Christian Heidel: Waren nur 35 Minuten auf dem Feld

Nach dem Spiel in Hamburg redete Christian Heidel nicht um den heißen Brei herum. „Das war einfach zu wenig von uns. Wir haben verdient verloren“, sagte der Sportvorstand nach der 2:3-Pleite im Volksparkstadion. Gleichzeitig betonte der 54-Jährige aber auch: „Die erste Niederlage nach zuvor sechs Siegen hintereinander wirft uns aber nicht aus der Bahn.“

Christian Heidel

Vielmehr sei das Resultat noch einmal ein Warnschuss für die Mannschaft, dass diese bis zum 34. Spieltag in jeder Partie 90 Minuten vollen Einsatz zeigen müsse. „Uns wird definitiv nichts geschenkt“, so Heidel. „Der HSV war uns in puncto Kampf und Leidenschaft dieses Mal überlegen. Unser Gegner hat nicht gespielt wie ein Tabellenletzter.“

Überrascht vom couragierten Auftritt der Rothosen war er allerdings nicht. „Domenico Tedesco hat den Gegner exakt so erwartet und in der Spielvorbereitung auch mehrfach gewarnt. Für die Hamburger war es so etwas wie die allerletzte Chance, um noch einmal heranzukommen. Da war es klar, dass der Rasen qualmen wird. Da musst du dann gegenhalten. Das haben wir nicht gemacht“, ärgerte sich Heidel. „Wir waren insgesamt nur 35 Minuten auf dem Feld. Kurz bei Naldos Tor in der ersten Hälfte und dann ab der 60. Minute bis zum Abpfiff.“

Uns wird definitiv nichts geschenkt.

Christian Heidel

Dennoch hatte der Sportvorstand nach rund einer Stunde Spielzeit das Gefühl, dass die Partie kippen könnte. „Nach dem 2:2 habe ich gedacht, dass sich das Spiel noch dreht“, erklärte er. Insgesamt habe die Mannschaft aber zu wenig investiert, um zu punkten oder gar zu gewinnen. „Wir haben uns zu viele Fehlpässe geleistet, kaum zweite Bälle erobert und uns nicht an den Plan gehalten. Dann ist es natürlich ganz schwer, so ein Spiel zu gewinnen.“

Beinahe hätte es immerhin zu einem Teilerfolg gereicht. Doch einem Remis machte Aaron Hunt in der 84. Minute einen Strich durch die Rechnung. „Das 3:2 der Hamburger war natürlich ein absolutes Traumtor. Aber Aaron Hunt hatte vor seinem Treffer auch die Zeit, um zu zielen. Und wer diesen Spieler kennt, weiß, dass er schießen kann“, meinte Heidel. Abschließend betonte Heidel, dass die Mannschaft bereits in der Kabine sehr selbstkritisch auf die 90 Minuten zurückgeblickt habe. Im Derby, so der Sportvorstand, wolle es jeder Einzelne besser machen.