Hertha BSC: Auf dem Weg in gesicherte Tabellenregionen

Platz 15 und nur ein Sieg aus den bisherigen zehn Bundesligaspielen: Hertha BSC kämpft erneut gegen den Abstieg. Die Leistungen auf dem Rasen stimmen das Vereinsumfeld aber zuversichtlich, dass der Liga-Verbleib diesmal zu einem früheren Zeitpunkt erreicht werden kann. Sandro Schwarz, der im Sommer in Berlin übernahm, hat die turbulente Vorsaison aufgearbeitet und will die Hertha in ein ruhigeres Fahrwasser führen.

Sandro Schwarz

Erst im Relegationsrückspiel gegen den Hamburger SV sicherte sich die Hertha in der vergangenen Saison den Klassenerhalt. Zum Start der aktuellen Spielzeit folgte ein frühes Aus im DFB-Pokal beim Zweitligisten Eintracht Braunschweig, mit 5:6 unterlag die alte Dame im Elfmeterschießen. Dieser Rückschlag erinnerte an die Probleme aus dem vorherigen Jahr, das kommunizierte Saisonziel, den Fans eine Mannschaft zu präsentieren, mit der sie sich identifizieren können, schien früh gefährdet.

Elf Wochen später gibt das Team ein anderes Bild ab: Der mit 32 Lizenzspielern größte Kader der Bundesliga bildet unter Chef-Trainer Sandro Schwarz eine Einheit. Zu den Leistungsträgern gehört Top-Torschütze Dodi Lukebakio (fünf Ligatore), der im Sommer von seiner Leihe aus Wolfsburg zurückkehrte und in dieser Saison zu alter Stärke zurückgefunden hat. Marco Richter, der nach seiner Hodenkrebs-Diagnose im Juli bereits Ende August wieder auf dem Platz stand, spielt für die Berliner Offensive ebenfalls eine wichtige Rolle.

Aber auch die beiden Ex-Schalker Suat Serdar und Jonjoe Kenny, der vom FC Everton kam, zählen zu den unumstrittenen Stammspielern. Rechtsverteidiger Kenny verpasste bislang keine einzige Pflichtspielminute, nur Torwart Oliver Christensen kann da mithalten. Serdar traf als zentraler Mittelfeldspieler dreimal in der Liga.

Auf seinen ersten Bundesligatreffer muss Wilfried Kanga noch warten. Der Mittelstürmer erzielte 2021/22 für die BSC Young Boys Bern in der Schweizer Super League zwölf Treffer, in Berlin ist er noch glücklos, traf bereits zweimal das Aluminium. Für Chef-Trainer Schwarz ist der 24-Jährige trotz ausbleibendem Erfolgserlebnis vor dem Kasten „unglaublich wichtig fürs Team“.

Unentschiedenkönige der Liga

Ihr Punktekonto wollen die Berliner in den kommenden beiden Spielen gegen die Aufsteiger, den S04 und Werder Bremen, aufstocken. Mit acht Zählern befindet sich der Hauptstadtklub derzeit im Abstiegskampf und droht bei weiteren sieglosen Spielen den Anschluss an das gesicherte Tabellenmittelfeld zu verlieren. In den vergangenen fünf Partien teilte sich die Hertha viermal die Punkte mit dem Gegner, zusammen mit dem VfB Stuttgart sind die Herthaner mit fünf Remis die Unentschiedenkönige der Bundesliga.

Beim Auswärtsspiel am vorherigen Spieltag bei RB Leipzig mussten die Herthaner mit einer 2:3-Niederlage vom Platz gehen. Zur Halbzeit führten die Leipziger mit 3:0, die Berliner Aufholjagd wurde am Ende nicht mehr belohnt. Sandro Schwarz wusste das Spielgeschehen nach Abpfiff entsprechend einzuordnen: „Das Ergebnis ist sehr unglücklich, aber dennoch muss man das Positive herausziehen. Was die Energie angeht, was Gemeinschaft angeht, auch mit den Zuschauern, war das ganz großer Sport, was wir abgeliefert haben.“

Die Partie am Sonntag ist daher wegweisend, zu Hause soll gegen die Schalker Mannschaft der erst zweite Dreier eingefahren werden. Ein weiteres Spiel ohne Sieg könnte das Umfeld wieder unruhiger werden lassen.

Seite teilen