Höwedes und Meyer starten in die WM-Qualifikation

„Wir richten unsere volle Konzentration auf das Spiel, auf einen guten Start“, sagt Bundestrainer Joachim Löw vor dem ersten Gruppenspiel. Der 56-Jährige weiß allerdings auch, dass das erste Pflichtspiel mit der Nationalmannschaft für die Spieler zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Saison kommt: „Wir spielen ein bisschen aus der kalten Hose, weil die meisten erst einen Wettkampf hatten, ein Bundesligaspiel. Das ist nicht ganz so einfach.“

Meyer steht indes schon seit einigen Wochen im Wettkampfmodus, nachdem er bei den Olympischen Spielen in Brasilien mit der U21-Nationalmannschaft die Silbermedaille gewonnen hatte. Das zeigte das Schalker Eigengewächs auch am Mittwoch (31.8.) in Mönchengladbach beim 2:0-Testspiel-Sieg gegen Finnland, als er mit einer guten Leistung sein erstes Tor im Trikot der Nationalelf erzielen konnte. „Er hat mir gut gefallen, er ist technisch sehr, sehr gut. Er macht die Wege in die Tiefe, das hat er schon bei Olympia sehr gut gemacht. Er hat ein sehr gutes Passspiel“, so Löw über Meyers zweites A-Länderspiel.

Max Meyer hat mir gut gefallen, er ist technisch sehr, sehr gut.

Ursprünglich hätte der 20-Jährige nach dem Freundschaftsspiel die Heimreise nach Gelsenkirchen antreten sollen, doch nach dem verletzungsbedingten Ausfall des Leverkuseners Kevin Volland (Mittelhandbruch) und der Erkrankung des Wolfsburgers Julian Draxler (grippaler Infekt) rückte der Knappe kurzfristig in den Kader für das Spiel gegen Norwegen nach.

Bis zur WM 2006 war der amtierende Weltmeister noch automatisch für das kommende Turnier gesetzt. Durch diese Regeländerung muss nun auch Deutschland das WM-Ticket über die Qualifikation lösen. Höwedes sieht das jedoch als Vorteil: „Wahrscheinlich ist es auch gut, im Wettkampfmodus zu sein und nicht nur Testspiele zu haben. So sind wir immer in der Pflicht, unsere Leistung auch abzurufen, damit wir uns tatsächlich qualifizieren.“

Neben Norwegen trifft die deutsche Auswahl auf dem Weg zur Endrunde in Russland in der Gruppe C auf Aserbaidschan, Nordirland, San Marino und Tschechien. Der Gruppensieger ist automatisch für das Turnier 2018 qualifiziert. Zudem werden unter den acht besten Gruppenzweiten in einer K.o.-Runde die weiteren vier Nationen ermittelt, die das europäische Teilnehmerfeld schließlich komplettieren.