Hausaufgaben machen und bis zur Winterpause ordentlich punkten

Nach dem Weiterkommen im DFB-Pokal beim 1. FC Köln, dem 3:1-Heimsieg in der Bundesliga gegen Hannover 96 und einem überzeugenden 2:0-Erfolg gegen Galatasaray Istanbul in der Champions League hat der FC Schalke 04 am Sonntag (11.11.) einen Rückschlag erlitten. „Wir sind alle sehr enttäuscht. Die 0:3-Niederlage in Frankfurt tut richtig weh“, sagt Daniel Caligiuri.

Daniel Caligiuri

„Es ist keine schöne Situation, mit einer Niederlage in die Länderspielpause zu gehen. Vor allem, wenn man in den Spielen zuvor ordentlich gepunktet hat“, meint Guido Burgstaller, der selbstkritisch erklärt: „Das war am Ende eindeutig zu wenig von uns.“ Dabei sah es in der Commerzbank-Arena zunächst ordentlich aus. Die Knappen duellierten sich mit den Adlern, aktuell das formstärkste Team in der Bundesliga, rund eine Stunde lang auf Augenhöhe und hätten sogar das 1:0 erzielen können. „Wir haben die Chance, um in Führung gehen. Das machen wir nicht – und direkt danach fangen wir uns das Gegentor“, ärgert sich Daniel Caligiuri über zwei Situationen binnen weniger Sekunden, die den Knackpunkt an diesem Abend bedeuteten.

Embolo wollte keinen Elfmeter, sondern ein Tor

„Die 60. Minute hätte komplett anders laufen können“, analysiert auch Christian Heidel. „Ich bin mir sicher, dass wir nach einer Führung nicht als Verlierer vom Platz gegangen wären. Wenn Breel sich fallen lässt, bekommen wir vielleicht einen Elfmeter.“ Wäre der Schweizer nach dem Foul von David Abraham zu Boden gegangen, hätte der Schiedsrichter mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Punkt gezeigt. Domenico Tedesco meint dazu: „Breel war aber fair, hat weitergespielt und wollte das Tor schießen.“ Ohne Erfolg: SGE-Schlussmann Kevin Trapp entschärfte die Situation.

Die 60. Minute hätte komplett anders laufen können.

Christian Heidel

Stattdessen erzielten die Frankfurter keine Minute später das 1:0. „Wenn die Eintracht umschaltet, dann geht nach vorne die Post ab“, sagt Christian Heidel. „Das wollten wir unbedingt vermeiden. Wenn Sebastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic vorne in Fahrt kommen, kannst du sie nur ganz, ganz schwer verteidigen.“ Daniel Caligiuri ärgert, dass sich seine Mannschaft anschließend auch einen zweiten und sogar einen dritten Gegentreffer fing. „Da müssen wir einfach cleverer sein“, moniert er.

Tedesco: Fans sind genauso enttäuscht wie wir

Guido Burgstaller weiß beim Blick auf die Tabelle – Königsblau ist mit zehn Zählern aus elf Spielen aktuell nur auf Rang 14 gelistet – um die Situation. „Wir müssen bis zur Winterpause unsere Hausaufgaben machen und so viele Punkte wie möglich holen“, fordert der Österreicher. Dabei gehe es nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen – die Ergebnisse müssen stimmen.

„Wir haben bisher zehn Punkte geholt. Deshalb stehen wir dort, wo wir jetzt stehen“, erklärt auch Christian Heidel. „Für uns ist es momentan eine schwierige Situation, da machen wir uns nichts vor – gerade, wenn man aus den ersten fünf Spielen keinen Punkt geholt hat. So fühlt sich eine Niederlage in Frankfurt am 11. Spieltag noch einmal härter an.“

Deshalb kann der Sportvorstand auch verstehen, dass die mitgereisten Anhänger nach dem Schlusspfiff in der Commerzbank-Arena unzufrieden waren. „Die Enttäuschung der Fans kann ich total nachvollziehen. Ich habe nach dem Abpfiff auch erst einmal einige Minuten gebraucht, um das Ergebnis zu verarbeiten“, verrät der 55-Jährige. Domenico Tedesco findet ähnliche Worte: „Dass die Fans nicht zufrieden sind und nach einem 0:3 in Frankfurt auch kritisch mit uns umgehen, kann ich verstehen. Sie stehen Woche für Woche hinter uns und sind natürlich genauso enttäuscht wie wir.“

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