Gute Leistung mit entscheidendem Makel

Zwei Spiele, null Punkte, 0:5 Tore: Nüchtern betrachtet fällt die Schalker Wochenbilanz enttäuschend aus. Bei genauerem Hinsehen lässt sich jedoch erkennen: Chancenlos waren die Königsblauen weder gegen Bayern München, noch in der Partie bei 1899 Hoffenheim. Niederlagen, die Mut machen.

Benjamin Stambouli, Guido Burgstaller und Naldo

„Wenn es unentschieden ausgeht, hätte sich niemand beschweren dürfen”, resümierte Christian Heidel nach der 0:2-Niederlage bei der TSG. „Vom spielerische Niveau her war das heute ein sehr guter Auftritt von uns” zollte der Sportvorstand ein Lob, dem sich Domenico Tedesco anschloss: „Wir haben uns von dem frühen 0:1 nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern unseren Plan gut umgesetzt.”

Die 17 Torschüsse, die die Knappen in Sinsheim abgaben, bedeuteten Schalker Saisonrekord. 5:0 Ecken, 55 Prozent gewonnene Zweikämpfe und ebenso viel Ballbesitz – Zahlen, die Max Meyers Eindruck bestätigen: „Wir haben bei einer heimstarken Mannschaft dominant gespielt und sie laufen lassen.” Dass die Niederlage durch das Tor in der Nachspielzeit noch deutlicher ausfiel, „hat dann eigentlich keine Rolle mehr gespielt“, so der 22-Jährige. Ralf Fährmann war mit der Leistung ebenfalls einverstanden: „Wir waren in der zweiten Halbzeit klar überlegen und haben uns viele Torchancen herausgespielt, es aber einfach nicht geschafft, uns dafür zu belohnen.”

Dieser Makel war letztlich ausschlaggebend. „Im Abschluss waren wir heute leider nicht gut, das müssen wir uns ankreiden. Die TSG war eiskalt und hat daher das Spiel gewinnen können”, analysierte Tedesco. Meyer vermisste bei seiner Mannschaft den “Killerinstinkt” und fordert daher: “Wir müssen daran arbeiten, dass wir abgezockter vor dem Tor werden.”

Der Mittelfeldmann betonte jedoch auch, „dass man sich die Chancen erst einmal herausspielen muss. Das ist uns gut gelungen.” Sogar so gut, dass Fährmann den Auftritt im Kraichgau für die bislang „beste Saisonleistung” hält. Eine Sichtweise, die Heidel teilte: „Wenn ich dieses Spiel mit den bisherigen Auswärtspartien vergleiche, war das ein richtiger Entwicklungsschritt. Ich finde, dass wir viel besser gespielt haben als in Bremen, wo wir bekanntlich gewonnen haben.” Nun müsse man, so Tedesco, beides zusammenbringen: gut spielen und gewinnen.

Als die Blau-Weißen vor fast genau einem Jahr die Rückreise aus Sinsheim antraten, stand auf dem Punktekonto noch die Null. Trotz der bereits neun eingefahrenen Zähler war Heidels Enttäuschung diesmal allerdings größer: „Damals habe ich verstanden, warum wir nichts mitgenommen haben. Dieses Jahr hätten wir mehr verdient gehabt.” Neben der Enttäuschung herrschte bei den Königsblauen mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (Freitag, 29.9., 20.30 Uhr) jedoch auch Optimismus vor. „Wir arbeiten in jeder Woche sehr akribisch und lernen immer mehr dazu. Das stimmt mich positiv für die nächsten Wochen”, schaute Fährmann zuversichtlich voraus. Und Meyer ist sich sicher: „Wenn wir am Freitag ebenfalls so auftreten, dann werden wir auch belohnt.”

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