Marius Bülter: Es sind extreme Emotionen, die unser Spiel bestimmen

Marius Bülter schießt in der zwölften Minute der Nachspielzeit den FC Schalke 04 zum so wichtigen 3:2-Auswärtssieg beim 1. FSV Mainz 05. Was auf den Schultern beim Anlauf zum alles entscheidenden Strafstoß auf dem Schalker Top-Torschützen lastete, lässt sich nur erahnen. Bülter blieb cool am Punkt und danach.

1. FSV Mainz 05 - FC Schalke 04

Pragmatisch, sachlich und ruhig. Würde man im Duden „Elfmeterschütze“ nachschlagen, dann dürfte man schnell auf den Namen des 30-Jährigen treffen. Vier seiner elf Saisontreffer – Bestwert im Schalker Kader – erzielte Bülter vom Punkt. Drei davon jeweils in der Nachspielzeit, zuletzt gegen den FC Augsburg am 25. Spieltag.

Eine Situation, die der „Bültinator“ also bestens kennt. Doch dieses Mal war es anders. „Das war nicht der erste Elfmeter in solch einer Spielsituation. Heute war der Druck aber ein anderer. Die drei Punkte sind extrem wichtig, die Spiele werden immer weniger“, so der Siegtorschütze: „Natürlich ist man nervös. Man versucht jedoch, das ganze Drumherum auszublenden und daran zu glauben, den Elfer reinzumachen.“

1. FSV Mainz 05 - FC Schalke 04

Der schmale Grat am Punkt war Bülter zu jeder Sekunde bewusst: „Wenn ich den verschieße, stehe ich hier als der Depp. Jetzt kann ich hier stehen und sagen, dass es ein schönes Gefühl ist.“ Der Pragmatismus zeichnet den Stürmer eben aus. Bülter bewahrt die Ruhe, verfällt nicht in Hektik. So geschehen auch schon beim 1:0-Führungstreffer (26.), nachdem der Mainzer Gegenspieler auf seine Täuschungsversuche zunächst nicht hineinfiel: „Auf die ersten beiden Übersteiger ist er nicht eingegangen, dann musste eben der dritte her.“

Bereit für die finalen Wochen

Das Tor zum 1:0 ebnete den Königsblauen den Glauben an den Dreier, eröffnete das Offensivtreiben übers ganze Spiel hinweg. So waren Chancen für durchaus mehr als drei Treffer da. Doch der Mainzer Keeper Robin Zentner erwischte einen hervorragenden Tag, die Zeit lief davon. „Es sind extreme Emotionen, die unser Spiel bestimmen“, stellte Bülter fest. Jene Emotionen, die den Glauben von den Rängen – wieder einmal – auf den Platz übertrugen.

Alles mündete in diese eine letzte Chance und sie wurde wie schon gegen Werder Bremen genutzt. Dieses Mal übernahm Bülter die Verantwortung, die Woche zuvor blieb Dominick Drexler cool. Pragmatisch und gleichzeitig emotional. Eine Kombination, die sich in den letzten Spielen bewährt hat. Schalke ist bereit für die finalen Wochen. Punkt.

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