SC Freiburg: Dreifachbelastung angenommen

Der SC Freiburg hat einen erfolgreichen Start in die Saison hingelegt. Nach dem 1:1 gegen Olympiakos Piräus am Donnerstag (27.10.) ist der Einzug in das Achtelfinale der Europa League bereits sicher, auch im DFB-Pokal überwintert der Sport-Club. Den Ergebnissen im Alltagsgeschäft Bundesliga haben die vielen Englischen Wochen ebenfalls nicht geschadet - die Badener stehen derzeit auf dem dritten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigen würde.

SC Freiburg

Zweimal spielten die Freiburger unter Chef-Trainer Christian Streich zuvor international: In der Saison 2013/2014 scheiterte die Mannschaft bereits in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League an NK Domzale, 2017/2018 konnte die K.o.-Phase in einer Gruppe mit Slovan Liberec und Estoril Praia nicht erreicht werden. Fünf Jahre später ist es kein Zufall, dass der Einzug ins Achtelfinale der Europa League souverän gelang.

Mit dem Freiburger Urgestein Christian Streich stellt der Sport-Club den mit Abstand dienstältesten Bundesligatrainer, der das volle Vertrauen der Fans, Verantwortlichen und Spieler genießt. Lange war der 57-Jährige sportlich die einzige große Konstante im Breisgau, während oftmals die besten Spieler des Vereins vor jeder neuen Saison abgeworben wurden. Nach der erfolgreichen vergangenen Spielzeit blieb in diesem Sommer der große, allzu vertraute Kader-Umbruch aber aus.

Einzig der Abgang von Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund) schmerzte das Freiburger Umfeld. Mit der ablösefreien Verpflichtung von Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach) konnte aber nur wenige Tage darauf ein Weltmeister als Ersatz präsentiert werden, der Innenverteidiger absolvierte bislang alle Pflichtspiele über die volle Distanz. Auch die Neuzugänge Ritsu Doan (PSV Eindhoven), Daniel Kofi-Kyereh (FC St. Pauli) und Michael Gregoritsch (FC Augsburg) schlugen alle direkt ein und verstärken die Qualität des Kaders sowohl in der Spitze als auch in der Breite.

Dank dieses ausgewogenen Kaders bereitet auch die Dreifachbelastung aktuell niemandem Kopfschmerzen. Der neue Rhythmus sei „Fußball, Fußball, Fußball, Essen, Schlafen, Fußball, Fußball“, so Streich, „da freuen wir uns aber auch drauf, gibt Schlimmeres“. Nach dem Piräus-Spiel profitiert der SC Freiburg von der Regel, als Gruppensieger das Sechzehntelfinale zu überspringen und direkt ins Europa-League-Achtelfinale einzuziehen, was den straffen Spielplan ein wenig entzerrt.

Durch Panenka-Tor erfolgreicher als Luca Toni

Vor Spielfreude und Frische glänzt derzeit Spielmacher Vincenzo Grifo, der auch am Donnerstag 90 Minuten auf dem Platz stand. Der Deutsch-Italiener bereitete beim 2:0-Sieg gegen Werder Bremen das Führungstor von Lukas Kübler vor, bevor er seinen Auftritt mit einem verwandelten Panenka-Elfmeter gegen Werder-Keeper Jiri Pavlenka krönte. Den Treffer zelebrierte Grifo mit dem legendären Ohrenschrauber-Jubel des Torjägers Luca Toni.

Der Jubel war nicht zufällig gewählt, mit seinem 39. Bundesligatreffer überholte Grifo den ehemaligen Bayern-Profi als erfolgreichsten italienischen Torschützen der Bundesliga-Geschichte. „Ich hab es schon vor dem Spiel gewusst“, klärte er nach dem Spiel auf, das Tor habe er ihm auch gewidmet, weil er ein großer Fan Tonis sei.

Mit einem Sieg am Sonntag auf Schalke möchten die Freiburger ihren Champions-League-Platz verteidigen, Vincenzo Grifo wird zudem heiß darauf sein, seinen Vorsprung auf Toni weiter auszubauen. Schwere Knochen sind für die Spieler in Schwarz-Rot nach der Europa League keine Ausrede mehr, die Dreifachbelastung haben mittlerweile alle im Breisgau verinnerlicht, wie Kapitän Christian Günter vor dem Spiel in der VELTINS-Arena untermauert: „Wir werden alles versuchen, auch dort wieder ein Feuerwerk abzuliefern.“

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