4. Februar: Geburtstag von Michael „Magic“ Prus

Spielmacher werden auf Schalke bewundert, Torjäger verehrt, aber vor allem Malocher werden geliebt. Einer dieser Profis ist Michael Prus, der von 1986 bis 1996 für die Königsblauen spielt und dabei einen Rekord der ganz besonderen Art aufstellt.

Michael Prus

1968: Kult-Verteidiger „Magic“ Prus wird geboren

„Ginge es nach Charakter, hätte Michael immer spielen müssen.“ Dieser Satz stammt von Jörg Berger und zeigt die Wertschätzung, die Prus, der am 4. Februar 1968 auf die Welt kommt, im und rund um das Parkstadion entgegengebracht wird. Der stets bescheiden auftretende Manndecker stellt nie hohe Ansprüche, sondern konzentriert sich hundertprozentig auf seinen Job. Die Fans schließen den 1,78 Meter großen Spieler in ihr Herz und adeln ihn durch einen Spitznamen, der seine sachliche Spielweise mit flapsiger Ironie konterkariert: „Magic“ ist für die Anhänger ein echter Schalker.

Michael Prus kommt 1986 als Junioren-Nationalspieler nach Gelsenkirchen und durchlebt Höhen sowie Tiefen des Vereins. Er ist beim letzten Bundesliga-Abstieg 1988 dabei, hilft 1989 mit, den Absturz in die Amateurklasse zu verhindern, steigt 1991 mit den Königsblauen wieder in die Bundesliga auf und ist ebenfalls daran beteiligt, als das Team von Jörg Berger 1996 in den UEFA-Cup einzieht. Dabei gehört er nicht immer zur Stammformation, was ihn jedoch nicht demotiviert. „Auch als Reservist hat er sich immer vorbildlich verhalten“, so Berger.

Allerdings: In 120 Bundesligaspielen gelingt ihm kein einziges Tor. „Eigentlich wollte ich ja noch so lange bleiben, bis ich endlich ein Tor erziele“, erklärt der gebürtige Rheiner, kurz bevor er 1996 zum SV Meppen wechselt. Damit stehen in den Chroniken des Vereins lediglich zwei Treffer zu Buche, die Michael Prus am 29. November 1988 beim 7:1-Sieg im DFB-Pokal gegen Saar 05 Saarbrücken erzielt. Gleich in der Anfangsphase gelingen ihm zwei Treffer und als die Königsblauen gegen den Amateurligisten kurz vor der Halbzeit einen Elfmeter erhalten, fordern die 6.000 Besucher auf den spärlich besetzten Rängen des Parkstadion unmissverständlich einen Schützen: „Pruuuus!“ Doch der designierte Strafstoßschütze Andreas Müller lässt sich nicht erweichen und verwandelt zum 3:0.

In Emsland, nur 50 Kilometer von seinem Heimatort Rheine entfernt, passiert es dann: Am 14. April 1997 markiert Prus zehn Minuten vor dem Ende in der Zweitligapartie gegen die Stuttgarter Kickers den 1:1-Endstand. Riesenjubel auf der Tribüne, wo nicht nur Meppen-Fans die Arme in die Höhe recken. Ein paar Schalker sind an jenem Montag nach Meppen gereist und freuen sich mit „Magic“ über dessen erstes – und einziges – Punktspieltor.

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