21. Februar: Siewert erzielt das Tor des Monats

Diesen Tag wird Thomas Siewert nie vergessen: Am 21. Februar 1981 traten die Schalker im Revierderby bei Borussia Dortmund an. Es war das achte Bundesligaspiel des Verteidigers und es gipfelte in einem kuriosen Treffer: Sein 2:2 sieben Minuten vor dem Ende rettete seinem Team nicht nur einen Punkt, sondern brachte ihm die Auszeichnung "Torschütze des Monats" ein.

Thomas Siewert

1981: Spektakulärer und glücklicher Siewert-Treffer gegen den BVB

Während ARD-Reporter Wilfried Luchtenberg von einem „gefühlvollen Heber“ spricht, stellt sich die Situation für die meisten Zuschauer ganz anders dar. Im Anschluss an eine Ecke von Kurt Jara ist die Kopfball-Abwehr von BVB-Profi Peter Geyer zu kurz und Siewert kommt an den Ball. Mit dem Rücken zum Tor versucht der junge Verteidiger zu schießen, rutscht jedoch an der Strafraumlinie auf dem rutschigen Geläuf aus und fabriziert eine Bogenlampe, die sich über Nationaltorwart Eike Immel hinweg ins Tor senkt.

„Ich wollte eigentlich gar nicht draufhalten“, erzählt der 19-Jährige später. „Mehr aus Verlegenheit hob ich den Ball Richtung Tor. Dass der Ball drin war, habe ich erst gemerkt, als mich die Mannschaftskameraden zu Boden drückten.“

Der 1,81 Meter große Verteidiger kann sein Glück kaum fassen. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Auch später musste ich noch viele Hände schütteln und das Schulterklopfen hörte nicht auf.“ Durch ein kurzzeitiges verlorenes Gleichgewicht steht er plötzlich im Mittelpunkt, was ihm eigentlich weniger gefällt.

Der gelernte Gärtner gehört eher zu der Gattung „Fußball-Arbeiter“. Sein Trainer Fahrudin Jusufi: „Genau der richtige Typ für einen Vorstopper. Er verfolgt seinen Gegenspieler notfalls in die Kabine.“ Dass beherrscht „Bulli“, so nennen ihn seine Mitspieler wegen seiner gedrungenen und kräftigen Figur, so perfekt, dass er in A- und B-Jugend bereits für Schüler-Länderspiele nominiert wird.

Doch im Gegensatz zu seinen damaligen Mitspielern Wolfram Wuttke und Michael Opitz bleibt Thomas Siewert eine große Bundesliga-Karriere verwehrt. Nach 17 Einsätzen in der Elite-Klasse wechselt er zur SG Wattenscheid, wo der kompromisslose Verteidiger sein sportliches Glück findet (über 250 Zweitligaspiele). Er hilft mit, dass der Steilmann-Club 1991 in die Bundesliga aufsteigt und kommt dort in der Spielzeit 1991/1992 noch 15-mal zum Einsatz. Ein weiterer Treffer will ihm in Liga eins indes nicht mehr glücken, das „Tor des Monats“ im Februar 1981 soll sein einziges bleiben.

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