Holstein Kiel: Mit Zuversicht und ohne Druck

Nach einem perfekten Saisonstart mit drei Pflichtspielsiegen musste Holstein Kiel zuletzt den ersten Rückschlag der neuen Spielzeit hinnehmen. Mit 2:4 unterlag die Mannschaft von Chef-Trainer Marcel Rapp im heimischen Stadion dem 1. FC Magdeburg. Eine Niederlage, die die Störche kaum umwerfen dürfte.

Marcel Rapp

Zu gefestigt wirkt der Kader, der zu dieser Saison auf wichtigen Positionen mit Linksverteidiger Tom Rothe (Leihe von Borussia Dortmund), Mittelfeldspieler Marko Ivezic (FK Vozdovac) und Angreifer Shuto Machino (Shonan Bellmare) punktuell verstärkt wurde – und auch punktuell verstärkt werden musste. Denn insbesondere mit Hauke Wahl und Fabian Reese verloren die Kieler zwei wichtige Stammkräfte. Kapitän und Führungsspieler Wahl schloss sich dem FC St. Pauli an. Und Ex-Knappe Reese, seit dieser Saison bei Hertha BSC unter Vertrag, zeichnete sich 2022/2023 immerhin für elf Tore der Kieler verantwortlich. Damit war der Offensivspieler zweitbester Torschütze der KSV. Einzig Steven Skrzybski, ebenfalls mit Schalker Vergangenheit (2018-2021), netzte häufiger (15-mal).

Becker vor Rückkehr in den Kader

Skrzybski ist nicht der einzige ehemalige Königsblaue in Reihen der Störche. Timon Weiner (2013-2018), Lewis Holtby (2009-2013) und Timo Becker (2007-2013 und 2019-2022) schnürten ebenfalls einst die Fußballschuhe für den S04. Letzterer hofft, dass er für das Duell mit seinem Ex-Club wieder fit sein wird. „Bei Timo Becker muss man schauen, wie der Körper auf die Trainingseinheiten reagiert. Er wird aber auf jeden Fall im Kader stehen“, sagt Marcel Rapp über den Defensivspieler, der den Saisonstart wegen eines Anrisses des Syndesmosebandes verpasst hatte. Damit ist Innenverteidiger Carl Johansson, der an einer Knieverletzung laboriert, der einzige KSV-Akteur, der für die Begegnung in der VELTINS-Arena ausfallen wird.

Für die Kieler ist es der zweite Trip in das Wohnzimmer der Königsblauen – dieses Mal allerdings unter anderen Voraussetzungen als am 16. Januar 2022, als die Norddeutschen beim 1:1 einen Zähler mit nach Hause nahmen. Damals waren aufgrund der Coronaschutzverordnungen lediglich 750 Zuschauer für die Partie zugelassen. „Wir fahren da mit totaler Vorfreude hin, werden von sehr vielen Kielern unterstützt und haben einfach Lust, diese Atmosphäre zu spüren und uns da zu beweisen“, sagt Rapp, der diese Begegnung wie viele andere ohne den ganz großen Druck angehen kann. Denn ein klares Ziel wurde vor der Saison nicht definiert, es gilt, sich weiter in der oberen Hälfte der Zweiten Liga zu etablieren. Mit sechs Punkten aus drei Partien ist ein erster Schritt getan.

Seite teilen