Horst Heldt: Glück nicht überstrapazieren

Die erste Englische Woche der Saison haben die Königsblauen mit einer weißen Weste hinter sich gebracht. Dabei war vor allem der letzte der drei Erfolge mit einer Menge Glück verbunden. Auf schalke04.de spricht Horst Heldt über den Sieg beim VfB Stuttgart, Ralf Fährmann und Leroy Sane.

Horst Heldt über ...

… das 1:0 in Stuttgart:

Wir haben sehr glücklich gewonnen, das dürfte jeder zur Protokoll gegeben haben. Aber so ist der Fußball. Wir waren effektiv vor dem Tor und in dem einen Augenblick kaltschnäuziger. Wir haben den VfB häufig zu Möglichkeiten eingeladen. Einer hat sich aber gewehrt, und das war Ralf Fährmann. Er hat eine großartige Leistung abgeliefert. Keine Frage, der Sieg war nicht verdient. Dennoch haben wir ihn gerne mitgenommen und die Englische Woche so mit drei Siegen abgeschlossen. Wir waren zu Beginn ein wenig müde, das hat man gespürt. Drei Punkte sind wichtig und gut.

… seine Gefühlswelt während der 90 Minuten:

Irgendwann haben wir das Gefühl bekommen, dass kein Ball reingehen würde, weil Ralf alles hält. Deswegen hatte ich ab einer gewissen Phase einfach ein gutes Gefühl. Die Momente, in denen man dann tatsächlich altert, sind Standardsituationen in der Nachspielzeit. Davon hatte der VfB auch einige, da wurde es noch einmal brenzlig.

… Ralf Fährmann:

Natürlich hätte Ralf es einmal verdient, für die Nationalmannschaft nominiert zu werden. Man muss dazu aber auch ganz klar sagen, dass der Bundestrainer auf dieser Position die Qual der Wahl hat. Deutschland hat mit Manuel Neuer den besten Torhüter der Welt. Dahinter tummeln sich viele sehr gute Schlussmänner. Dazu gehört auch Ralf. Seine Leistung gegen Stuttgart war sicherlich keine Ausnahme. Jeder weiß, wozu er in der Lage ist. Es gibt aber andere Torhüter, die ebenfalls konstant gute Leistungen abrufen. Deswegen ist es nicht einfach für Joachim Löw.

… Leroy Sane:

Leroy war in dieser einen Situation eiskalt vor dem Tor. Er hat ebenfalls nicht gut ins Spiel gefunden. Der Trainer hat ihn dennoch auf dem Platz gelassen, weil er immer in der Lage ist, so einen Moment herbeizuführen. Den Treffer hat er super verwandelt. Das zeigt, dass er Vertrauen in seine Qualitäten hat.

… die Englische Woche:

Mit drei Siegen ist es perfekt für uns gelaufen. Darüber freuen wir uns natürlich. Nichtsdestotrotz bleiben wir auf dem Boden. Jeder weiß, dass wir gegen Stuttgart glücklich gewonnen haben. Wir müssen uns gegen Frankfurt deutlich steigern und ganz anders auftreten. Man darf das Glück nicht überstrapazieren. Das war aber auch die Erkenntnis von allen in der Kabine direkt nach dem Spiel. Wir haben jetzt die erste Englische Woche hinter uns, es geht Schlag auf Schlag weiter. Man benötigt auch solche glücklichen Siege, um durch diese kräftezehrenden Tage zu kommen. Aber uns allen ist bewusst, dass wir gegen die Eintracht eine ganz andere Leistung zeigen müssen.

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