Henning Matriciani: Diese Gefühle kann man nicht beschreiben

Es ist eine Szene, die als Sinnbild für den leidenschaftlichen Schalker Einsatz im Revierderby am Samstag (11.3.) dient. Eine Szene, die sogar einen prägenderen Eindruck hinterlassen dürfte als die vier gefallenen Tore in der 100. Bundesliga-Ausgabe zwischen Blau-Weiß und Schwarz-Gelb. Als Henning Matriciani in der 90. Minute mit vollem Körpereinsatz den möglichen 2:3-Rückstand verhinderte, war der finale Schritt gemacht, um die zweifache Aufholjagd an diesem Samstagabend mit einem Zähler gegen den Tabellenzweiten zu belohnen.

Henning Matriciani

Nachdem Maya Yoshida kurz zuvor einen Schuss von Nico Schlotterbeck abgeblockt hatte, war es Mahmoud Dahoud, der aus zentraler Position mit reichlich Platz vor sich den Schalker Kasten anvisierte. Nicht wenige S04-Fans dürften den dritten Gegentreffer bereits vor ihrem geistigen Auge gesehen haben, doch plötzlich rauschte Henning Matriciani von der Seite heran, warf sich in den Schuss und verhinderte mit dieser Aktion den möglichen Siegtreffer für Schwarz-Gelb.

Lob für das „Mentalitätsmonster“

Er sei ein „absolutes Mentalitätsmonster“, spricht Torwart Ralf Fährmann in höchsten Tönen von seinem Teamkollegen. „Wenn man sagt, dass man den Gegner auffressen soll, war Henning dafür in diesem Derby das Sinnbild.“ Denn nicht nur in der Schlussminute rief Matriciani das ab, was gegen den spielerisch über weite Strecken überlegenen BVB an diesem Abend vonnöten war. Kampf, Leidenschaft – und die eine oder andere perfekt getimte Grätsche.

Bis zum Schlusspfiff alles gegeben

Dass er nach dem Spiel von seinen Teamkollegen mit reichlich Lob bedacht wurde, gehe „direkt ins Herz“, sagt der 22-Jährige, der 2020 vom SV Lippstadt 08 in die Schalker U23 gewechselt war und nun auf der großen Bühne seinen Bundesliga-Traum lebt. „Vor dieser Kulisse bei einem Derby in der Startelf zu stehen, ist geil. Diese Gefühle kann man nicht beschreiben“, schwärmt Matriciani, der gegen den BVB auf der linken Abwehrseite verteidigte. Zum Ende hin, nach intensiven 90 Minuten, sei ihm das Laufen schon etwas schwerer gefallen, gibt der gebürtige Lippstädter zu. Aber um den einen wichtigen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt mitzunehmen, habe er gerne die letzten Körner aus sich herausgeholt.

Mit den Fans im Anschluss feiern zu können, ist ein geiles Gefühl.

Henning Matriciani

Nicht nur er selbst, sondern die gesamte Mannschaft habe viel in die Zweikämpfe investiert, sagt Matriciani, der sich und seinen Teamkollegen „im Großen und Ganzen eine richtig gute Leistung“ bescheinigt. Als Lohn für diese durften sich die Knappen nach dem Abpfiff den Applaus der Fans abholen, die ihrerseits die Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute anfeuerten. „Das pusht uns so sehr, dass wir Vollgas geben können“, sagt der Abwehrspieler, der die Momente vor der Nordkurve nach dem Abpfiff sichtlich genoss. Matriciani: „Mit den Fans im Anschluss feiern zu können, ist ein geiles Gefühl.“

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