Fußballschule mal anders

Knappen-Fußballschule in Kunshan - das bedeutet nicht nur Action auf dem Rasen, sondern auch das Wahrnehmen verschiedener Termine abseits des Platzes. Montag (16.11.) und Dienstag (17.11.) war das siebenköpfige Schalker Team fast rund um die Uhr auf den Beinen.

Den Auftakt machte der Besuch einer Wirtschaftsausstellung. „Das war hochinteressant, denn die Stadt Kunshan ist eine der reichsten Städte, nicht nur in der Provinz, sondern auch in ganz China“, erklärt Marco Fladrich, Leiter der Knappen-Fußballschule. Daher gilt „das Venedig Chinas“ als Vorbild in wirtschaftlichen Belangen auf allen Ebenen, zum Beispiel hinsichtlich Sozialleistungen, Ökonomie, Umweltschutz etc. Zahlreiche Firmen aus Nordrhein-Westfalen haben bereits ihre Fühler nach Kunshan ausgestreckt.

Anschließend stand Sightseeing in Kunshan und in einem alten Dorf auf dem Programm. Direkt danach wurde wieder der Bogen zur Wirtschaft gespannt. „Wir waren bei einer Start-Up-Unternehmensgruppe, in der sich viele Unternehmen aus NRW zusammengeschlossen haben, um auf dem chinesischen Markt die ersten Schritte zu wagen“, so Fladrich. Die Präsentation sei eindrucksvoll gewesen.

Am Dienstag jedoch sollte zunächst wieder der Ball im Mittelpunkt stehen. Morgens ging es zu einer Grundschule in Kunshan, aus der auch drei Gruppen kamen, die am Wochenend-Camp der Königsblauen teilgenommen hatten. „Die Schule lag in einer etwas ärmeren Gegend“, erklärte Fladrich. „Gerade deshalb war es uns sehr wichtig, dort zu sein und zu signalisieren, dass wir auch für die Kinder da sind, die sonst keine Möglichkeit hätten, ein solches Training zu erleben.“

Anstatt die Schulbank zu drücken ging es für die Kinder vormittags für eine gute Stunde auf den Platz, um unter Anleitung der Schalker zu trainieren. „Es hat riesigen Spaß gemacht“, so Fladrich. Das Team ließ es sich nicht entgehen, auch in den Unterricht hinein zu schnuppern. „Es ist ganz anders, als wir es aus Deutschland kennen“, erklärte der Fußballschul-Leiter. Disziplin habe bei dem reinen Frontalunterricht an erster Stelle gestanden, weswegen es extrem ruhig in den Klassenzimmern war.

Nachmittags hatte das Team aus Gelsenkirchen die Gelegenheit, seinerseits eine Präsentation über die Knappenschmiede und den Gesamtverein vor rund 40 Gästen vorzustellen. Dabei beeindruckte vor allem die VELTINS-Arena. Fladrich: „Die Reaktion des Publikums, als es sah, wie der Rasen ins Stadion fährt, war phänomenal.“ Es sei ein regelrechter Aufschrei durch die Reihen gegangen. Am letzten Tag in Kunshan wartet auf die Delegation des S04 noch ein weiterer Besuch von Sehenswürdigkeiten.