Punkteteilung im Revierderby: Team I verpasst Sieg gegen den BVB

S04 nach nervösem Beginn mit den besseren Chancen in der ersten Halbzeit

Die Gäste verbuchten in der Anfangsphase mehr Ballbesitz und erspielten sich in der zehnten Minute ihre erste große Gelegenheit. Madita Sommer köpfte nach kurz ausgeführtem Eckball auf den Schalker Kasten, S04-Torhüterin Julia Matuszek parierte sehenswert. Schwarzgelb war auch in der Folgezeit das Team mit mehr Spielanteilen und hätte in der 20. Minute beinahe auf 1:0 gestellt. Ann-Sophie Vogel passte links von der Grundlinie ins Zentrum, die Kugel landete bei Marjana Naceva, die es aus sieben Metern probierte. Jana Barbara und Antonia Heilker blockten im Verbund, Barakissa Coulibaly klärte letztlich die Gefahr.

Anschließend machten die S04-Frauen offensiv auf sich aufmerksam und waren fortan das gefährlichere Team im ersten Durchgang. Nach einem Konter über Michelle Biskup und Pia Beyer tauchte Celina Jürgens im gegnerischen Strafraum auf, wurde aber im entscheidenden Moment von Ann-Sophie Vogel beim Schussversuch gestört. Bei der anschließenden von Pia Beyer getretenen Ecke faustete BVB-Torhüterin Sandra Schröer den Ball nach vorn, Nathalie Bollmann brachte die Kugel im zweiten Versuch an den Fünfer, Michelle Biskup vergab aus fünf Metern per Kopf knapp links.

Die gelungenen Offensivaktionen sorgten bei Königsblau für mehr Kontrolle im eigenen Ballbesitz, die Anfangsnervosität war abgelegt. In der 37. Minute verlängerte Pia Beyer den Ball nach einem langen Schlag von Julia Matuszek in den Lauf von Celina Jürgens, die halbrechts aus 15 Metern den spitzen Winkel anvisierte, Sandra Schröer wehrte zur Ecke ab. Beim anschließenden Eckball köpfte erneut Jürgens aus fünf Metern Entfernung auf den Kasten, die BVB-Torhüterin war aber erneut zur Stelle. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hätten sich die S04-Frauen beinahe mit dem 1:0 belohnt, Nathalia Bollmann vergab allerdings per Kopf aus kurzer Distanz nach schöner Flanke von Jana Barbara, sodass Schiedsrichterin Cynthia Günther beim Stand von 0:0 die erste Halbzeit beendete.

Hanna Hamdi verpasst den Siegtreffer kurz vor Schluss

Wie im ersten Durchgang hatten auch in den zweiten 45 Minuten die Gäste die ersten Gelegenheiten. Nach Flanke von Mandy Reinhardt verpasste Marjana Naceva im Zentrum mit dem Kopf (49.), kurz darauf traf Reinhardt nach halbhoher Hereingabe von Ann-Sophie Vogel das linke Außennetz (50.). Für Königsblau versuchte es Pia Beyer aus über 20 Metern mit einem Schlenzer, die Kugel flog aber ein gutes Stück über das BVB-Gehäuse (53.).

Die Mannschaft von Chef-Trainer Stefan Colmsee verteidigte stark gegen die Angriffe der Gäste, die Innenverteidigerinnen Barakissa Coulibaly und Shari Noffke waren in den entscheidenden Momenten stets zur Stelle. Mit zunehmender Spielzeit wurde die Partie hektischer, Schiedsrichterin Cynthia Günther verteilte die eine oder andere Gelbe Karte.

In der Schlussviertelstunde waren es vor allem die S04-Frauen, die auf das entscheidende Tor zum Sieg drängten. Michelle Biskup vergab zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit per Freistoß aus 23 Metern, das Spielgerät flog links neben das Tor. Fünf Zeigerumdrehungen später versuchte es die Mittelfeldspielerin überraschend aus über 30 Metern direkt per Standard, die Kugel landete über dem BVB-Gehäuse. Die beste Chance auf den Siegtreffer vergab in der 87. Minute die eingewechselte Hanna Hamdi, die bei einem Pass von BVB-Keeperin Sandra Schröer auf Madita Sommer aufpasste, ihrer Gegenspielerin den Ball abjagte, dann aber an Schröer scheiterte. Jennifer Moses kam kurz darauf ebenfalls an die Kugel, brachte bei ihrem Schussversuch aber zu wenig Druck hinter diese. Wenige Minuten später pfiff Schiedsrichterin Cynthia Günther die Partie ab. Die Gäste verteidigen somit die Tabellenführung und bleiben einen Punkt vor dem S04.

„Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht“, resümierte Chef-Trainer Stefan Colmsee nach dem Schlusspfiff. „In der ersten Halbzeit waren beide Teams etwas im Abtastmodus, es war sehr hektisch und auch ein bisschen wild. Im zweiten Durchgang hat sich das Spiel ein bisschen verändert, wir waren deutlich präsenter in den Zweikämpfen.“ Er sei sehr stolz auf seine Mannschaft – „darauf, welche Leidenschaft, Laufbereitschaft und Energieleistung sie auf den Platz gebracht hat. In einem ausverkauften Parkstadion spielen zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes – es war ein Moment für die Geschichtsbücher. Wir haben jeden Augenblick genossen. Das hat einfach Bock gemacht, dafür spielt man Fußball.“