TSG 1899 Hoffenheim: Aufschwung nach langer Talfahrt

Als sich die Königsblauen zuletzt in der Bundesliga mit der TSG 1899 Hoffenheim duellierten, war die Fußball-Welt für die Kraichgauer eine andere. Durch einen 3:0-Erfolg auf Schalke sprang die TSG im Oktober auf einen Champions-League-Rang – und kaum jemand dürfte gedacht haben, dass die Sinsheimer in dieser Saison noch gegen den Abstieg spielen werden.

Pellegrino Matarazzo

Denn auf die beiden Siege gegen den S04 (in Liga und DFB-Pokal) folgte eine nicht enden wollende Talfahrt. Zwei Zähler holte die TSG in den folgenden 14 Bundesligaspielen, schied zudem aus dem DFB-Pokal aus. Nach dem zehnten Pflichtspiel ohne Sieg, einer 2:5-Niederlage beim VfL Bochum, entschieden sich die Kraichgauer zum Trainerwechsel. Pellegrino Matarazzo, zu Saisonbeginn noch für den VfB Stuttgart an der Seitenlinie, übernahm für André Breitenreiter.

Doch Erfolg stellte sich zunächst nicht ein. Unter dem neuen Coach verlor die TSG fünfmal in Serie. Erst am 18. März sollte der Negativlauf enden, als Hoffenheim Hertha BSC im heimischen Stadion mit 3:1 bezwang.

Last-Minute-Elfmeter für Bremen zurückgenommen

Auf diesen dreifachen Punktgewinn folgte am nächsten Spieltag gleich ein weiterer. Mit 2:1 gewannen die Kraichgauer bei Werder Bremen. Ein wegen einer Bremer Abseitsposition durch den Video-Assistenten zurückgenommener Handelfmeter verhinderte einen möglichen Last-Minute-Rückschlag für die Hoffenheimer. Durch die zwei Siege in Serie haben sie nicht nur die Rote Laterne, die sie zwischenzeitlich übernommen hatten, abgegeben, sondern auch die Abstiegsränge verlassen. „Jeder Erfolg ist ein Schritt zum Ziel. Wir haben uns in der Tabelle verbessert, aber natürlich sind wir noch nicht zufrieden mit der Situation“, sagt Matarazzo vor dem Duell mit dem S04.

Prömel vor Comeback

Im Kampf um den Klassenerhalt kann die TSG wieder auf einen wichtigen Spieler zurückgreifen. Grischa Prömel hatte 13 Bundesliga-Partien wegen eines Knöchelbruchs verpasst und könnte vielleicht schon gegen Königsblau sein Comeback feiern. „Natürlich ist er noch kein Kandidat für 90 Minuten“, schränkt Matarazzo ein. „Wir werden die zwei verbleibenden Trainingseinheiten abwarten, ob er es in den Kader schafft. Mit seiner Ausstrahlung wird er eine große Hilfe für uns sein, wenn er wieder dabei ist.“

Doch nicht nur die Personalsituation hat sich bei den Sinsheimern verändert, auch die Mannschaft zeige eine andere Energie als in den Wochen zuvor, sagt Matarazzo. „Die Jungs ziehen sehr gut mit. Jeder Impuls wird gut aufgenommen, egal, ob es taktisch oder mental ist“, lobt der Chef-Trainer der TSG. „Sie wissen, was bevorsteht und sind heiß auf die Partie.“