Wenn Guido Burgstaller trifft, wird stets gepunktet

Als der Abschluss von Guido Burgstaller am Sonntag (25.2.) nach elf Minuten im Leverkusener Netz zappelte, stand eines fest: der FC Schalke 04 wird dieses Spiel nicht mehr verlieren. Denn Königsblau unterlag in der Bundesliga noch nie, wenn der Österreicher traf. Die beeindruckende Bilanz lautet: elf Siege, drei Remis.

Jubel nach dem Tor von Guido Burgstaller in Leverkusen

Es war aber nicht allein der Glaube an die Statistik, der den Knappen drei wichtige Zähler gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen internationalen Startplatz bescherte. Die Mannschaft von Domenico Tedesco spielte mit Herz und präsentierte sich sehr engagiert, sie hielt die Leverkusener Offensivkräfte geschickt vom eigenen Tor fern und sorgte selbst immer wieder für Gefahr in der gegnerischen Hälfte. „Wir haben vor dem Anpfiff gesagt, dass wir mit einem Punkt nicht zufrieden sind“, sagt Franco Di Santo. „Jeder Einzelne wollte unbedingt gewinnen. Ich denke, das hat man auch gesehen. Wir haben gekämpft wie Löwen!“

Zum Kampf gesellten sich aber auch technische Glanzstücke. So zum Beispiel Guido Burgstallers Treffer zum 1:0, der beim ‚Tor des Monats Februar‘ der Sportschau sicherlich zur Wahl stehen dürfte. Der Österreicher kam nach einem langen Traumpass von Daniel Caligiuri an den Ball, nahm Fahrt auf, düpierte Gegenspieler Panagiotis Retsos in fast schon südamerikanischer Manier und vollendete schließlich aus 14 Metern gekonnt flach ins linke Eck. „Ein superschönes Tor“, schwärmt Domenico Tedesco. Dass der Geniestreich des österreichischen Nationalspielers ein Zufallstreffer gewesen sei, weist der Chef-Trainer entschieden von der Hand. „Der Burgi macht solche Dinger auch im Training.“

Der Burgi macht solche Dinger auch im Training.

Domenico Tedesco

Der Torjäger selbst erklärt: „Ich bin ja schließlich kein Holzfußballer.“ Die perfekte Vollendung sei letztlich aber auch nur möglich gewesen, weil Daniel Caligiuri zuvor einen überragenden Pass gespielt habe. Im kommenden Heimspiel am Samstag (3.3.) gegen Hertha BSC darf Burgstaller allerdings nicht mitwirken, da er in der BayArena die fünfte Gelbe Karte der laufenden Saison sah. „Ich werde dann von Außen die Daumen drücken“, so der 28-Jährige.

Ähnlich lief es in der Vorwoche bei Max Meyer, der beim Sieg gegen Hoffenheim gesperrt zuschauen müsste. Umso heißer war der U21-Europameister daher auf das Kräftemessen mit der Werkself. „Das war ein ganz wichtiger Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten. Mit unserem Spiel und auch dem Ergebnis können wir sehr zufrieden sein“, erklärt der Mittelfeldmann. „Dass wir nun Dritter sind, ist für mich allerdings zweitrangig. Ich finde es einfach wichtig, dass wir regelmäßig punkten.“

Bei aller Freude über den Sprung auf einen Königsklassen-Startplatz bremst auch Domenico Tedesco bewusst die Euphorie, denn „uns stehen noch zehn ganz schwere Spiele in der Bundesliga bevor. Die Fans dürfen gerne von der Champions League träumen. Bei uns ist das aber schlichtweg verboten. Denn erstens ist die Tabelle unheimlich eng und zweitens würden wir dann Gefahr laufen, den Fokus zu verlieren.“