2:4-Niederlage in Leipzig – S04 kann Gang in die Zweitklassigkeit nicht verhindern

Eine starke Rückrunde des FC Schalke 04 sowie ein engagierter Auftritt am Samstag (27.5.) im abschließenden Spiel bei RB Leipzig sind nicht belohnt worden. Bei den Sachsen unterlagen die Königsblauen nach einem zwischenzeitlichen 2:2 noch mit 2:4. Selbst ein Unentschieden hätte die Knappen aber nicht gerettet, da der VfL Bochum zeitgleich gewann und der VfB Stuttgart punktete. Damit steht fest: Der S04 spielt in der kommenden Saison in der Zweiten Liga.

Fährmann wieder zwischen den Pfosten

Nach rund sechswöchiger Verletzungspause kehrte Ralf Fährmann wieder ins Team zurück. Der 34-Jährige hütete das Tor anstelle von Alexander Schwolow, der auf der Bank Platz nahm. Für Innenverteidiger Moritz Jenz und Stürmer Simon Terodde, die zuletzt beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt die jeweils fünfte Gelbe Karte in der laufenden Saison gesehen hatten, begannen Marcin Kaminski und Sebastian Polter.

Seine Gelbsperre abgesessen hat indes Marius Bülter. Der beste S04-Torschütze in der laufenden Spielzeit rückte für Tim Skarke ins Team und kam über den linken Flügel. Rechtsaußen spielte Rodrigo Zalazar. Die offensive Position im Zentrum bekleidete Dominick Drexler. Kenan Karaman musste weichen. Einen weiteren Wechsel gab es auf der Sechs. Neben Alex Král lief Danny Latza auf. Der Kapitän ersetzte Tom Krauß, der nach seiner gegen Eintracht Frankfurt erlittenen Blessur nicht rechtzeitig fit geworden ist.

Erst Laimer und Nkunku, dann Kaminski auf der anderen Seite

Die Partie benötigte keine lange Anlaufzeit. Schalke startete mutig, die erste gute Chance hatten aber die Gastgeber. Konrad Laimer kam nach einem Steilpass von Christopher Nkunku halblinks im Sechzehner an den Ball und wollte Timo Werner in Szene setzen. Der deutsche Nationalspieler war aber einen Schritt zu spät, so rollte das Leder rechts am Tor vorbei (3.). Sieben Minuten später machte RB es dann besser. Ein langer Ball von Keeper Örjan Nyland landete auf rechts bei Dani Olmo, der hoch ins Zentrum passte. Ralf Fährmann war dabei zur Stelle und wehrte zunächst ab. Der Abpraller landete allerdings bei Konrad Laimer, der mit links aus zehn Metern erfolgreich vollendete.

Nach 19 Minuten erhöhte der DFB-Pokalfinalist auf 2:0. Nachdem Christopher Nkunku zu Dani Olmo gespielt hatte, bekam er den Ball zurück, versetzte dann im Strafraum Sepp van den Berg sowie Cedric Brunner und schloss ab. Die Kugel zischte flach vorbei an Ralf Fährmann in die rechte Ecke. Fast hätte der Leipziger Topscorer nach 26 Zeigerumdrehungen einen Doppelpack geschnürt. In letzter Sekunde wurde der Offensivmann bei seinem Lauf aufs Tor aber noch von Marcin Kaminski bedrängt, sodass er nicht entscheidend abschließen konnte.

Wenige Augenblicke danach setzte Marcin Kaminski auf der anderen Seite des Platzes ein Ausrufezeichen. Denn der Pole erzielte per Kopf den Anschlusstreffer. Er stieg nach einer Zalazar-Ecke von links am höchsten und drückte das Leder wuchtig in die Maschen (28.). Der Vorlagengeber hatte in der 33. Minute die Gelegenheit zum Ausgleich. Bei einem Schuss des Uruguayers aus spitzem Winkel reagierte Örjan Nyland aber stark und verhinderte das mögliche 2:2.

