VfB Stuttgart: Was folgt auf den Befreiungsschlag?

Ekstatischer Jubel nach einem Heimspiel gegen den 1. FC Köln: Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate haben die Stuttgarter dieses Gefühl durchlebt. Einst im Mai 2022, als am 34. Spieltag durch einen Treffer in der Nachspielzeit der Klassenerhalt sichergestellt wurde. Und jüngst am vergangenen Wochenende, als die Schwaben ihr Duell mit den Domstädtern deutlich mit 3:0 gewannen.

Bruno Labbadia

Die Hoffnung im Ländle: dass dieser deutliche Sieg nicht nur ein Befreiungsschlag, sondern ein wichtiger Schritt auf dem Weg in Richtung Klassenerhalt ist. Mit den drei Zählern auf der Habenseite sprangen die Schwaben in der Tabelle von Rang 17 auf 14. Eine Platzierung, die jeder, der es mit dem VfB hält, zum Saisonende sofort unterschreiben würde.

Erster Bundesliga-Sieg unter Labbadia

Für die Stuttgarter war es nicht nur der erste dreifache Punktgewinn in der Liga seit dem 8. November des vergangenen Jahres, sondern auch der erste Erfolg für Chef-Trainer Bruno Labbadia in seiner zweiten Amtszeit bei den Baden-Württembergern. „Für uns gilt es nun, an diesen Sieg anzuknüpfen und weiterzumachen“, sagte der Fußballlehrer, der den Traditionsverein zwischen Dezember 2010 und August 2013 das erste Mal coachte, nach dem 3:0.

Anfang Dezember hatte der ehemalige Bundesligastürmer den VfB zum zweiten Mal übernommen, in den ersten fünf Ligaspielen aber nur zwei Punkte verbuchen können. Vor dem Sieg gegen Köln, dem ersten Zu-Null-Heimspiel seit fast zwei Jahren, gab es lediglich einen 2:1-Erfolg im DFB-Pokal-Achtelfinale beim SC Paderborn 07 als Erfolgserlebnis zu vermelden.

Matarazzo, Wimmer und nun Labbadia

In diese Spielzeit gestartet war der VfB noch mit Pellegrino Matarazzo, der allerdings am 10. Oktober ohne Sieg aus den ersten neun Saisonspielen von seinen Aufgaben entbunden wurde. Michael Wimmer, zuvor Co-Trainer, coachte die Schwaben interimsweise, bis Labbadia Anfang Dezember den Job des Chef-Trainers bekam.

Übernommen hat er eine Mannschaft, die ihre Stärken im Umschaltspiel besitzt. Nur zwei Mannschaften gaben nach Kontern mehr Torschüsse ab als der VfB (27), andersherum haben die Stuttgarter die wenigsten Schüsse aufs Tor nach Schnellangriffen kassiert (9) und mussten auf diese Art und Weise noch keinen Gegentreffer hinnehmen.

Bredlow die neue Nummer eins

Auf Schalke erneut im Tor stehen wird Fabian Bredlow, der Florian Müller aktuell aus dem Kasten verdrängt hat. Bredlow hatte Müller beim Spiel in Freiburg noch krankheitsbedingt vertreten, dabei Labbadia so sehr überzeugt, dass er zuletzt gegen den FC und auch wahrscheinlich im restlichen Saisonverlauf zwischen den Pfosten stehen wird. „Fabian hat gegen Köln sehr stabil gewirkt, er war präsent, sicher, anspielbereit und hat Ruhe ausgestrahlt. Die Bälle, die er aufs Tor bekommen hat, hat er gehalten“, sagt Labbadia auf der Pressekonferenz vor dem Spiel in der VELTINS-Arena zu dieser Entscheidung.

Bredlow soll aus Stuttgarter Sicht seinen Teil dazu beitragen, den ersten Sieg auf Schalke seit fast zehn Jahren einzufahren. Es wäre zudem der erste dreifache Punktgewinn in einem fremden Stadion seit dem 11. Dezember 2021. Damals gewann der VfB beim VfL Wolfsburg mit 2:0.

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