Ralf Fährmann: Hätten einen Punkt verdient gehabt

Die 1:2-Niederlage in Wolfsburg lieferte definitiv Gesprächsstoff. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel äußerten sich Domenico Tedesco und VfL-Coach Bruno Labbadia zum Geschehen in der Volkswagen Arena. Zudem blickten Kapitän Ralf Fährmann und Mark Uth auf die 90 Minuten plus Nachspielzeit zurück. schalke04.de hat die Stimmen des Quartetts notiert.

Ralf Fährmann

Domenico Tedesco:

Wir haben in den ersten 15 Minuten ein gutes Spiel gezeigt und hatten durch Suat Serdar auch das 1:0 auf dem Fuß. Danach gehörte die erste Halbzeit komplett Wolfsburg. In der Pause haben wir umgestellt auf 4-2-3-1, nach dem Platzverweis gegen Matija Nastasic haben wir unsere Ausrichtung erneut verändern müssen. Danach haben wir noch mehr nach vorne verteidigt. Wir hatten in Unterzahl viele Ballgewinne. Die Jungs sind marschiert, haben dran geglaubt und sich mit dem Ausgleich belohnt. Am Ende verlieren wir trotzdem. Das ist sehr schade. Die erste Hälfte war nicht gut, die zweite umso besser.

Dass der Schiedsrichter die Rote Karte gegen Wout Weghorst zurückgenommen hat, ist legitim. Und selbst wenn es auch einmal eine Fehlentscheidung ist, müssen wir das alle akzeptieren. Wir alle machen Fehler. Wichtig ist mir, dass wir alle fair miteinander kommunizieren. Das wünsche ich mir von allen Beteiligten. Man darf emotional sein, der Fußball lebt von Emotionen – aber ich lege großen Wert darauf, wie man miteinander umgeht. Und damit meine ich explizit nicht den VfL Wolfsburg. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Wichtig ist mir abschließend, dass wir die Schuld für die Niederlage nicht beim Schiedsrichter suchen.

Bruno Labbadia:

Es war ein extrem intensives Spiel, das beide Mannschaften in meinen Augen taktisch gut geführt haben. Dass wir das 1:0 nach einer Standardsituation erzielt haben, macht mich sehr froh. Denn ruhende Bälle sind gerade eine der Stärken der Schalker. Meine Mannschaft hat insgesamt mutig agiert und sich den Sieg ein Stück weit erarbeitet. Natürlich gehört auch ein Quäntchen Glück dazu, wenn man gegen eine Topmannschaft wie Schalke, die zurecht in der Champions League antreten darf, spielt. Das 1:1 war ein Nackenschlag. Trotzdem haben wir die Köpfe nicht hängenlassen. Das wurde in der Nachspielzeit belohnt.

Ralf Fährmann:

Es fühlt sich sehr hart an. Aber so ist das nun einmal im Fußball. Ich finde, mit der Charakterleistung und der Mentalität, die wir in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, hätten wir einen Punkt verdient gehabt. Ich finde, wir können uns nichts vorwerfen. Das erste Spiel ist immer schwer für alle Mannschaften. Ein Pflichtspiel ist immer noch etwas anderes als ein Test, deshalb war es vor der Pause eher ein Abtasten. Nach der Pause waren wir dann zurück, so wie in der vergangenen Saison. Aufgrund der Videobeweise in der zweiten Halbzeit war es definitiv kein normales Spiel.

Mark Uth:

Ich habe einige Entscheidungen in der zweiten Halbzeit nicht immer verstanden. Das möchte ich aber auch gar nicht groß kommentieren. Ohne den Platzverweis gegen Matija Nastasic wäre es allerdings weiterhin ein Spiel „Elf gegen elf“ gewesen. Aber auch in Unterzahl haben wir es gut gemacht und sind verdient zum Ausgleich gekommen. In der Nachspielzeit waren wir dann etwas naiv. Wir haben alles nach vorne geworfen und wollten ein zweites Tor erzielen. Das wurde bestraft. Da müssen wir künftig etwas cleverer sein.