Unnötige Fehler und mangelndes Spielglück gegen einen starken Gegner

Mit 1:3 hat sich der S04 am Samstag (9.2.) dem FC Bayern München geschlagen geben müssen. Die Königsblauen waren sich nach dem Abpfiff der Partie einig: Der Rekordmeister ging als verdienter Sieger vom Platz, dennoch waren die Möglichkeiten da, um etwas Zählbares aus der Allianz Arena mitzunehmen.

Yevhen Konoplyanka

„Wir hatten überraschend viele Torchancen – und dann müssen wir die eine oder andere mehr verwerten und weniger Fehler machen“, analysiert Sportvorstand Christian Heidel die 90 Minuten beim FCB, betont aber zudem: „Es war ein verdienter Sieg der Bayern, weil sie, wie erwartet, das Spiel dominiert haben.“ Insbesondere beim Ausnutzen von Fehlpässen im Spielaufbau seien die Münchner „überragend“ – und genau das mussten die Knappen bei den Gegentoren zum 0:1 sowie 1:2 leidvoll erfahren.

Chef-Trainer Domenico Tedesco beurteilt den Erfolg der Gastgeber ebenfalls als verdient. „Die Bayern waren schlichtweg besser, haben uns bewegt und hatten viele Torchancen“, sagt der 33-Jährige, der sich mehr Mut von seinem Team gewünscht hätte. „Wenn du in München was holen möchtest, dann musst du auch nach vorne verteidigen. Das haben wir nicht gemacht.“

Vier vorentscheidende Minuten

Die Schalker Profis ärgerten sich im Anschluss des Spiels neben den vermeidbaren Fehlern vor den ersten beiden Gegentoren vor allem über das, was in den 240 Sekunden zwischen der 53. und 57. Minute passierte. Yevhen Konoplyanka ließ eine sehr gute Möglichkeit nach toller Vorarbeit von Weston McKennie liegen (53.), Jeffrey Bruma köpfte den Ball nach einem Eckball an den Pfosten (55.) – und auf der Gegenseite nickte Serge Gnabry das Spielgerät nach einem missglücktem Fallrückzieherversuch von Robert Lewandowski zum 3:1 ein (57.).

„Wenn wir den Ausgleich erzielen, geht vielleicht noch mal was mit einem Konter nach vorne“, weiß Daniel Caligiuri, der gegen die Bayern seine fünfte Gelbe Karte der Saison sah und im kommenden Spiel gegen den SC Freiburg (16.2., 15.30 Uhr) fehlen wird. Ähnlich beurteilt Jeffrey Bruma das Spiel. „Es war auch heute mehr drin“, sagt der Innenverteidiger. „Die Chancen waren da und mit ein bisschen Glück spielen wir 2:2 oder 3:3.“

Auf diese Art und Weise die Gegentore zu kassieren, ist einfach enttäuschend.

Bastian Oczipka

Natürlich sei es „nicht möglich, gegen die Bayern jede Torchance zu verteidigen“, sagt Caligiuri und ergänzt dementsprechend: „Was mich ärgert, ist, dass wir aus eigenen Fehlern die Tore kassiert haben. Wir kommen super zurück und erzielen das 1:1, bekommen aber umgehend das 1:2.“ Bastian Oczipka sah es genauso. „Wenn man von den Bayern ausgespielt wird, dann sagt keiner etwas, denn die Münchner haben einfach extrem viel Qualität“, so der Linksverteidiger. „Aber auf diese Art und Weise die Gegentore zu kassieren, ist einfach enttäuschend.“

Gegen den SC Freiburg wollen es die Königsblauen am kommenden Wochenende besser machen. Omar Mascarell ist mit seinen Gedanken bereits bei dieser Aufgabe. „Ab sofort müssen wir uns auf das nächste Match fokussieren“, sagt der Mittelfeldspieler. Mit einer konzentrierten Leistung und etwas mehr Spielglück in den entscheidenden Momenten soll der Sieg gegen die Breisgauer eingefahren werden. Mascarell will nach zwei Bundesliga-Niederlagen unbedingt den Turnaround mit seinen Teamkollegen erzwingen. „Wir gehen jedes Spiel an wie ein Finale“, gibt der Spanier die Marschrichtung für die kommenden Wochen vor.

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