Comeback, Premieren-Tor und Last-Minute-Sieg: Besonderer Abend für Sepp van den Berg

Viel mehr geht nicht bei einem Comeback: Sepp van den Berg war am Samstag (29.4.) erstmals nach unfreiwilliger Zwangspause wieder in einem Bundesligaspiel am Ball und avancierte gegen Werder Bremen zu einem der Matchwinner. Der Niederländer, der sich 209 Tage zuvor gegen den FC Augsburg eine schwere Bänderverletzung im Sprunggelenk zugezogen hatte, wurde gegen die Grün-Weißen in der 77. Minute beim Stand von 0:1 aus Schalker Sicht eingewechselt. Kurz danach traf er mit einem seiner ersten Ballkontakte zum Ausgleich – und leitete damit eine denkwürdige Schlussphase in der VELTINS-Arena ein.

Sepp van den Berg

„Ich bin einfach nur überglücklich: Meine Rückkehr auf den Platz, mein erstes Tor für Schalke – und was am wichtigsten ist: drei ganz wichtige Punkte für unsere Mannschaft“, sagt der Torschütze zum 1:1. Als der Ball im Netz zappelte, sei er einfach nur überglücklich gewesen, berichtet der 21-Jährige. „In diesem Moment ist mir vieles durch den Kopf gegangen. Ich war mehr als ein halbes Jahr lang verletzt und habe Tag für Tag darauf hingearbeitet, endlich wieder in diesem tollen Stadion spielen zu dürfen. Es ist wie im Traum.“

Vor allem, weil er nach seinem eigenen Treffer in der 81. Minute kurz danach noch einmal mit seinen Mitspielern auf dem Platz und den Fans auf den Tribünen jubeln konnte. Denn Dominick Drexler erzielte in der Nachspielzeit des Aufsteiger-Duells noch den 2:1-Siegtreffer. „Und das war auch verdient“, meint van den Berg, denn „in der zweiten Halbzeit waren wir eindeutig die bessere Mannschaft. Wir hatten viele gute Chancen und sind am Ende belohnt worden.“

Normalerweise bin ich kein Torjäger.

Sepp van den Berg

Ein wichtiger Faktor für den dreifachen Punktgewinn seien die Fans gewesen, sagt van den Berg. „Sie sind unser ‚Zwölfter Mann‘ auf dem Platz. Ich kann das fast nicht in Worte fassen.“ Gleiches gelte für seinen Treffer. Denn Interviews nach dem Abpfiff als Torschütze kennt der Verteidiger nicht. „Normalerweise bin ich kein Torjäger“, lacht van den Berg. „Aber diese Möglichkeit konnte ich mir nicht nehmen lassen.“

Mit Teamgeist und Zusammenhalt zum Klassenverbleib

Der Niederländer verrät, dass er diesen besonderen Abend sein Leben lang nicht mehr vergessen wird. „Es war sicherlich der wichtigste Treffer in meiner Karriere“, sagt van den Berg. Dann fügt er augenzwinkernd hinzu: „Bislang bin ich schließlich auch nicht wirklich als Torschütze in Erscheinung getreten.“ Im Trikot des englischen Zweitligisten Preston North End hatte der Defensivmann in der Saison 2021/2022 zweimal geknipst (einmal im Ligapokal, einmal in der Liga), ansonsten stehen bislang keine Tore als Profi in seiner Vita.

Er hätte allerdings nichts dagegen einzuwenden, wenn in der Zukunft weitere Tore folgen. Eines aber ist van den Berg noch viel wichtiger: Erfolg mit der Mannschaft. „Wir arbeiten hart und wissen, dass wir noch vier schwere Spiele vor uns haben. Aber ich glaube an uns. Wir sind ein Team, wir halten zusammen – und im Fußball ist nichts unmöglich, gerade mit diesen Fans. Ich glaube fest daran, dass wir am Ende unser Ziel erreichen.“

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