Daniel Caligiuri: Nicht ich! Das ganze Team ist Matchwinner!

Domenico Tedesco war nach dem Schlusspfiff zufrieden mit dem Sieg. Der Chef-Trainer erklärte aber, dass die erste Halbzeit nicht ganz nach Plan verlief. VfL-Coach Bruno Labbadia resümierte, dass seine Mannschaft durchaus hätte in der VELTINS-Arena punkten können. Auch Doppeltorschütze Daniel Caligiuri und Mark Uth, der nach längerer Verletzungspause sein Pflichtspiel-Comeback feierte, äußerten sich zum Geschehen.

Daniel Caligiuri

Domenico Tedesco:

Für den ersten Durchgang hatten wir uns fest vorgenommen, den Gegner zu bewegen und viel Ballbesitz zu haben. Aber das Gegenteil war letztlich der Fall, wir konnten unsere Ballgewinne nicht nutzen. Wir wussten, dass Wolfsburg ein sehr gutes Gegenpressing spielt, deswegen waren wir bestrebt, die Bälle nicht zu schnell zu verlieren. Das ist uns aber nicht gelungen, wir hatten in den ersten 30 Minuten das Gefühl zu ersticken, weswegen wir das System anpassen mussten. Das hat uns gutgetan und wir hatten mehr Zugriff.

Im zweiten Durchgang war es eine komplett andere Musik. Wir haben hoch verteidigt und hatten eine mutige Spieleröffnung trotz des Gegnerdrucks. Dementsprechend haben wir es in der zweiten Halbzeit letztlich verdient gewonnen. Die Entscheidung des Torwartwechsels ist uns sehr schwergefallen. Wir wissen, was wir an Ralf Fährmann haben – sowohl als Torwart als auch als Mensch. Das bleibt unverändert. Ralle hatte zuletzt ein paar Unsicherheiten. Bei uns entstand das Gefühl, dass sein Kopf nicht komplett frei ist. Hinzukommen die guten Leistungen von Alexander Nübel bei seinen Einsätzen und im Training. All dies hat uns dazu bewogen, diese Entscheidung zu treffen.

Bruno Labbadia:

Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten gleich zwei Großchancen. Nach dem Elfmeter hat sich die Mannschaft kurz geschüttelt und ist gut mit dem Rückstand umgegangen. Wir haben das Spiel voll in den Griff bekommen und die Schalker laufen lassen. Entsprechend verdient war das 1:1. In der zweiten Halbzeit hat Schalke Mann gegen Mann gespielt und wir haben uns viel mehr Ballverluste geleistet, mit denen wir den Gegner aufgebaut haben. Trotzdem hatten wir die Möglichkeit zum 2:1. Vor dem Schalker Siegtreffer haben wir uns leider taktisch nicht gut verhalten. Es ist sehr schade, weil hier heute mehr möglich gewesen wäre.

Daniel Caligiuri:

Aufgrund der zweiten Halbzeit geht der Sieg in Ordnung. Der Schlüssel war das aggressive Spiel gegen den Ball. Wir sind über Kampf und Mentalität zum Erfolg gekommen. In der Anfangsphase waren wir zu passiv, hatten zu wenig Ballbesitz. Deshalb hatte Wolfsburg teilweise leichtes Spiel. Darum haben wir nach etwas mehr als einer halben Stunde auf eine Dreierkette umgestellt. Danach lief es besser. Wir wollten die zweite Hälfte so angehen wie die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit. Während des Spiels habe ich mich geärgert, weil ich zwei Schüsse mit links abgegeben hatte, die nicht erfolgreich waren. Aber wie heißt es doch so schön: aller guten Dinge sind drei! Ich bin zwar Rechtsfuß, habe aber den linken Fuß nicht nur zum Stehen. Die drei Punkte sind trotz der beiden Treffer allerdings nicht allein mein Verdienst, es war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Das ganze Team ist Matchwinner!

Mark Uth:

Wir sind sehr erleichtert, dass wir erfolgreich ins neue Jahr gestartet sind. Für mich persönlich war es wichtig, nach fast zehn Wochen Verletzungspause wieder zurückzukommen. Ich wollte dieses Spiel unbedingt gewinnen. Das ist uns gelungen. Wir waren griffig, aggressiv gegen den Ball. Nach der Pause haben wir kaum noch etwas zugelassen und selbst guten Fußball gespielt. Auf die drei Punkte und unsere Leistung können wir aufbauen. In Berlin erwartet uns am Freitag das nächste schwere Spiel – aber auch diese Aufgabe werden wir annehmen. Wir wollen in der Hauptstadt was holen!