Daniel Caligiuri: Rote Karte war der Knackpunkt

Nach den 90 Minuten waren sich die Protagonisten einig, dass der Platzverweis nach einer Stunde die Schlüsselszene des Spiels darstellte. Über das Zustandekommen jener Situation gab es allerdings auch Kontroversen. Domenico Tedesco, der sich gemeinsam mit seinem Kollegen Dieter Hecking auf der Pressekonferenz äußerte, hielt den Gladbacher 2:0-Sieg dennoch für verdient. Auch Daniel Caligiuri und Mark Uth kamen zu Wort. schalke04.de hat die wichtigsten Stimmen notiert.

Domenico Tedesco:

In der ersten Halbzeit haben sich beide Teams neutralisiert, haben sehr viel übers Zentrum agiert. Wir haben viel Aufwand betrieben, aber wenig Torchancen kreiert. Diesen Vorwurf müssen wir uns machen.

In der zweiten Halbzeit hatten wir direkt zu Beginn die große Chance zum Tor durch Mark Uth. Die Rote Karte war im Anschluss spielentscheidend, danach war es sehr schwer für uns. Aufgrund dessen war der Sieg der Gladbacher dann auch verdient. Es ist mühsam über Fehlentscheidungen der Schiedsrichter zu reden, das wäre auch respektlos gegenüber Gladbach. Wir haben nicht nur aufgrund der einen Situation verloren. Mir geht es um die Summe in dieser Saison. Das ist extrem bitter für uns.

Dieter Hecking:

Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr souverän gespielt, keinen Druck auf unser Tor aufkommen lassen. Wir hatten dann eine gute Phase, in der wir das Tor machen können. Dann folgte eine Phase, die mich geärgert hat. Wir haben Schalke zu Kontern eingeladen, dumme Gelbe Karten kassiert. Das Spiel hätte zu diesem Zeitpunkt richtig kippen können. In der zweiten Halbzeit war es dann viel besser. Nach dem Platzverweis haben wir unsere Chance gesucht, hatten richtig gute Ballstafetten dabei. Das 2:0 war dann einfach ein überragendes Tor. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft.

Daniel Caligiuri:

Die Rote Karte war leider der Knackpunkt heute. Der Gladbacher Freistoß vor dem Platzverweis wird zehn Meter zu weit vorne ausgeführt. Daraus entsteht die unglückliche Situation, in der man sicherlich eine Rote Karte geben kann. Dass die Gladbacher spielerisch stark sind, konnte man schon in der ganzen Saison sehen, sie stehen zu Recht weit oben. Wir haben heute bewiesen, dass in unseren Herzen Mentalität steckt und dass wir spielerisch im Vergleich zur Hinrunde einen Schritt nach vorne gemacht haben – auch wenn so etwas nach Niederlagen immer komisch klingt. Wir sind alle gewillt, diesen Weg weiterzugehen. Dass ich die Kapitänsbinde tragen durfte, war eine große Ehre für mich. Dennoch hätte ich mir natürlich lieber drei Punkte gewünscht.

Mark Uth:

In der ersten Stunde haben wir unsere Sache ordentlich gemacht und unsere Nadelstiche im Angriff gesetzt. Bei der Szene, aus der die Rote Karte resultiert, müssen wir uns cleverer anstellen. Mit einem Mann weniger haben wir versucht, die Null zu halten. Die Gladbacher haben vorne eine unglaubliche Qualität, die man nicht über 90 Minuten ausschalten kann. Wir konnten unsererseits offensiv kaum noch für Entlastung sorgen, Gladbach hatte viel mehr Ballbesitz. Dass der Schuss von Christoph Kramer abgefälscht ins Tor fliegt, ist umso bitterer. Dennoch geht das Ergebnis in Ordnung.