Schiedsrichter-Ansetzungen werden erst am Spieltag bekanntgegeben

Welcher Schiedsrichter pfeift am Samstag (16.5.) das Derby? Diese Frage wird vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) nicht wie bisher mindestens zwei Tage im Vorfeld einer Partie beantwortet. Im weiteren Verlauf der Saison werden die Ansetzungen erst nach Auswertung der vorab durchgeführten Corona-Tests der Unparteiischen am jeweiligen Spieltag veröffentlicht.

Feature Schiedsrichter

Die Elite-Schiedsrichter werden entsprechend der Handhabung bei den Spielern, die vor Beginn des Mannschaftstrainings zweimal getestet worden sind, vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs ebenfalls zweimal getestet. Der zweiten Testung sollen sich die Unparteiischen am Vortag ihrer ersten Ansetzung unterziehen.

Im Fall eines positiven Befunds müsste kurzfristig Ersatz einspringen. Dies soll in erster Linie der Vierte Offizielle sein. Auch an weitere Eventualitäten wurde gedacht, besteht doch überdies die Möglichkeit, dass ein Ersatz-Schiedsrichter mit relativ kurzer Anfahrtszeit nachnominiert werden kann.

Im weiteren Saisonverlauf sollen die Elite-Schiedsrichter dann jeweils am Vortag einer Partie, für die sie eingeplant sind, getestet werden. Im Falle eines positiven Testergebnisses begibt sich der Referee gemäß den geltenden behördlichen Vorgaben in sofortige Selbstisolation. Aufgrund der dezentralen Anreise des Schiedsrichterteams ist keine Quarantäne des gesamten Schiedsrichterteams erforderlich.

Das entsprechende Konzept hat die Schiedsrichterführung des DFB gemeinsam mit der DFL Deutsche Fußball Liga und der „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ unter Leitung von Nationalmannschaftsarzt Prof. Dr. Tim Meyer erarbeitet.

Höhere Flexibilität bei Ansetzungen

Um die Flexibilität bei den Ansetzungen zu erhöhen und den Reiseaufwand in dieser außergewöhnlichen Situation weitestgehend zu reduzieren, setzt der DFB die bisherige Praxis, Referees nur außerhalb ihrer Landesverbände anzusetzen, außer Kraft. Diese Regelung bezieht jedoch nicht den unmittelbaren Wohnort eines Elite-Schiedsrichters mit ein. Ein Unparteiischer wird weiterhin keine Partie mit Beteiligung des Vereins aus seiner Heimatstadt leiten.

Lutz Michael Fröhlich, Sportlicher Leiter der Elite-Schiedsrichter, erklärt auf dfb.de: „Es ist auch für die Schiedsrichter eine ganz außergewöhnliche Situation, die nur bewältigt werden kann, wenn alle mit den Vorgaben diszipliniert umgehen und vorbildlich handeln. Das wird, was die Ansetzungen angeht, auch viel Flexibilität und viel Geduld abverlangen.“ Anpassungen gibt es auch im Kölner Video-Assist-Center (VAC). Dort wird das Personenaufkommen auf ein Minimum reduziert.

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