Amine Harit beißt für den Teamerfolg auf die Zähne

Nach einem Foul von Gonzalo Castro in der 78. Minute schien das Derby für Amine Harit vorzeitig beendet zu sein. Der marokkanische Nationalspieler musste lange auf dem Platz behandelt werden und humpelte anschließend mit starken Schmerzen in der rechten Wade an der Seitenlinie entlang.

Amine Harit und Domenico Tedesco nach dem Derby.

Weil die Knappen ihr Wechselkontingent aber schon ausgeschöpft hatten und ansonsten zu zehnt hätten weiterspielen müssen, biss der Offensivmann auf die Zähne und kehrte beim Spielstand von 2:4 noch einmal aufs Feld zurück. „Ich konnte nicht mehr viel rennen“, sagt Harit. „Aber ich habe es als wichtig empfunden, bei meiner Mannschaft auf dem Platz zu sein. Ich wollte helfen und habe daran geglaubt, dass wir noch etwas Zählbares mitnehmen.“

Ich wollte der Mannschaft helfen.

Amine Harit

Und tatsächlich: In der 86. Minute schaffte Daniel Caligiuri den Anschluss, ehe Naldo in der Nachspielzeit zum 4:4 traf. „Es war einfach unglaublich“, schwärmt Harit, der ein fettes Sonderlob seiner Mitspieler bekam. „Amine konnte kaum noch laufen. Er hat für uns alles rausgehauen“, erklärt Caligiuri. Und Sportvorstand Christian Heidel meint: „Die Jungs haben einfach eine brutale Mentalität. Jeder kämpft für den anderen und gibt niemals auf!“

Den trainingsfreien Sonntag nutzt Harit, um sich auszukurieren und das Derby zu verarbeiten. Denn diese Partie wird er nicht nur aufgrund des kuriosen Spielverlaufs niemals vergessen – der Mittelfeldmann erzielte gegen die Schwarz-Gelben auch sein erstes Bundesligator. Der Treffer zum 2:4 in der 65. Minute ließ die Knappen noch einmal an das Wunder glauben und setzte neue Kräfte frei. Domenico Tedesco: „Spätestens zu diesem Zeitpunkt haben wir alle wieder dran geglaubt!“

Harit selbst denkt bei aller Freude aber auch schon wieder an die kommende Aufgabe. „Ich glaube, dass ich beim nächsten Spiel gegen Köln wieder dabei bin“, sagt der 20-Jährige. „Bis Weihnachten stehen uns noch wichtige Spiele bevor, die wir für uns entscheiden wollen.“

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