Thomas Reis: In jedem Spiel ist etwas möglich

Im Duell der beiden Bundesliga-Aufsteiger ist der FC Schalke 04 am Samstag (5.11.) um 18.30 Uhr bei Werder Bremen gefordert. Für Chef-Trainer Thomas Reis ist der Gegner kein unbekannter, traf er doch in der laufenden Saison bereits mit seinem Ex-Club VfL Bochum auf die Grün-Weißen. Anders als vor zwei Monaten – die Partie endete aus seiner Sicht nach zwei späten Treffern 0:2 – möchte der Fußballlehrer dieses Mal nach dem Schlusspfiff das eigene Punktekonto aufstocken.

„Wir wollen den letzten Tabellenplatz verlassen“, sagt der 49-Jährige, der weiß, dass seine Mannschaft nach zuletzt sieben Pflichtspielniederlagen in Serie nicht mit breiter Brust anreisen wird. Dennoch stünden die jüngsten Resultate einer couragierten Leistung an der Weser nicht entgegen, denn „Zweikämpfe kannst du auch führen, wenn du nicht vor Selbstvertrauen strotzt. Wichtig ist, dass die Jungs bereit sind und direkt den ersten Zweikampf im Spiel gewinnen wollen.“ Dies sei einer der Ansätze, die er seinem Team in den vergangenen Trainingstagen vermittelt habe, erklärt Reis und ergänzt, dass er als Coach positiv vorangehe.

Mutig agieren, offensiv verteidigen, auf eigene Chancen lauern

Die Aktivität seiner Mannschaft bei seiner Premiere an der Seitenlinie habe ihm gefallen, erklärt Reis, wenngleich das Resultat mit der 0:2-Niederlage gegen den SC Freiburg nicht gestimmt habe. „Wir müssen schauen, dass wir über 90 Minuten ekelhaft sind, sodass die Gegner sagen, dass es nicht schön ist, gegen Schalke zu spielen.“ Zudem sei es wichtig, mutig zu agieren, offensiv zu verteidigen und auf die eigenen Chancen zu lauern – und diese dann auch zu nutzen.

Das wird eine große Aufgabe für unsere Innenverteidiger – aber ich bin überzeugt davon, dass sie diese Aufgabe sehr gut meistern werden.

Thomas Reis

Und auch die Konzentration, gerade im Defensivverbund, spiele eine große Rolle. „Wenn man Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug zu viel Raum lässt, haben beide eine Riesenqualität. Gerade Niclas Füllkrug hat derzeit häufig das richtige Näschen und auch das nötige Quäntchen Glück vor dem Tor. Wir müssen eng dran sein. Das wird eine große Aufgabe für unsere Innenverteidiger – aber ich bin überzeugt davon, dass sie diese Aufgabe sehr gut meistern werden“, sagt Reis.

Zudem hat er seiner Mannschaft vermittelt, dass sie bis zur allerletzten Sekunde hellwach sein müsse. Denn der SVW hat im bisherigen Verlauf der Saison häufig in den Schlussminuten noch geknipst. Gleich zehn ihrer 21 Treffer erzielten die Norddeutschen ab der 82. Minute. „Bremen spielt sehr befreit, strahlt sehr viel Ruhe aus und ist gereift“, charakterisiert Reis den Mit-Aufsteiger. „Aber sie sind nicht unschlagbar. In jedem Spiel ist etwas möglich.“

Sechs Ausfälle bei Königsblau

Mit welcher Startelf die Knappen die Aufgabe an der Weser angehen werden, verrät Reis im Vorfeld der Begegnung noch nicht. Fest steht allerdings, dass der Chef-Trainer auf ein halbes Dutzend Profis verzichten muss. Nachdem zuletzt bereits das Defensiv-Quartett Leo Greiml (Meniskus-OP), Marcin Kaminski (Schnittwunde an der Wade), Ibrahima Cissé (Muskelverletzung) und Sepp van den Berg (Bänderverletzung) sowie Mittelfeldmann Rodrigo Zalazar (Mittelfußbruch) gefehlt hatten, steht auch Thomas Ouwejan in den verbleibenden drei Pflichtspielen des Kalenderjahres nicht zur Verfügung. Der Niederländer hat sich im vergangenen Heimspiel gegen den SC Freiburg eine Verletzung am Innenband des linken Knies zugezogen.

„Der Ausfall von Thomas macht die personelle Situation nicht leichter“, sagt der Fußballlehrer. „Aber er macht sie auch nicht unmöglich. Die Jungs, die zur Verfügung stehen, werden alles tun, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.“ Zumal Reis auch auf einige Rückkehrer bauen kann. Denn Dominick Drexler, Timothée Kolodziejczak und Jordan Larsson, die zuletzt angeschlagen hatten pausieren müssen, sind wieder fit. „Sie sind voll im Training und haben im bisherigen Verlauf der Trainingswoche einen guten Eindruck hinterlassen“, so der 49-Jährige. Deshalb sei das Trio auch definitiv eine Option für das Duell in Bremen.

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