon ein Jahr länger als Burgstaller ist Alessandro Schöpf bei den Königsblauen und hat sich ebenfalls im Ruhrgebiet gut eingelebt. „Ich habe die Grubenfahrt schon zweimal mitgemacht, ich wohne auch nur drei Minuten vom Vereinsgelände entfernt in Gelsenkirchen und möchte mich mit dem Verein identifizieren. Natürlich war es damals ein sportlich interessantes Angebot und ich habe mich auch bei Christian Fuchs über Schalke erkundigt“, berichtete er den anwesenden Fans.

Alessandro Schöpf konnte den Anhängern ein wenig mehr über seine Freizeitgestaltung und den Zusammenhalt im Team erzählen: „Man versucht, hin und wieder mit verschiedenen Mannschaftskollegen etwas privat zu machen, aber wenn wir jetzt wie in den letzten Wochen alle drei Tage vor Spielen im Hotel sind, bleibt so etwas natürlich auf der Strecke.“

Doch nicht nur sportliche, sondern auch privatere Fragen wurden offen beantwortet. Auf die Frage, ob er denn nach den Spielen gut abschalten könne, bekannte Burgstaller: „Ich kann nie einfach abschalten, egal ob das Spiel gut oder schlecht gelaufen ist. Man kann etwas essen, mit der Frau oder Freundin reden, aber ganz abschalten geht nicht – ich schlafe oft erst mitten in der Nacht ein.“

Burgstaller enthüllte dann auch noch die Vorgeschichte des „Dart-Jubels“, den er mit Schöpf und dem Torschützen Goretzka beim Spiel gegen Hertha BSC praktiziert hatte: „Da ich ja in Cardiff nicht viel gespielt habe, habe ich mir eine Dartscheibe gekauft – und da hatten wir jetzt die Idee, bei uns im Kabinenbereich eine aufzuhängen und immer vorm Training ein bisschen zu zocken.“

Natürlich war auch die aktuelle sportliche Situation der Königsblauen ein Thema. So bekannte Schöpf: „Wir müssen die Balance zwischen Defensive und Offensive wiederfinden, das ist ein Lernprozess. Zuletzt haben wir zu wenig Torchancen kreiert, das müssen wir wie gegen Hertha oder auswärts in Saloniki wieder hinkriegen.“ Guido Burgstaller bekräftigte: „Wir wollen am Donnerstag gegen Gladbach ein anderes Gesicht zeigen.“

Wie bei „Anne Theke“ üblich, gab es im Anschluss an die Talkrunde zahlreichen Erinnerungsfotos und Autogramme – und die S04-Fans ließen den Abend gemütlich bei Kaltgetränken und Wiener Schnitzel ausklingen.