Bewegende Gedenkfeier: S04 nimmt Abschied von Rudi Assauer

Letzte Ehre für einen großen Schalker: Der FC Schalke 04 hat in der Propsteikirche St. Urbanus in Gelsenkirchen-Buer und in der VELTINS-Arena Abschied von Vereinslegende Rudi Assauer genommen.

Die Propsteikirche war bis auf den letzten Platz gefüllt: Neben der Familie von Rudi Assauer hatten sich zahlreiche langjährige Weggefährten aus dem Profifußball ebenso versammelt wie Gremien, Lizenzmannschaft, Mitarbeiter und Fans des S04.

13 königsblaue Fahnenträger bildeten für alle Ankommenden bereits vor der Kirche ein Spalier. Beim Einzug folgten sie den Geistlichen sowie dem Aufsichtsrats-Vorsitzenden Clemens Tönnies, Reinhard Rauball (DFL- und BVB-Präsident) und dem Ruhrkohle-Chor. Die Sänger trugen Grubenlampen, die sie vor dem Altar platzierten. Das Licht beleuchtete ein Meer aus Kränzen, am Rednerpult strahlte der ehemalige Manager – stilecht mit UEFA-Pokal und Zigarre.

In der bewegenden Gedenkfeier, geleitet von Propst Markus Pottbäcker und Hans-Joachim Dohm (Pfarrer im Ruhestand und Mitglied des S04-Ehrenrats), blickten die Redner noch einmal zurück auf Leben und Wirken des Rudi Assauer, garniert von zahlreichen Erinnerungen und Anekdoten. Clemens Tönnies betonte: „Rudi Assauer war wie kein Zweiter ein besonderer Mensch. Er war markant und hatte Charisma, Überzeugungskraft und eine Motivationsgabe, Menschen mitzunehmen auf seinem Weg.“ Er schloss mit den Worten: „Danke Rudi, dass es dich gegeben hat. Danke Rudi, dass es dich noch gibt – denn wir tragen dich in unseren Herzen.“

Auch S04-Jahrhunderttrainer Huub Stevens gewährte Einblicke in seine Freundschaft zu „Assi“, wie er ihn stets liebevoll nannte: „Wir hatten von Anfang an eine spezielle Beziehung. Assi gab Liebe und Vertrauen an sein Umfeld, die Mitarbeiter und Fans. Wir alle werden ihn vermissen. Danke Assi für das, was du für Familie, Freunde, den FC Schalke 04, Fußball-Deutschland und mich bedeutet hast. Ich hoffe, du hast jetzt deine Ruhe und deinen Frieden gefunden. Dein Freund!“

Laschet: NRW verneigt sich vor Rudi Assauer

Zwischen den Beiträgen setzte der Ruhrkohle-Chor ebenso emotionale Höhepunkte wie Solist Lars-Oliver Rühl, bekannt aus der Jubiläumsshow „Kennst du den Mythos…?“, mit dem Lied „Solange ich lebe“ und einer ergreifenden Interpretation von Frank Sinatras „My Way“.

Neben den Schalker Eurofightern und Vertretern zahlreicher Bundesliga-Vereine war auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet zur Gedenkfeier gekommen. „Heute verneigt sich auch das Land NRW vor Rudi Assauer“, erklärte Laschet. „Er war ein großer Sportler, ein erfolgreicher Geschäftsmann und ein liebenswürdiger Mensch.“ Die größten Erfolge seiner aktiven Karriere hatte Assauer beim BVB gefeiert – so blickte Rauball in seinen Worten noch einmal zurück auf dessen fußballerische Anfänge bei der Spielvereinigung Herten und anschließend beim Revierrivalen. Sein Fazit: „Rudi war ein Schalker, den aber auch die Dortmunder liebten und verehrten.“ Assauers dritter Verein war der SV Werder Bremen. Dieter Burdenski, Ehrenspielführer der Norddeutschen, spielte zunächst unter dem Mannschaftskapitän sowie schließlich dem Trainer und Manager Assauer. Mit seinen Anekdoten aus dem Fußballgeschäft blickte Burdenski auf den einzigartigen Menschen und Macher zurück.

Parallel zur Gedenkfeier in der Kirche hatten sich mehr als 2000 Schalker in der VELTINS-Arena versammelt. Dort trugen sie sich ins Kondolenzbuch für Rudi Assauer ein und verfolgten die Live-Übertragung des Gottesdiensts auf dem Videowürfel – mit mancher Träne, aber auch einem Lächeln in dankbarer Erinnerung an einen großen Schalker.

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