1. FSV Mainz 05: Das Ende der Serie

Sie hatten sich in einen Rausch gespielt, wirkten fast schon unbezwingbar: Zehn Bundesligaspiele am Stück blieben die Kicker des 1. FSV Mainz 05 ungeschlagen, es wurden Siege gegen Bayern München, Bayer Leverkusen und RB Leipzig gefeiert. Mit dem 0:3 beim VfL Wolfsburg, einem direkten Konkurrenten im Kampf um die internationalen Plätze, ist der Höhenflug am Bruchweg vorerst unterbrochen.

Bo Svensson

Die Niederlage erwischte den Verein zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, ausgerechnet bei den Wölfen ließen die Nullfünfer Federn. In der Tabelle fiel die Mannschaft von Chef-Trainer Bo Svensson dadurch auf den achten Platz zurück, Wolfsburg zog vorbei. Vier Spiele vor Ende der Saison ist der Einzug in die Europa League dennoch weiterhin realistisch, möglich macht dies die lange und erfolgreiche Serie, die sich die Mainzer zwischen dem 11. Februar und 22. April dieses Jahres aufgebaut hatten.

Vor dem 30. Spieltag war Mainz nach Borussia Dortmund das zweitbeste Team der Rückrunde, es wurden fünf Punkte mehr als in der gesamten Hinrunde auf dem Konto verbucht. Mit insgesamt 45 Zählern haben die Rheinhessen den sechsten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an den Playoffs der Europa Conference League berechtigt, fest im Blick.

Schlimmer als das Ende der Serie ist die Art und Weise, wie wir verloren haben.

Stefan Bell

Der Leistungseinbruch in Wolfsburg ließ Innenverteidiger Stefan Bell, der als Mainzer Urgestein seit 2010 beim FSV unter Vertrag steht, enttäuscht zurück: „Schlimmer als das Ende der Serie ist die Art und Weise, wie wir verloren haben und dass es gegen einen Konkurrenten in der Tabelle passiert ist.“ Sein Trainer sah das ähnlich, die Niederlage sei verdient, seine Mannschaft habe „den Anfang komplett verschlafen, das nutzt eine Mannschaft wie Wolfsburg dann aus“, sagte Svensson auf der Pressekonferenz nach Schlusspfiff.

Schmerzhafter Ausfall für die letzten Spiele

Verzichten müssen die Mainzer im Saisonschlussspurt auf ihren Kapitän Silvan Widmer, der Rechtsverteidiger erlitt am Sonntagabend (30.4.) gegen den VfL eine Kapselbandverletzung im linken Sprunggelenk. Mehrere Wochen muss Widmer pausieren, ob der Schweizer Nationalspieler in dieser Saison nochmal zu einem Einsatz kommt, ist ungewiss. Der defensiv schmerzhafte Ausfall soll durch die gut besetzte Offensive ausgeglichen werden: Marcus Ingvartsen könnte gegen Schalke ebenso wie Winterneuzugang Ludovic Ajorque in der Sturmspitze auflaufen, auch Karim Onisiwo und Jae-sung Lee sind als Außenstürmer treffsicher. Addiert erzielte das Quartett 31 der insgesamt 49 Mainzer Ligatore.

Die gedämpfte Stimmungslage in der Stadt am Rhein soll schnellstmöglich wieder einer Europa-Euphorie weichen. Ein Heimsieg am Freitagabend (5.5.) ist daher das klare Ziel, um an den entscheidenden Tabellenrängen dranzubleiben. Da der Gegner aus Gelsenkirchen ebenfalls dringend Punkte benötigt, erwartet Bell „ein Zweikampfspiel“, die Ausgangssituation der Schalker ist ihm bestens bekannt: „Sie können am Freitag im Abstiegskampf vorlegen, das wird eine knackige Aufgabe“, so der 31-Jährige, der die 0:1-Hinspielniederlage auf Schalke nicht vergessen hat.