Peter Knäbel: Der absolute Höhepunkt einer unbeschreiblichen Reise

Die Nacht nach der Aufstiegsfeier war kurz für Peter Knäbel. Auf die Frage, wie lange er geschlafen habe, entgegnet das für den Sport zuständige Vorstandsmitglied des FC Schalke 04: „Zwei Stunden! Es war ein unglaublich schöner Abend, an den wir uns alle noch lange erinnern werden.“

Peter Knäbel und Simon Terodde

Dass der Wecker des 55-Jährigen am Sonntag (8.5.) bereits in den Morgenstunden klingelte, hatte einen guten Grund. Er wollte das Finale der U17 um die Deutsche Meisterschaft keinesfalls verpassen und vor Ort im Parkstadion die Daumen für den Titelgewinn drücken. Das frühe Aufstehen sollte sich lohnen. Die Schalker B-Junioren lieferten sich ein spannendes Duell mit dem VfB Stuttgart und sicherten sich letztlich im Elfmeterschießen den Titel.

Gleich dreimal Grund zur Freude

Für Knäbel und sämtliche Mitglieder der Vereinsfamilie der perfekte Abschluss eines Wochenendes, über das alle Schalker noch lange sprechen werden. Zumal tags zuvor neben dem Sieg der Lizenzmannschaft gegen den FC St. Pauli und der damit verbundenen Rückkehr in die Bundesliga noch ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht werden konnte. Die U23 feierte dank eines 4:3-Sieges beim KFC Uerdingen einen Spieltag vor dem Ende der Saison den Klassenverbleib in der Regionalliga West.

Das Spiel gegen den FC St. Pauli war das ganze Jahr in 90 Minuten.

Peter Knäbel

Knäbel berichtet, dass er vermutlich einige Tage benötigen werde, um die Ereignisse aus der VELTINS-Arena zu verarbeiten. „Dieser Abend war der absolute Höhepunkt einer unbeschreiblichen Reise in dieser Saison“, sagt das Vorstandsmitglied über den 3:2-Sieg gegen die Kiezkicker – und das nach einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand. Für den 55-Jährigen war der Spielverlauf sinnbildlich für viele Aufs und auch einige Abs in den vergangenen Wochen und Monaten. Oder wie er es formuliert: „Das Spiel gegen den FC St. Pauli war das ganze Jahr in 90 Minuten.“

Als Rodrigo Zalazar in der 78. Minute zum erlösenden 3:2 getroffen hatte, war die Rückkehr ins Oberhaus zum Greifen nah. Etwas mehr als eine Viertelstunde später dann tatsächlich Realität. „Dieser Aufstieg gehört ganz Schalke!“, betont Knäbel, der nach dem Ende der Begegnung jeden Spieler sowie die Mitglieder des Trainerstabs und des Funktionsteams abklatschte und umarmte – und seinen Gefühlen dabei freien Lauf ließ. „Ich habe Szenen erlebt, die ich in meinem Leben zuvor noch nie erlebt habe“, sagt das Vorstandsmitglied. „Wenn man gesehen hat, wie viele Menschen vor Freude geweint haben, auch einige unserer Spieler, dann weiß man, wie viel Bedeutung dieser Moment hat“, so Knäbel. „Es gab zahlreiche Gänsehautmomente mit den Spielern, aber auch den Fans und unseren Mitarbeitern, die in der jüngeren Vergangenheit viel leiden mussten. Sie alle haben diesen Aufstieg gemeinsam verdient. Dieses vereinte Schalke hat seine Kraft, seinen Sinn wiedergefunden. Die Rückkehr in die Bundesliga war nicht nur sportlich wichtig. Sie gibt den Menschen auch den Stolz zurück.“

Erinnerungen an den 28. Februar 2021

Bei dieser Aussage denkt Knäbel auch an den 28. Februar des Vorjahres zurück. Jenen Tag, an dem er in schwierigen Zeiten Verantwortung übernahm und in den Folgewochen gemeinsam mit seinen Mitstreitern den Neuaufbau in die Wege leitete. „Ich bin sehr dankbar für das, was wir gemeinsam erreicht haben“, erklärt der 55-Jährige. „Wir haben die Zweite Liga angenommen – eine unfassbar spannende Spielklasse. Und wir haben am Ende unser Ziel erreicht.“

Ich bin sehr dankbar für das, was wir gemeinsam erreicht haben.

Peter Knäbel

Da nun Klarheit über die Ligazugehörigkeit herrscht, könne Königsblau sich nun von 50 Prozent der Planungen für die Saison 2022/2023 befreien. „Die kommenden Schritte gehen wir nun entschlossen an, werden dabei aber nicht überdrehen“, sagt Knäbel. Wichtig sei es, jetzt viele gute Entscheidungen zu treffen – unter anderem bei der Besetzung des Traineramtes. Mike Büskens, der zuletzt federführend an der Seitenlinie gestanden hatte, wird, wie vorab besprochen und auf eigenen Wunsch, künftig wieder die Rolle des Co-Trainers übernehmen. Knäbel ist froh, einen so wichtigen Mann wie Buyo in den eigenen Reihen zu haben. „Er lebt Schalke, ist in jeder Sekunde mit dem Herzen dabei“, lobt der 55-Jährige. „Mike Büskens hat einen unfassbaren Wert für unseren Verein.“

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