Karel Geraerts: Schwierige Entscheidungen und ein gutes Gefühl

Im Duell mit dem Karlsruher SC feiert der neue Chef-Coach Karel Geraerts am Sonntag (22.10.) um 13.30 Uhr seine Pflichtspiel-Premiere auf der Trainerbank des FC Schalke 04. Vor der Partie im BBBank Wildpark betont der Belgier, dass er vor allem eines von seiner Mannschaft erwartet: „Mir ist wichtig, dass wir von der ersten bis zur letzten Sekunde eine Gewinnermentalität zeigen und auf dem Platz demonstrieren, dass wir die Begegnung unbedingt für uns entscheiden wollen. Das setze ich in jedem Spiel voraus.“

Karel Geraerts

Für das Ziel, das eigene Punktekonto um drei Zähler aufzustocken, habe das Team an den vergangenen Tagen hart gearbeitet, berichtet der 41-Jähige zufrieden. „Die Mannschaft hat sehr gut mitgezogen und sich auf dem Platz gegenseitig gepusht. Ich habe einen ordentlichen Fortschritt im Training gesehen. Wir haben viel miteinander kommuniziert. Ich habe viel Input mitgegeben und auch selbst vieles an Informationen aufgenommen.“

Dazu zählt auch der Austausch mit seinem Trainerstab, den der neue Coach als extrem wichtig für seine Arbeit bezeichnet. Deshalb verändert sich auch die Besetzung an der Seitenlinie. Matthias Kreutzer und Mike Büskens kehren auf die Bank zurück. Dort Platz nimmt ebenfalls Tim Smolders, Geraerts bekannter Assistent aus seiner Zeit bei Royale Union Saint-Gilloise. „Ich kann es nicht allein richten, sondern benötige mein Team um mich“, sagt der Fußballlehrer.

Drei fitte Torhüter

Auf seine Startelf in Karlsruhe hat sich Geraerts noch nicht final festgelegt. Unter anderem steht der neue Chef-Trainer vor der Entscheidung, wer das Tor hüten wird. „Hinter Ralf Fährmann, Justin Heekeren und Michael Langer liegt eine gute Trainingswoche. Alle drei haben ihre Qualitäten“, sagt Geraerts. „Für mich ist das eine positive und zugleich komfortable Situation, da ich die Auswahl aus drei starken Kandidaten treffen kann.“

Für mich ist das eine positive und zugleich komfortable Situation.

Karel Geraerts

Auch auf allen anderen Positionen habe er mehrere Optionen, so Geraerts. Er werde daher nach dem Abschlusstraining festlegen, wer nicht zum Kader zählen wird – und vor dem Spiel dann, wer in Karlsruhe beginnt und wer auf der Bank sitzt. „Der eine oder andere wird sicherlich enttäuscht sein. Das ist aber ganz normal. Im Fußball musst du enttäuscht sein, wenn du nicht spielst. Wichtig ist zu sehen, wie die Jungs dann reagieren. Ich brauche jeden meiner Spieler.“ Und weiter: „Ich habe der Mannschaft bereits an meinem ersten Tag gesagt: Jeder startet bei Null, jeder hat die Chance, sich zu zeigen und sich anzubieten.“ Letzteres gelte auch nach dem Spiel in Karlsruhe weiterhin.

Neuer Coach muss auf ein Quartett verzichten

Verzichten muss Königsblau im Wildpark auf Kenan Karaman. Der Offensivmann hatte zuletzt in der Schlussphase gegen Hertha BSC die Gelb-Rote Karte gesehen. Auch Cedric Brunner ist noch nicht wieder einsatzbereit. Der Schweizer fehlte aufgrund von Leistenproblemen bereits gegen die Berliner. Darüber hinaus sind Marius Müller (Sehnenabriss im Adduktorenbereich) und Leo Greiml (Kreuzbandruptur) weiterhin keine Optionen.

Ebenso wie bei seinen Startelf-Planungen lässt sich der Belgier auch bei der taktischen Herangehensweise nicht in die Karten schauen. Beim Testspiel in der FIFA-Abstellungsperiode gegen Heracles Almelo (4:1) hatte er sich für eine 3-5-2-Formation entschieden, danach aber erklärt, dass dies nicht zwangsläufig bedeute, dass der S04 nun immer in diesem System agiere. „Ich habe bereits eine Idee im Kopf“, erklärt der Chef-Trainer.

Mit dem Gegner hat sich Geraerts ebenfalls beschäftigt. „Der KSC hat auch noch nicht die Ergebnisse erzielt, die er sich eigentlich vorstellt“, sagt der 41-Jährige. Aktuell stehen die Badener mit neun Zählern auf Rang 14. Dennoch stecke viel Qualität im Team, meint er. „Unser Gegner hat eine klare Spielidee, dazu ein tolles Stadion, das vor wenigen Wochen fertiggestellt worden ist. Ich erwarte eine großartige Atmosphäre und ein spannendes Duell – darauf freue ich mich!“