Michael Langer: Immer auf den Ernstfall vorbereitet

Die siebenminütige Nachspielzeit war am Samstag (16.9.) bereits abgelaufen, als dem 1. FC Magdeburg noch einmal ein Eckball zugesprochen wurde. Und dieser hätte fast zum Ausgleich geführt. Die Kugel war auf dem Kopf von Luc Castaignos gelandet, der das Spielgerät Richtung Tor drückte.

Michael Langer

Aber Michael Langer präsentierte sich in dieser Situation hellwach und kratzte das Leder noch von der Linie. Wenige Sekunden später pfiff Schiedsrichter Michael Bacher ab – und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Während die Fans in der VELTINS-Arena ihre Mannschaft feierten, liefen Spieler, Trainer und Verantwortliche zu Langer und begruben den Österreicher unter sich.

Gänsehaut pur für den Keeper, der beim Anpfiff noch auf der Bank Platz genommen hatte. Kurz vor dem Pausenpfiff musste er dann aber aufs Feld, da Marius Müller verletzungsbedingt nicht mehr weiterspielen konnte.

Junger Gott und Vollblutmaschine

Eine Situation, die Langer – der dienstälteste Akteur im Schalker Kader – in der Vergangenheit schon einige Male gemeistert hat. So auch dieses Mal. Dass ihn Mitspieler und Fans nach dem Abpfiff ausgiebig feierten, war dem Torhüter fast ein Stück weit unangenehm. Nervös sei er bei seiner Einwechslung nicht gewesen, berichtet der 38-Jährige. Und die Aktion kurz vor dem Abpfiff sei halt ein Reflex gewesen. Und das zähle nun einmal zu den Aufgaben eines Keepers: Bälle abwehren. „Ich bin immer auf den Ernstfall vorbereitet und froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte“, erklärt Langer.

Sebastian Polter, mit zwei Toren gegen den FCM ebenfalls ein Protagonist des Abends, bezeichnet Langer als „Vollblutmaschine. Das sind die Momente, für die er hier ist, für die er lebt.“ Den Kopfball in der letzten Spielsituation habe Langer entschärft „wie ein junger Gott“. Der Stürmer weiß dabei genau, wovon er spricht. Denn: Der Doppel-Torschütze stand in der Jugend einige Jahre selbst zwischen den Pfosten und zählte seinerzeit sogar zum Kreis der deutschen U15-Nationalmannschaft.