Domenico Tedesco: Geduldig auftreten und Kopf nicht verlieren

Mit dem 2:1-Hinspielsieg bei Werder Bremen gelang den Königsblauen etwas, worauf sie zuvor sechs Monate hatten warten müssen: der zweite Bundesligasieg in Serie. Ähnliches peilt der FC Schalke 04 auch am Samstag (3.2., 15.30 Uhr) im Heimspiel gegen die Norddeutschen an. Nach dem 2:0-Erfolg beim VfB Stuttgart soll gegen Werder der zweite Dreier in Folge her.

Beim Sieg gegen die Schwaben konnte Domenico Tedesco im Vergleich zum 1:1 zu Hause gegen Hannover 96 eine Weiterentwicklung seines Teams erkennen. „Gegen Hannover haben wir es nach den Ballgewinnen und der Entscheidung, die Kontersituationen auszuspielen, nicht geschafft, in die Endzone zu kommen. Da haben wir oft schlechte Entscheidungen getroffen“, erinnert sich der Chef-Trainer. „Gegen Stuttgart haben wir es dann besser gemacht. Wir waren häufig im gegnerischen Strafraum.“ Aber, und das soll möglichst schon kommenden Spieltag gegen Werder besser werden: „Wir haben aus diesen Situationen keine Tore gemacht. Es sind Nuancen, die darüber entscheiden, ob ein Tor fällt oder nicht. Doch die Entwicklung passt.“

Kleinigkeiten dürften am Samstag wohl auch den Ausgang der Partie gegen die Grün-Weißen bestimmen. Denn trotz des 16. Tabellenplatzes traten die Bremer zuletzt deutlich formverbessert auf und machten unter anderem Bayern München in der Allianz-Arena das Leben mehr als schwer. „Das gilt aber nicht nur für die Partie bei den Bayern“, betont Tedesco. „Werder macht es in den vergangenen Wochen allgemein sehr gut. Zuletzt haben sie zwar 0:0 zu Hause gegen Hertha BSC gespielt. Aber da hätten sie mit ein bisschen mehr Glück gewinnen können. Torchancen hatten die Bremer genügend.“

Der Fußballlehrer erwartet in der VELTINS-Arena einen Gegner, der nicht nur kompakt verteidigen, sondern auch den Weg nach vorne suchen wird. Tedesco: „Wir treffen eine Mannschaft mit technisch versierten Spielern. Sie haben im Zentrum eine unheimliche Ballsicherheit und die Fähigkeit, den Gegner zu bewegen und strahlen immer eine gewisse Torgefahr aus. Zudem stehen die Bremer in der Defensive sehr gut.“ Deshalb sei es wichtig, dass seine eigene Mannschaft geduldig agiere. „Wir dürfen zu keinem Moment den Kopf verlieren. Denn wir treffen auf einen starken Gegner.“

Definitiv fehlen werden den Königsblauen am Samstag weiterhin Pablo Insua (Aufbautraining) und Weston McKennie (Teilruptur des Innenbandes im rechten Knie). Ansonsten stehen noch Fragezeichen hinter den Einsätzen von Alessandro Schöpf und Leon Goretzka. „Schöpfi hatte in den letzten Wochen noch gewisse Belastungsprobleme und konnte nicht richtig trainieren. Leon hatte kleine Probleme mit der Hüfte und konnte auch nicht viel machen“, erklärt der Coach. „Aber wir haben ja noch zwei Tage Zeit, in denen zwei wichtige Einheiten anstehen.“

Zahlen, Daten und Fakten zum Spiel

Schalke feierte in der Bundesliga 37 Siege gegen Werder Bremen – nur gegen den Hamburger SV gewannen die Königsblauen öfter (38-mal).

Schalke gewann im Oberhaus fünf der vergangenen sieben Heimspiele gegen Bremen (1 Remis) – die einzige Niederlage in diesem Zeitraum gab es im Januar 2016 (1:3).

Schalke verlor nur eines der vergangenen 14 Bundesligaspiele (6 Siege, 7 Remis) und traf in jedem dieser 14 Spiele – eine längere Tor-Serie hatten die Knappen zuletzt im Jahr 1999 (saisonübergreifend 17 Spiele).

Schalke traf bereits 16-mal nach einer Standardsituation – Ligahöchstwert! Beim 2:0 in Stuttgart fielen beide Tore im Anschluss an einen ruhenden Ball.

Nur zweimal hatte Bremen nach 20 Spielen einer Bundesligasaison weniger Punkte auf dem Konto als aktuell (17) – u.a. in der Vorsaison (16), die Werder auf Tabellenplatz 8 abschloss.

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