Premiere: Kabinengespräch mit Christian Heidel

Zurzeit jagt Schalkes Vorstand für Sport und Kommunikation Christian Heidel von einer königsblauen Premiere zur nächsten. Vor wenigen Tagen noch bei der Saisoneröffnung, so ging es am Mittwoch (17.8.) zum ersten Mal zum Kabinengespräch im Allerheiligsten der VELTINS-Arena. Elf Gäste hatten das große Los gezogen, denn der Ansturm auf die intime Runde in der Mannschaftskabine war diesmal so begehrt wie selten.

„Wir können uns gerne duzen, das ist mir sowieso viel lieber“, lockerte Heidel die Atmosphäre gleich zu Beginn auf. Und noch ein zweiter wichtiger Punkt, bevor es in die Vollen ging: „Ich weiß nicht, wie ihr es sonst haltet, aber meine Meinung ist: was in der Kabine gesagt wird, bleibt auch in der Kabine.“ Mit diesem Vorschlag erntete er zustimmendes Kopfnicken, denn so konnte es inhaltlich auch mal ans Eingemachte gehen und die Fans erfuhren detailliert am Beispiel Naldo, wie ein Transfer gemeinhin über die Bühne geht.

„Wichtig bei einem Transfer ist, das alles unter dem Siegel der Verschwiegenheit geschieht“, sobald das Spieler-Ranking abgeschlossen sei und man sich auf einen geeigneten und bezahlbaren Kandidaten geeinigt habe, „da beginnt mein Job“. Es hätte schon manchmal ein bisschen was von Agententhriller und James Bond. „Man einigt sich auf einen Ort und dann geht es darum, nicht gemeinsam gesehen zu werden. Man nimmt unterschiedliche Eingänge und trifft sich hinter verschlossenen Türen“, beschrieb Heidel amüsant für seine Zuhörer die Vorgehensweise bei Verhandlungen.

Aber auch Transfergerüchte, Trainerwahl, Vereinspolitik, Spielphilosophie und die Arbeit der Knappenschmiede – kein wichtiges Thema blieb unberührt. Die Fans erfuhren mehr um die Wichtigkeit und Funktion des neuen Kameraturms, der zahnmedizinischen Untersuchungen und die Zusammenstellung einer Mannschaft. „Wenn man die elf Besten zusammenführt, muss nicht immer zwangsläufig das Beste dabei herauskommen“, erklärte der Schalker Manager, manchmal müsse man sich auch für einen etwas schwächeren Spieler entscheiden, wenn er die mentale Qualität habe, die die Mannschaft noch benötigt.

Spannende Einblicke, die reichlich Stoff zu Diskussionen gaben. Wie gesprächs- und diskussionsfreudig der neue Mann an der Vereinsspitze ist und wie viel interessante Hintergründe sie erfahren durften, darüber freuten sich die Teilnehmer ganz besonders. Nach knapp zweieinhalb Stunden, also weit in der Verlängerung klang diese besondere Premiere bei Bier, Currywurst und zahlreichen Erinnerungsfotos aus – Wiederholung folgt …

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