S04-Zeugwarte: Planung, Logistik und Trikots waschen

Zwei Mitglieder des Schalker Betreuerstabs, die sonst meistens im Hintergrund wirken, standen am Montag (19.2.) im Mittelpunkt des Interesses. Die beiden Zeugwarte Enrico Heil und Holger Blumenstein standen bei „Anne Theke“ im Tabakladen auf der Schalker Meile einem Dutzend Fans Rede und Antwort und plauderten aus der Kabine.

Anne Theke

Am Anfang stand natürlich die Frage: Wie wird man überhaupt Zeugwart? Hier haben die beiden relativ unterschiedliche Berufswege aufzuweisen. Der aus Pforzheim stammende Enrico Heil erklärte: „Ich bin damals als Verwaltungsangestellter immer auf Schalke gefahren. Ich wollte unbedingt beim Verein etwas machen.“ Der ehemalige Masseur Gerard Kuipers reagierte auf dieses Ansinnen auf seine übliche trockene Art und sagte nur: „Dann bewirb dich doch, der Flori Simon ist ja auch nicht mehr der Jüngste.“ Im Sommer 1998 klappte es dann mit dem neuen Job in Gelsenkirchen.

Heils Mitstreiter Holger Blumenstein ist hingegen ein absolut waschechter Ruhrpottler und hat 18 Jahre als Bergmann unter Tage gearbeitet. Er berichtete „Hier im Ruhrgebiet hat eine Zeche nach der anderen zugemacht und dann sollte ich im Saarland arbeiten – da hatte ich keinen Bock drauf.“ Durch einen Nebenjob beim Wachdienst Bremen war er schon relativ nah an der Mannschaft gewesen und ab 2012 half er dann Willi Koslowski in der Poststelle. „Als Enrico dann kurz ausgefallen ist, habe ich halt bei den Zeugwarten reingerochen und bin dann dort geblieben“, sagte Blumenstein.

Enrico Heil und Holger Blumenstein

Eine der ersten Fragen der anwesenden Fans war natürlich: „Habt ihr denn schon mal etwas Wichtiges vergessen?“ Nach einem verständlichen Zögern musste Heil dann zugeben: „Meist waren das nur Kleinigkeiten. Einmal hatten wir die Adiletten vergessen, da haben wir uns vom Zeugwart des Heimvereins welche geliehen.“ Überhaupt sei das Verhältnis zu den meisten der Kollegen der anderen Vereine gut, da man sich meist seit vielen Jahren kenne.

Im Laufe der Zeit haben die Zeugwarte natürlich auch jede Menge Spieler kennengelernt. „Das sind ganz Charaktere und es gibt natürlich auch einzelne, mit denen man überhaupt nicht klarkommt – aber positiv herausheben möchte ich Asa, Mike Büskens und Jiri Nemec, auf die lasse ich nichts kommen“, erzählte Heil.

Überhaupt habe sich die Tätigkeit im Laufe der Zeit doch ziemlich gewandelt. So erklärte Heil: „Das Waschen ist ja die eine Sache, aber ich packe die Ausrüstung für 50 Leute. Dazu kommen noch die verschiedenen Wettbewerbe, mit immer verschiedenen Flocks und Logos. Früher hat man ja z.B. im Pokal mit Bundesliga-Trikots gespielt, das gibt es schon lange nicht mehr.“ Deshalb sei viel Planung und Vorbereitung seine Kernbeschäftigung.

Eine weitere Frage aus der Runde lautete: „Habt ihr denn auch eine Lieblingskabine bei Auswärtsspielen?“ Hierbei stehen vor allem die praktischen Aspekte im Vordergrund, wie Holger Blumenstein den Fans erläuterte: „Wir sind immer sehr gerne in Wolfsburg oder Hamburg. Dort kommt man mit den ganzen Kisten ebenerdig herein und die Kabinen sind riesengroß.“ International seien die Unterschiede schon größer als in der Bundesliga, selbst dort, wo man es nicht erwartet. So konnte Enrico Heil sich erinnern: „In Barcelona ist die Gästekabine 50er Jahre, während in der Heimkabine Luxus pur herrscht.“

Natürlich wurden die beiden Wasch-Experten auch gefragt, ob sie denn einen Tipp für die Reinigung der Sportartikel hätten: „Das ist eigentlich ganz einfach. Wir geben immer ein Schmutzfangtuch in die Maschine, das ist auch für den privaten Haushalt klasse.“

Nach mehr als einer Stunde ging es in der Anlaufstelle der Abteilung Fanbelange in den gemütlichen Teil über und neben einigen Erinnerungsfotos klang der Abend bei Currywurst und Kaltgetränken aus.

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