Kurz danach war es erneut Schalkes Nummer 10, die für Gefahr sorgte. Nach einer scharfen Matriciani-Hereingabe von links kam Rodrigo Zalazar – halb mit dem Kopf, halb mit der Schulter – an den Ball, setzte diesen aber gegen die Laufrichtung des Leipziger Schlussmanns knapp rechts am Ziel vorbei (37.). Kurz danach sorgte RB dann wieder für Gefahr. Amadou Haidara hatte den Ball mit viel Tempo nach vorne getrieben, dann aus 20 Metern abgeschlossen. Den Flachschuss des Maliers lenkte Ralf Fährmann um die rechte Torstange (39.).

Orbans Eigentor lässt Knappen kurzzeitig hoffen

Die zweite Halbzeit begann mit einem Schalker Torjubel – obwohl ein Leipziger getroffen hatte. Allerdings ins eigene Tor: Willi Orban wollte in der 49. Minute einen Abschluss von Marius Bülter, der Örjan Nyland bereits überwunden hatte, aber nur den Innenpfosten traf, von der Linie kratzen, bugsierte das Spielgerät dabei aber in die eigenen Maschen. Entscheidend für den Treffer war auch die Vorarbeit von Dominick Drexler, der das Leder mit einer starken Aktion zunächst erobert und dann zu Marius Bülter weitergeleitet hatte.

Die Platzherren waren um eine schnelle Antwort bemüht. Ralf Fährmann war bei einem Halstenberg-Schuss aus 17 Metern aber auf dem Posten und entschärfte den Versuch des Leipzigers (52.). Keine 120 Sekunden später war Schalkes Nummer 1 abermals gefordert, dieses Mal gegen Timo Werner. Dessen halbhoher Abschluss aus linker Position im Sechzehner brachte aber ebenfalls keinen Erfolg für RB.

Nach den Abschlüssen der Sachsen suchten die Knappen wieder ihre Chance. Schalke war gut im Spiel und kämpfte um jeden Zentimeter auf dem Rasen. Zwingende Möglichkeiten resultierten daraus aber erst einmal nicht. In der 74. Minute war Ralf Fährmann dann wieder gefordert. Aus kurzer Distanz war der Keeper gegen den eingewechselten Yussuf Poulsen zur Stelle, der die Kugel von der linken Seite ins Zentrum passen wollte.

Nach 82 Minuten konnte Yussuf Poulsen dann allerdings jubeln. Der dänische Nationalspieler traf nach einem Nkunku-Zuspiel aus zwölf Metern. Ralf Fährmann war dabei ohne Abwehrchance. Kurz danach war der Schlussmann dann aber nicht zu bezwingen. Dominik Szoboszlai hatte ihn mit einem platzieren Flachschuss geprüft (86.). Auf der anderen Seite tauchte Marius Bülter gefährlich im RB-Sechzehner auf. Aus halblinker Position nagelte der Offensivmann die Kugel 120 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit ans Außennetz.

Die nächste Aktion gehörte dann wieder den Leipzigern – auch, weil der S04 zunehmend aufmachen musste. Christopher Nkunku zog ab, blieb gegen Ralf Fährmann aber nur zweiter Sieger (89.). In der Nachspielzeit versuchte es Dominik Szoboszlai dann noch einmal von der Strafraumgrenze, verfehlte das Gehäuse aber haarscharf. Im Gegenzug scheiterte Kenan Karaman dann an Örjan Nyland. Den Schlusspunkt im Stadion der Sachsen setzte Christopher Nkunku. Nach 90+4 Minuten überwand der Franzose Schalkes Keeper mit einem Heber von der linken Seite und traf zum 4:2-Endstand für die Leipziger.

Fans bauen die Mannschaft auf

Nach dem Schlusspfiff gab es trotz des feststehenden Gangs in die Zweitklassigkeit aber keine Unmutsbekundungen der mitgereisten Fans. Vielmehr bauten die Anhänger die Mannschaft auf und honorierten die Leistungen in den vergangenen Wochen und Monaten, die mit dem verpassten Klassenverbleib leider kein glückliches Ende fand.

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