Drei Tore, aber keine drei Punkte

Über mangelnde Spannung konnten sich die Fans in der VELTINS-Arena und vor den TV-Bildschirmen am Samstag (9.11.) beim 3:3-Unentschieden gegen Fortuna Düsseldorf nicht beklagen. „Für die neutralen Zuschauer war es sicherlich ein tolles Spiel“, sagt Benito Raman. „Für uns leider nicht. Wir haben uns den Nachmittag ganz anders vorgestellt.“ Dabei sah es mehrfach danach aus, dass der Belgier gegen seine ehemaligen Mitspieler als Sieger vom Platz gehen wird.

Benito Raman

Dementsprechend niedergeschlagen waren die Knappen nach dem Abpfiff. „Wenn du zu Hause drei Treffer erzielst und dann am Ende keine drei Punkte auf dem Konto hast, ist das sehr ärgerlich“, meint Daniel Caligiuri, der nach etwas mehr als einer halben Stunde zur verdienten Pausenführung getroffen hatte. Noch vor dem Seitenwechsel sowie kurz danach hatte Schalke Möglichkeiten, um auf 2:0 zu stellen. „Und das wäre nicht unverdient gewesen“, erklärt David Wagner.

Ozan Kabak

Kabak: Mir tut es für die Fans leid

Doch es kam anders. Freud und Leid lagen mehrfach nur wenige Augenblicke auseinander. Denn nachdem Rouwen Hennings nach 62 Minuten einen Handelfmeter zum Ausgleich verwandeln konnte, gab der S04 in Person von Ozan Kabak die schnelle Antwort. „Zunächst einmal bin ich sehr froh, dass ich erneut einen Treffer erzielen konnte. Aber das Gefühl der Traurigkeit überwiegt“, gibt der türkische Nationalspieler einen Einblick in sein Seelenleben. „Wir wollten unbedingt gewinnen, das ist uns leider nicht gelungen. Das tut mir gerade für unsere Fans sehr leid, die uns wieder einmal großartig unterstützt haben.“

Bei den beiden Gegentoren haben wir es dem Gegner viel zu leicht gemacht.

Daniel Caligiuri

Ausschlaggebend für die Punkteteilung waren zwei weitere Treffer von Hennings – zum zwischenzeitlichen 2:2 sowie zum 3:3-Endstand. „Bei den beiden Gegentoren haben wir es dem Gegner viel zu leicht gemacht. In beiden Situationen hätten wir deutlich besser verteidigen müssen“, ärgert sich Caligiuri. „Es hat sich wieder einmal bewahrheitet, dass in der Bundesliga jeder Fehler eiskalt bestraft wird.“

Aus Sicht des Torschützen zum 1:0 hätte seine Mannschaft die eigenen Aktionen offensiv besser ausspielen können und mit der nötigen Ruhe am Ball agieren müssen. „Und wenn sich nach vorne kein Weg auftut, muss man auch einmal hintenrum spielen“, so Caligiuri. „Bei den Kontersituationen der Düsseldorfer hatten wir dann kein gutes Stellungsspiel und waren gegen den Ball zu passiv. Das darf uns nicht passieren. Ich denke, über diese Szenen werden wir intern auch noch einmal sprechen, damit wir es beim nächsten Mal besser machen.“

Alexander Nübel

Nübel: Düsseldorf war brutal effektiv

Spielerisch sei vieles gar nicht schlecht gewesen, analysiert Wagner. „Wir hatten viel Ballbesitz und haben uns die Chancen toll herausgespielt“, sagt der Coach. Andersherum weiß er aber ebenfalls, dass die Entstehung der Gegentreffer vermeidbar gewesen sei. Nichtsdestotrotz dürfe man aber auch die Leistung der Gäste nicht vergessen, meint Sportvorstand Jochen Schneider. „Düsseldorf hat es exzellent gemacht. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber man muss auch die Leistung der Fortuna akzeptieren. Düsseldorf ist sicherlich nicht angereist, um sich abschießen zu lassen.“

Für Alexander Nübel bleibt dies allerdings nur ein schwacher Trost. „Drei Chancen des Gegners, drei Tore“, blickt der Keeper auf einen für ihn persönlich gebrauchten Tag zurück. Die Niederlage werde seine Mannschaft aber nicht umwerfen, versichert der Kapitän. „Wir werden weiter hart arbeiten und auch aus diesem Spiel lernen“, so Nübel. Denn eines dürfe man nicht vergessen, betont Schneider: „Wir alle wissen, wo wir vor fünf oder sechs Monaten standen.“ Zur Erinnerung: Anfang März unterlagen die Knappen der Fortuna mit 0:4!

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