Thomas Reis: Alles gegeben und niemals aufgesteckt

Das Duell am Samstag (16.9) mit dem 1. FC Magdeburg war eine wahre Achterbahnfahrt – mit einem positiven Ende für die Königsblauen. Nach dem 4:3-Erfolg blickte Thomas Reis auf der Pressekonferenz gemeinsam mit Gäste-Coach Christian Titz auf die 90+7 Minuten in der VELTINS-Arena zurück. In der Mixed Zone kamen zudem Marius Müller und Cedric Brunner zu Wort. schalke04.de hat die Aussagen des Quartetts notiert.

Sebastian Polter und Thomas Reis

Thomas Reis:

Das Spiel hätte mit der starken Parade von Michael Langer in der Nachspielzeit nicht besser zu Ende gehen können. Wir hatten uns im Vorfeld viel vorgenommen. Nach dem guten Start und der Spielunterbrechung wegen des Nebels war ein Bruch in unserem Spiel. In dieser Phase hatten wir zu viele Ballverluste, wir haben teilweise fahrlässig verteidigt und Magdeburg hat es richtig gut gemacht. Der FCM war uns in der ersten Halbzeit lange Zeit immer einen Schritt voraus. Wir haben dann einige Dinge angepasst und umgestellt. Dank des Anschlusstreffers kurz vor der Pause sind wir mit einem guten Gefühl in die zweite Halbzeit gegangen und haben auch die Unterstützung der Fans gespürt. Meine Mannschaft hat alles gegeben und niemals aufgesteckt. Auch nicht, als wir nach dem Ausgleich direkt den nächsten Nackenschlag bekommen haben. Deshalb bin ich glücklich, dass wir gemeinsam mit unseren fantastischen Fans drei Punkte feiern konnten. Wir hatten eine gute Energie auf dem Platz.

Christian Titz:

Der Spielausgang war aus unserer Sicht unnötig. Nach der 2:0-Führung haben wir einige Angriffe nicht gut ausgespielt. Und bei den Gegentoren haben wir selbst Fehler gemacht. Das müssen wir abstellen. Schon zum Ende der ersten Halbzeit war es ein anderes Spiel. Wir waren nicht mehr breit gestaffelt. Nach dem 3:2 hätten wir ruhiger verteidigen müssen, das ist uns nicht gelungen. Trotzdem hatten wir am Ende in Unterzahl noch einmal die Möglichkeit, zurückzukommen. Wir haben es ein Stück weit verschenkt.

Marius Müller:

Ich habe Schmerzen im Adduktorenbereich gespürt, deshalb musste ich ausgewechselt werden. Schon in der Aktion zuvor hatte ich bei einem Abstoß etwas gespürt, wollte es aber noch einmal probieren. Denn ich bin ein Typ, der sich schwer damit tut, aufzugeben. Aber es ging nicht mehr. Deshalb war es für mich und die Mannschaft die beste Entscheidung, vom Feld zu gehen. Es wäre verantwortungslos gewesen, mit diesen Problemen noch weiterzuspielen. Eine genaue Diagnose wird eine MRT-Untersuchung zeigen. Als die Fans bei dieser Auswechslung meinen Namen gerufen haben, um mich aufzubauen, hat mich das sehr berührt. Das war sehr emotional, ich war zu Tränen gerührt. Ich habe danach auf der Bank die Daumen gedrückt. Dass Michael Langer in allerletzter Sekunde noch einmal so einen wichtigen Ball hält, war überragend. Ich freue mich für das Team, dass wir uns für diesen Fight belohnt haben. Ich hoffe, dass der Knoten bei uns jetzt geplatzt ist.

Cedric Brunner:

Die Magdeburger haben es stark gemacht. Unser Gegner hat die Räume gut bespielt. Das ist dann nicht ganz einfach zu verteidigen. Nach dem 0:2 haben wir etwas mehr riskiert und noch vor der Pause den Anschlusstreffer erzielt. Das war wichtig für den weiteren Spielverlauf. Wir wussten, dass wir das Spiel mit den Fans im Rücken noch drehen können. Die zweiten 45 Minuten waren sehr intensiv. Die Parade von Michael Langer in der Nachspielzeit war unglaublich, die Stimmung beim Abpfiff überragend. Momente wie diese habe ich mir gewünscht, als ich im vergangenen Jahr einen Vertrag auf Schalke unterschrieben habe. Ich bin in der Halbzeit nach Absprache mit dem Trainer ausgewechselt worden, da wir zu diesem Zeitpunkt schon zwei der drei Wechselfenster genutzt hatten. Ich war bereits mit einer Gelben Karte vorbelastet und habe zudem etwas im Rücken gespürt. Normalerweise hätte ich nach dem Spiel aber noch einmal duschen müssen. Das war wirklich ein spektakulärer Abend mit einer starken Mentalität unserer Mannschaft.

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