Eintracht Frankfurt: Mit stotterndem Motor im Niemandsland

Bereits 28 Pflichtspiele – und damit die meisten aller 18 Erstligisten – haben die Frankfurter in der laufenden Saison bereits hinter sich. Die hohe Belastung schlug sich zuletzt in den Ergebnissen nieder. Denn in der Bundesliga tritt der Eintracht aktuell auf der Stelle. Immerhin: Nach zuvor drei Pleiten hintereinander ergatterten die Adler zuletzt einen Punkt beim 2:2-Unentschieden gegen Hertha BSC.

„Wir bekommen einfach zu billige Tore“, erklärt Chef-Trainer Adi Hütter, weshalb der Motor in den vergangenen Wochen stotterte. Gegen die Berliner bewiesen die Hessen am vergangenen Spieltag aber Moral und egalisierten einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand. In der Europa League setzte es vor heimischer Kulisse nun allerdings eine 2:3-Niederlage gegen Vitoria Guimaraes. Immerhin: Zum Überwintern in diesem Wettbewerb genügte dieses Ergebnis dennoch.

Die Zeit nach Jovic, Rebic und Haller

Auch in der Bundesliga möchte die Eintracht nun für eine gute Ausgangslage für die Rückrunde sorgen. „Was die jüngsten Ergebnisse betrifft, bin ich natürlich nicht glücklich“, erklärt Hütter. „Aber ich sehe auch die Leistung. Und da wird mir nicht angst und bange.“ Fakt ist allerdings: Aktuell finden sich die Adler beim Blick auf die Tabelle genau in der Mitte wieder. Der Rückstand auf Rang sechs beträgt sieben Zähler, umgekehrt hat die SGE sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. „Wir sind momentan ein wenig im Niemandsland“, weiß Hütter um die aktuelle Situation.

Wir sind momentan ein wenig im Niemandsland.

Adi Hütter

Um wie bereits in den Vorjahren oben angreifen zu können, muss die Offensive wieder in Schwung kommen. „Die Stürmer müssen versuchen zu treffen. Dafür müssen sie aber auch in Abschlusssituationen kommen“, erklärt Hütter, der nach den Abgängen von Luka Jovic (Real Madrid), Ante Rebic (AC Mailand) und Sebastien Haller (West Ham United) sein komplettes Angriffstrio des Vorjahres ersetzen musste.

Das gelang bisher nur bedingt: Goncalo Paciencia, der bereits im Vorjahr zum Aufgebot zählte, startete stark in die Saison und steht derzeit bei sechs Saisontoren. Der letzte dieser Treffer gelang dem Portugiesen allerdings Anfang November. Sein Landsmann André Silva, der im Tausch mit Rebic aus Mailand in die Main-Metropole wechselte, ist noch nicht ganz fit. Und Bas Dost, der dritte Angreifer im Bunde, fällt auf unbestimmte Zeit aus. Der von Sporting Lissabon verpflichtete Torjäger plagt sich mit Leistenbeschwerden.

Zu was die Eintracht mit voller Kapelle imstande ist, bewies sie im Verlauf der Saison schon diverse Male. Sie schoss Bayern München (5:1) und Bayer Leverkusen (3:0) aus dem Stadion, punktete auch gegen Borussia Dortmund (2:2) und bog beim FC Arsenal in der Europa League einen Rückstand – beim Schlusspfiff im Emirates Stadium stand es 2:1 für die Hessen. Abschreiben im Kampf um einen Platz im oberen Tabellendrittel sollte die Frankfurter daher niemand. Zumal Hütter meint: „Die Saison ist ja noch lang!“

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