FC Augsburg: Fehler sind erlaubt

Hart verteidigen, überfallartig kontern: Der FC Augsburg zählt zu den Überraschungen der Saison - dank geschickter Transfers und schlauer Pläne.

Manuel Baum, Trainer des FC Augsburg.

Ein Kollektiv, in das sich Zugänge wie Rani Khedira oder Marcel Heller geräuschlos einflechten ließen und in dem sich niemand zu schade für Drecksarbeit ist. Für spielerische Leichtigkeit und Tempo im Umschaltspiel ist neben dem ziemlich effektiven Sturmduo Alfred Finnbogason und Michael Gregoritsch vor allem Außenverteidiger Philipp Max als Topvorbereiter zuständig.

Auch in ihrem siebten Bundesliga-Jahr müssen die bayrischen Schwaben mehr laufen und cleverer sein, um mit der oft besser besetzten Konkurrenz Schritt zu halten. Kompliziert ist der Fußball des FCA indes nicht, eher einfach – oder wie Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic nach der 1:2-Heimpleite stöhnte: „eklig“. Für die Augsburger die maximale Anerkennung, denn exakt das ist Baums Plan: „Es darf keinen Spaß machen, gegen uns anzutreten.“

Es darf keinen Spaß machen, gegen uns anzutreten.

Manuel Baum

Er hatte die Mannschaft im vergangenen Winter von Dirk Schuster zunächst interimsweise übernommen und stand in der Rückrunde selbst zwischenzeitlich vor dem Aus. Eine Erfahrung, die dem studierten Pädagogen nun hilft. Der 38-Jährige ist ein Freund strenger Strukturen, legt seinem Team aber keine taktischen Fesseln an: „Die Spieler müssen mutig sein. Bei uns darf man auch Fehler machen.“

Denn der FCA kann solche Missgeschicke ausgleichen, weil er robust ist und die Räume so geschickt verdichtet, dass er kaum Konter zulässt. Die Selbstverständlichkeit, mit der die Augsburger ihren Kontrahenten mittlerweile regelmäßig den letzten Nerv rauben, erklärte Torwart Marwin Hitz jüngst genüsslich: „Wir wissen ganz genau, wie jeder Gegner zu bespielen ist.“

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