TSG 1899 Hoffenheim: Verbesserte Defensivarbeit als Schlüssel für den Aufschwung

Lange Zeit spielte die TSG 1899 Hoffenheim in der Vorsaison oben mit, zeitweise belegten die Kraichgauer sogar einen Champions-League-Rang. Nach lediglich zwei Zählern aus den abschließenden sieben Partien rutschte der Club jedoch ab bis auf Platz neun. Aufgrund des negativen Trends trennte sich die TSG nach dem 34. Spieltag von Chef-Trainer Sebastian Hoeneß. Neuer Mann an der Seitenlinie ist seit Sommer André Breitenreiter.

Hoffenheim

Der Schalker Ex-Coach bekam schnell eines der großen Probleme in den Griff: die Anzahl der Gegentore. Gleich 60-Mal hatte Torhüter Oliver Baumann im Vorjahr hinter sich greifen müssen – also im Schnitt fast zweimal pro Partie. Nach neun Spieltagen sind es aktuell erst zehn. Und: Die Hälfte dieser Gegentreffer wurde in den ersten beiden Begegnungen notiert.

Deshalb verwundert es nicht, dass Neu-Trainer Breitenreiter die kollektive Defensivarbeit seiner Mannschaft als Schlüssel für den ordentlichen Saisonstart nennt. Aktuell ist die TSG mit 14 Punkten Tabellensiebter, der Rückstand auf Rang drei beträgt im engen Feld aber nur zwei Zähler. „Dazu spielen alle sehr diszipliniert gegen den Ball. Das beginnt bereits vorn im Sturm“, lobt der Coach.

Aber nicht nur mit dem Defensivverhalten sind die Verantwortlichen im Kraichgau zufrieden. Auch im Spiel nach vorne wussten die Hoffenheimer bislang über weite Strecken zu überzeugen. Zwar verlor die TSG zuletzt daheim gegen Werder Bremen (1:2), die schlechtere Mannschaft war die Breitenreiter-Elf dabei aber nicht. Die Hoffenheimer spielen mutigen Offensivfußball, die über ihre Außenbahnspieler Angelino, Robert Skov oder Pavel Kaderabek zügig den Weg nach vorne suchen, um den vereinsinternen Rekordtorjäger Andrej Kramaric oder den französischen Youngster Georginio Rutter in Szene zu setzen.

Gutes Händchen bei Neuzugängen

Hinzu kommt ein geordnetes Zentrum, in dem Grischa Prömel, Neuzugang von Union Berlin, neben dem Österreicher Christoph Baumgartner eine tragende Säule ist. Der Rechtsfuß ist nach fünf Jahren in der Hauptstadt und zuvor zwei Spielzeiten beim Karlsruher SC zu dem Verein zurückgekehrt, bei dem er einst fußballerisch gereift war. Auch bei weiteren Zugängen bewies Hoffenheims Manager Alexander Rosen ein gutes Händchen. Der Ex-Schalker Ozan Kabak und Angelino, der den Abgang von Nationalspieler David Raum zu RB Leipzig kompensieren soll, erwiesen sich als Verstärkungen, die keine lange Anlaufzeit im neuen Trikot benötigten.

Breitenreiter selbst fühlt sich ebenfalls pudelwohl im Kraichgau. „Die Gespräche haben mich schon nach wenigen Minuten gepackt“, sagte der 49-Jährige bei seiner Ankunft. „Die Hoffenheimer Prinzipien, offensiv, mutig, flexibel und aktiv zu sein, decken sich absolut mit meiner Vorstellung vom Spiel.“ Die erste Zwischenbilanz fällt positiv aus. In allzu große Euphorie will Breitenreiter aber bewusst nicht verfallen. „Es ist noch viel zu früh. Ich schwelge jetzt nicht in Superlativen“, so der Fußballlehrer. Denn über eine positive Momentaufnahme hatten sich die Hoffenheimer auch in der Vorsaison mehrfach freuen können.