Rückschlag, aber kein Rückschritt

Die kleine Serie, die sich die Königsblauen rund um den Jahreswechsel mit drei ungeschlagenen Spielen erarbeitet hatten, fand am Samstagabend (2.2.) beim 0:2 gegen Borussia Mönchengladbach ihr Ende. Doch nachdem die erste Enttäuschung verflogen war, reifte bei den Schalkern die Erkenntnis, dass dieser Rückschlag nicht auch einen Rückschritt bedeutete.

Eine Szene stach in der Nachbetrachtung der Partie heraus. In der 59. Minute wurde Alexander Nübel durch einen schnell ausgeführten Freistoß der Gladbacher zum Herauslaufen gezwungen. Fohlen-Angreifer Thorgan Hazard war kurz vor dem Sechzehner jedoch einen Hauch eher am Ball als der Schalker Schlussmann. Schiedsrichter Marco Fritz stellte Nübel aufgrund der Vereitelung einer klaren Torchance vom Feld. Die Schlüsselszene des Spiels, wie die Protagonisten auf beiden Seiten nach dem Abpfiff zu Protokoll gaben.

Späte Nackenschlage sorgen für Enttäuschung

Denn bis zu diesem Zeitpunkt „haben wir unsere Sache sehr ordentlich gemacht und unsere Nadelstiche im Angriff gesetzt“, beschrieb Mark Uth das Geschehen in der ersten Stunde. Der Angreifer hatte kurz nach der Pause selbst die Chance, sein Team in Führung zu bringen. Nach Vorlage von Suat Serdar wurde sein Schuss allerdings abgeblockt. Vor dem Seitenwechsel war es ein Freistoß von Daniel Caligiuri, bei dem die königsblauen Fans in der ausverkauften VELTINS-Arena den Torschrei bereits auf den Lippen hatten. Ansonsten glänzten vor allem die Defensivreihen beider Mannschaften, die den gegnerischen Stürmern in der ausgeglichenen Partie kaum Raum zur Entfaltung ließen.

„Nach der Roten Karte war es gegen Gladbachs starke Offensive natürlich schwer für uns“, erklärte Caligiuri, der die eingangs geschilderte Szene als „sehr unglücklich“ bewertete, weil „der Freistoß zehn Meter zu weit vorne ausgeführt wurde.“ Dennoch suchten die Knappen die Schuld bei sich selbst. „In der Szene müssen wir uns als Mannschaft cleverer anstellen“, konstatierte Uth.

Wir sind alle gewillt, diesen Weg weiterzugehen.

Daniel Caligiuri

„Mit einem Mann weniger haben wir versucht, die Null zu halten“, so der Angreifer. Dieses Vorhaben setzten er und seine Mannschaftskollegen dank hohem Einsatz und taktischer Disziplin auch gut um. Fünf Minuten vor dem Ende wurde der Plan allerdings zunichte gemacht. „Dass der Schuss von Christoph Kramer noch unhaltbar abgefälscht wird, passt leider zu unserer Saison in der Bundesliga“, ärgerte sich Caligiuri über das späte Tor zum 0:1. Auch Bastian Oczipka haderte mit dem Endstand, den Florian Neuhaus durch ein Tor in der Nachspielzeit herstellte: „Wir sind massiv über den Ausgang des Spiels enttäuscht. Es begleitet uns schon über die ganze Saison, dass wir immer wieder Steine in den Weg gelegt bekommen“, konstatierte der Linksverteidiger, „gerade nach unserer Hinrunde, die nicht gut war, tut so eine Niederlage weh. Unsere Punktausbeute ist nicht gut. Wir als Mannschaft wissen aber, dass in unserem Spiel einige Dinge schon wieder besser laufen.“

Es war ein wundervoller Moment, den Rasen in der VELTINS-Arena zu betreten. Die Fans haben mich fantastisch empfangen.

Rabbi Matondo

Dieser Erkenntnis schloss sich auch Caligiuri an: „Wir haben heute bewiesen, dass in unseren Herzen Mentalität steckt und dass wir spielerisch im Vergleich zur Hinrunde einen Schritt nach vorne gemacht haben – auch wenn so etwas nach Niederlagen immer komisch klingt.“ Entsprechend optimistisch blickt der 31-Jährige, der am Samstagabend die königsblaue Kapitänsbinde trug, auf die kommenden Aufgaben: „Wir sind alle gewillt, diesen Weg weiterzugehen.“

FC Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach

Rabbi Matondo feiert Profidebüt

Mitgehen wird diesen auch Rabbi Matondo, der in der 75. Minute für Sebastian Rudy eingewechselt wurde und damit zu seinem Profidebüt kam. „Es war ein wundervoller Moment, den Rasen in der VELTINS-Arena zu betreten. Die Fans haben mich fantastisch empfangen“, schwärmte der 18-jährige Waliser, bei dem dennoch die Enttäuschung überwog: „Es ist sehr hart für uns heute Abend. Aber wir werden uns nicht von unserem Weg abbringen lassen und bis zum Ende der Saison alles für den Erfolg von Schalke geben.“ Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich bereits am Mittwoch (6.2., 20.45 Uhr) im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Fortuna Düsseldorf.