Hertha BSC: Vertrauter Abstiegskampf

Es ist eine bekannte Ausgangslage für Hertha BSC: Exakt vor einem Jahr belegten die Berliner ebenfalls den vorletzten Platz in der Bundesliga-Tabelle, am Ende der Saison rettete sich der Verein in die Relegation. Auch in diesem Jahr kämpft der Hauptstadtklub um sein Fortbestehen in der Beletage des deutschen Fußballs. Wiederholt sich die Geschichte? Das Duell beim S04 könnte erste Antworten liefern.

Sandro Schwarz

Über die gesamte Distanz der laufenden Saison richtet sich der Blick der alten Dame nach unten, zu keinem Zeitpunkt rangierte die Hertha über Platz 13. Im Gegensatz zur Konkurrenz im Abstiegskampf kommen die Berliner aber bislang ohne einen Trainerwechsel aus. Sandro Schwarz, der im Sommer auf den Last-Minute-Retter Felix Magath folgte, ist weiterhin im Amt.

Diese Kontinuität an der Seitenlinie soll sich auszahlen, abseits des Platzes änderten sich im Vereinsumfeld einige Personalien. In den vergangenen Monaten hat sich Hertha BSC für die Zukunft mit dem Sportdirektor Benjamin Weber, Andreas „Zecke“ Neuendorf als Leiter Lizenzbereich und nicht zuletzt der amerikanischen Investmentfirma 777 Partners als Aktionär strategisch neu aufgestellt.

Viele Komplimente für die Leistung

Im Hier und Jetzt, dem sportlichen Tagesgeschäft, wartet die Hertha derweil seit fünf Spielen auf einen Sieg. Hoffnung macht Chef-Trainer Schwarz die zuletzt gezeigte Leistung gegen Teams, die um das Erreichen der Champions-League-Plätze spielen. Sowohl für das 1:1 beim Sport-Club aus Freiburg als auch die 0:1-Heimniederlage gegen RB Leipzig am vergangenen Spieltag habe seine Mannschaft „viele Komplimente bekommen“.

Das Aufeinandertreffen mit den Königsblauen hat das Potenzial, für Schwarz zum wichtigsten Spiel der Saison zu werden, schließlich könnten die Berliner mit einem Sieg auf Schalke die Abstiegsränge verlassen. Bei einer Niederlage würde die Hertha hingegen von den Knappen überholt und auf zwei Punkte distanziert werden. „In dem Spiel liegt eine riesige Chance. Wir brauchen die Stabilität und Geradlinigkeit auf dem Platz, um uns gegen die Mannorientierung des Gegners durchzusetzen. Wir müssen körperlich dagegenhalten und die fußballerische Qualität einbringen“, machte der 44-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in der VELTINS-Arena klar.

Schwache Auswärtsbilanz

Das Stichwort Auswärtsspiel lässt in der Hauptstadt keine positiven Gefühle auflodern – ganz im Gegenteil. Mit einer erschreckenden Bilanz von nur fünf Punkten aus 13 Partien bildet Hertha BSC das Liga-Schlusslicht in der Auswärtstabelle. Der Ex-Schalker Kevin-Prince Boateng weiß, was auf seine Mannschaft zukommt: „Das wird ein Hexenkessel. Wir müssen kämpfen, kratzen und beißen, um zu bestehen.“ Das dürften auch Suat Serdar, Jonjoe Kenny, Co-Trainer Volkan Bulut und Stürmertrainer Vedad Ibišević bestens vor Augen haben …

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