Aufsichtsratskandidaten stellen sich vor

Der Wahlausschuss des FC Schalke 04 hat aus den Vereinsmitgliedern, die ihre Bewerbung frist- und formgerecht eingereicht hatten, vier Kandidaten zur Wahl zum Aufsichtsrat auf der Mitgliederversammlung am Sonntag, den 30. Juni 2019, zugelassen.

Schalke-Logo

Die Kandidaten werden in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt und beantworten mit ihrem Statement die Frage „Angenommen, ich werde in den Aufsichtsrat gewählt, welche Wünsche und Ziele verbinde ich mit diesem Amt?“.

Peter Lange

Geburtstag: 30.11.1955
Beruf: Geschäftsführer
Mitglied seit: 1998

Wie in den 18 Jahren meiner Aufsichtsratsarbeit will ich ausgleichendes und kritisches Mitglied eines kollegialen Aufsichtsrats sein und das Prinzip, sportlichen Erfolg mit wirtschaftlicher Vernunft zu erreichen, konsequent verteidigen. Dabei darf der Verein Abhängigkeiten von Einzelpersonen oder Unternehmen nicht zulassen.

Die Erwartungen der Vereinsmitglieder und Fangemeinde müssen stets Gehör finden. Wer die Fans nicht mitnimmt, wird dafür die Quittung kriegen.

Der Konzernabschluss 2018 zeigt den erfolgreichen Spagat zwischen Sport und Wirtschaft. Die Rekordergebnisse sind Ansporn, unsere klare Strategie, die unseren e.V. vom Popelverein, wie Rudi ihn einst nannte, zu einer festen internationalen Größe entwickelt hat, energisch fortzusetzen. Lassen wir uns durch Ergebnisse, die in erster Linie durch Champions League und Spielerverkäufe entstanden sind, nicht blenden. In der nächsten Saison müssen wir kleinere Brötchen backen. So ist die sportliche Führung gezwungen, auf junge, hungrige Spieler zu setzen, denen man unsere Schalker Werte noch vermitteln kann. Sowohl für die Werte als auch für die Entwicklung von Toptalenten haben wir u.a. Norbert Elgert und sein Team. Die Knappenschmiede bildet – neben der Treue und Leidenschaft der Fans – eine der wichtigsten Konstanten in unserem Verein. Das müssen wir weiter fördern.

Der beispiellose Kraftakt der Entschuldung mit über 100 Mio. Euro ist fortzuführen. Dabei verbietet es sich, Sport oder Schuldentilgung über die Erhöhung von Karten- oder Bierpreisen zu finanzieren.

Beim „Leitbild leben“ haben unsere Fans besonders in diesem schwierigen Jahr gezeigt, wie das geht. Die bedingungslose Unterstützung ist einmalig in der Bundesliga.

Zum e.V. wird sich meine Position nicht verändern. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir damit über ein Alleinstellungsmerkmal mit allen Vorteilen für eine erfolgreiche Zukunft verfügen. Andere Modelle sind mit mir nicht zu machen. Kippt der e.V. – war das mein letzter Tag im Aufsichtsrat.


Ingolf Müller

Geburtstag: 21.07.1962
Beruf: Gesellschafter-Geschäftsführer
Mitglied seit: 2004

Ich verbinde mit unserem FC Schalke 04 e.V. Liebe, Leidenschaft und harte ehrliche Arbeit. Harte und ehrliche Arbeit ist auch das, was ich persönlich in den Aufsichtsrat einbringen möchte.

Die vergangene Saison zeigt deutlich, dass in vielen Bereichen Veränderungen notwendig sind. Konnte z.B. unsere Profiabteilung in der Vergangenheit immer wieder auf erstklassige Eigengewächse zurückgreifen, schaffen derzeit nur vereinzelt junge Talente aus der Knappenschmiede den Sprung in unsere Profimannschaft.

Dabei ist es im Wesentlichen Norbert Elgert zu verdanken, dass die Knappenschmiede noch immer das Aushängeschild unseres Vereins ist.

Aufgrund der immensen Transferausgaben der Vergangenheit wird die Knappenschmiede immer wichtiger für unseren Verein, um in Zukunft wieder sportlichen und auch wirtschaftlichen Erfolg zu haben. Deshalb würde ich dafür eintreten, die Knappenschmiede verstärkt zu unterstützen.

Natürlich ist es nicht die Aufgabe des Aufsichtsrats, darüber zu entscheiden, welcher Spieler verpflichtet wird. Es ist aber die Aufgabe des Aufsichtsrates, den Sportvorstand dahingehend zu kontrollieren, dass das Geld unseres Vereins nicht wieder großzügig auf dem Transfermarkt verteilt wird und Mittel für andere zukünftige Aufgaben fehlen. Auch hier möchte ich meine Erfahrungen als ehemaliges Aufsichtsratsmitglied und als Wirtschaftsprüfer einbringen.

Ich glaube fest an eine erfolgreiche Zukunft unseres eingetragenen Vereins. Allerdings muss uns allen bewusst sein, dass es ein langer steiniger Weg wird, die Fehlentwicklungen der letzten Jahre zu korrigieren.

