Punkt erkämpft, aber unzufrieden mit erster Halbzeit

Trotz Rückstands auswärts einen Punkt erkämpft, mit dem Ergebnis dennoch nicht zufrieden: Nach dem 1:1-Unentschieden beim FC Augsburg am Samstag (15.12.) gab es auf Schalker Seite vermehrt enttäuschte Gesichter. Der Grund für die liegengelassenen Zähler wurde nach Abpfiff schnell ausgemacht: die nicht zufriedenstellende Leistung in der ersten Halbzeit.

Amine Harit

„Aufgrund der ersten 45 Minuten sind wir natürlich alles andere als zufrieden“, sagt Christian Heidel im Anschluss an die Partie beim FCA. Das Remis sei leistungsgerecht, so der Schalker Sportvorstand, aber man habe das Spiel natürlich gewinnen wollen. In der zweiten Halbzeit boten die Knappen eine deutlich bessere Leistung als noch im ersten Durchgang, kamen durch einen Distanzschuss von Daniel Caligiuri in der 53. Minute zum Ausgleich, zu mehr reichte es aber nicht. Am dichtesten dran war noch der in der Halbzeitpause eingewechselte Haji Wright, dessen Tor in der 84. Minute aber wegen einer Abseitsposition keine Anerkennung fand. „Um sich das Glück, das uns beim Abseitstor von Haji Wright fehlte, zu verdienen, hätten wir in der ersten Halbzeit besser spielen müssen“, resümiert Christian Heidel. „Da haben wir uns von einer physisch starken Augsburger Mannschaft den Schneid abkaufen lassen, das darf uns einfach nicht passieren. Ab der 60. Minute haben wir das Spiel eigentlich im Griff gehabt und hätten es am Ende gar gewinnen können.“

Ähnlich sieht es auch Chef-Trainer Domenico Tedesco. „Wir hatten im zweiten Durchgang schon fünf-, sechsmal die Möglichkeiten, das zweite Tor zu machen“, analysiert der 33-Jährige, weiß aber auch, dass der Start ins Match ordentlich misslang. „In der ersten Hälfte haben wir Augsburg kaum Paroli bieten können. Wir wollten die Bälle flach bis halbhoch ins letzte Drittel befördern, was uns aber nicht gelungen ist. Folgerichtig lagen wir zur Pause mit 0:1 zurück.“

Systemumstellung greift

Mit einer Systemumstellung auf Viererkette bekamen die Knappen die physisch starken Augsburger dann besser in den Griff. Tedesco: „Wir haben im zweiten Durchgang ein bisschen mehr Kontrolle gehabt, dann war es von unserer Seite ein ganz ordentliches Spiel.

Mit Haji Wright wechselte Tedesco zur zweiten Halbzeit einen robusten Angreifer ein, der sich gut gegen die großen FCA-Verteidiger behauptete. „Haji hat für uns viele Bälle vorne festgemacht und so sind wir auch zu unseren Möglichkeiten gekommen“, lobt Linksverteidiger Bastian Oczipka seinen Mitspieler.

Wright hätte sich in der Schlussphase beinahe mit einem Treffer belohnt, doch das Schiedsrichter-Gespann um Manuel Gräfe entschied richtigerweise auf Abseits. „Für zwei Sekunden war es ein sehr schönes Gefühl, mein erstes Bundesliga-Tor erzielt zu haben – aber dann wurde leider auf Abseits entschieden“, blickt der US-Amerikaner auf die Szene zurück und ergänzt: „Ich hoffe, dass ich dann beim nächsten Mal treffen werde.“

Es wird sicherlich Gänsehaut-Momente geben.

Christian Heidel

Vielleicht steht „das nächste Mal“ für den 20-Jährigen bereits am kommenden Mittwoch (19.12.) an. Dann empfangen die Knappen um 18.30 Uhr Bayer Leverkusen in der VELTINS-Arena. Ein Spiel, das für den Kumpel-und-Malocher-Club FC Schalke 04 ein ganz spezielles sein wird. „Ich freue mich auf die besondere Atmosphäre, wenn ein gebührender Abschied vom Bergbau im Ruhrgebiet gefeiert wird“, blickt Christian Heidel voraus. „Es wird sicherlich Gänsehaut-Momente geben.“