Als Aufsichtsratsmitglied würde ich dafür eintreten, dass alle Gremien offen, ehrlich und transparent unseren Mitgliedern gegenüber auftreten, um die Zukunft als eingetragener Verein zu gestalten. Denn nur GEmeinsam sind wir stark.

Glück auf


Matthias Rüter

Geburtstag: 13.06.1977
Beruf: Unternehmensberater
Mitglied seit: 2007

Die Qualität eines Aufsichtsgremiums hängt maßgeblich davon ab, welche Kompetenzen & Talente, Altersgruppen & Berufserfahrungen darin vertreten sind. Weswegen ich glaube, zur Diversifikation etwas beitragen zu können? Ich gehöre der jüngeren Generation an, habe aber bereits viel Berufserfahrung, vor allem in den Bereichen „Marketing & Sales“. Ich führe seit Jahren gemischte Teams und bin Partner in einem Unternehmen, das die Digitalisierung und Modernisierung mittelständischer Unternehmen vorantreibt. Ich bin mit Finanzierungsfragen, Geschäftsmodellanalysen und dem Umstieg von Unternehmen ins 21. Jahrhundert befasst. Ich bin junger Vater & Ehemann und unterstütze meine Frau in allem, das sie voranbringt.

Selbstverständlich bin ich Schalke-Fan – und zwar seit 38 Jahren. Denn ich war 4, als mir mein Vater das erste Fan-Trikot überzog. Seitdem begleite ich „meinen“ Verein und bin jedes Mal unglücklich, wenn ihm Öffentlichkeit & Medien nicht den Platz einräumen, der ihm zusteht.

Die Strahlkraft des FC Schalke 04 geht über die Grenzen der Bundesliga hinaus. Sie steht für kommunalen Stolz und regionale Verantwortung, auch neben dem Rasen. Diese Schalker Wertewelt zu festigen und als Kernelement von Integration und Jugendarbeit zu verankern, erscheint mir als wichtige Strategie, um Jungspieler enger an den Verein zu binden und in loyale Kaderspieler zu verwandeln. Teil dieser Strategie sollte auch die aktive Verbesserung des Schalke-Image in den Medien sein; ebenso die Optimierung von Trainingsbedingungen und die Erhöhung der Transparenz von Vereinsagenden. Zweifellos sind das alles Aufgaben des Vorstands, doch gehen sie leichter von der Hand, wenn sie der Aufsichtsrat mitträgt.

Einbringen kann ich auch meine langjährige Erfahrung als Analyst von Geschäftsmodellen und deren Verbesserung. Ein Unternehmen/ein Verein ist immer nur so gut wie seine Innovationsbereitschaft. Es ist Zeit, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken und die Erfolgswende aktiv mitzugestalten!

Auf ein starkes Schalke – Glück auf!


Clemens Tönnies

Geburtstag: 27.05.1956
Beruf: Geschäftsführender Gesellschafter
Mitglied seit: 1993

Seit 1994 bin ich Mitglied im Aufsichtsrat – gemeinsam haben wir in diesen Jahren viel erreicht. Aber es bleibt auch viel zu tun, um unsere Ziele zu erreichen. Wir befinden uns an einer Wegmarke, an der die Weichen gestellt werden, um Schalke mehr denn je in eine erfolgreiche Zukunft zu führen – sportlich wie wirtschaftlich.

Wirtschaftlich war das vergangene Jahr das beste in unserer Geschichte: Rekordergebnisse bei Umsatz und Gewinn generierten ein positives Eigenkapital. Auf der sportlichen Seite war die Entwicklung nach der erfolgreichen Vize-Meister-Saison aber leider eine große Enttäuschung. Ich bin dankbar, dass Fans und Verantwortungsträger auch in dieser schwierigen Situation zusammenhalten.

Damit wir schnell auch sportlich wieder Fahrt aufnehmen können, haben wir die sportliche Führung breiter aufzustellen und die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen – eine Lehre vor allem aus dem letzten Jahr. Im ersten Schritt wurde als Sportvorstand Jochen Schneider verpflichtet, der über zwei Jahrzehnte Erfahrung und ein erstklassiges Netzwerk im nationalen und internationalen Profifußball verfügt. Dazu kommen ein Sportdirektor und ein Technischer Direktor. Nur so können wir im Wettbewerb der Großen in den kommenden Jahren bestehen, denn unser Ziel muss ganz klar die dauerhafte Etablierung unter den Top-Vereinen der Liga sein.

Neue Strukturen im Nachwuchsbereich und weiterhin eine hohe Durchlässigkeit in den Lizenzspielerkader – wir wissen um die große Bedeutung der Knappenschmiede für den sportlichen wie wirtschaftlichen Erfolg des Vereins. Für sie haben wir für die Zukunft enorm viel angestoßen, das es zu vollenden gilt: Die Arbeiten auf dem Berger Feld sind in vollem Gange, die Finanzierung des zweiten Bauabschnitts erfolgreich abgeschlossen. Strukturell, wirtschaftlich und sportlich bauen wir das „neue Schalke“, zum Wohl unseres Vereins. Denn nur darum kann und darf es gehen! Glück auf!