Alessandro Schöpf: Sieg wichtiger als mein erstes Champions-League-Tor

Mit elf Punkten aus sechs Spielen stehen die Knappen verdient im Achtelfinale der Champions League. Nach dem 1:0-Sieg gegen Lokomotive Moskau unterstrich Domenico Tedesco noch einmal, wie gut der dreifache Punktgewinn seiner Mannschaft tat. Sein russischer Kollege Juri Sjomin wünschte dem Coach der Königsblauen viel Erfolg für die kommenden Aufgaben. In der Mixed Zone äußerten sich zudem Torschütze Alessandro Schöpf, Debütant Benjamin Goller und Comebacker Cedric Teuchert zur Partie.

Alessandro Schöpf

Domenico Tedesco:

Wir sind sehr froh über diesen Sieg, den wollten wir unbedingt. Weil er guttut, weil er der Tabelle guttut und weil wir mit elf Punkten unterstrichen haben, dass wir verdient weitergekommen sind. Wir hatten viele sehr ordentliche Spiele in der Champions League und eines – in Porto – das sehr schlecht war. Im ersten Durchgang hatten wir viel Ballbesitz und Spielkontrolle, aber keine zwingenden Torchancen. Die beste Möglichkeit hatten die Gäste in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Wir hatten zu wenig Mut, in Eins-gegen-eins-Situationen zu gehen – auf dem Flügel wäre es das eine oder andere Mal möglich gewesen. Im zweiten Durchgang sind wir in diesen Situationen dann mehr Risiko gegangen und haben versucht, den gegnerischen Defensivverbund, der immer tiefer wurde, auch mit den Innenverteidigern anzudribbeln. Das erleichtert vieles, weil man dadurch kürzere Passabstände in die Spitze hat. Der Rest war viel Wille, auch nach Ballverlusten waren wir immer wieder da und haben viele Konter im Keim erstickt. Wir hatten im Hinspiel mehr Probleme, da hatten wir es nicht geschafft, Fernandes – der heute gefehlt hat – in den Griff zu bekommen. Wir haben heute mehr Ballkontrolle gehabt und mehr Chancen als im Hinspiel kreiert. In Moskau war der Sieg etwas glücklich, heute nicht.

Juri Sjomin:

Wir haben eine riesengroße Erfahrung in der Champions League gemacht. Leider sind wir ausgeschieden, aber Lokomotive Moskau hat 14 Jahre lang nicht in der Königsklasse gespielt. Vielleicht hat es uns ein wenig an der Erfahrung gemangelt. Diese Champions-League-Saison hat bewiesen, dass man bis zur 95. Minute konzentriert sein muss. Schalke hat nicht zugelassen, dass wir einen besseren Fußball zeigen und hat heute verdient gewonnen, ich gratuliere ihnen zum Sieg. Ich wünsche Schalke viel Erfolg in der K.o.-Runde.

Alessandro Schöpf:

Dass ich mein allererstes Tor in der Champions League erzielt habe, ist natürlich etwas ganz Besonderes. Wichtiger ist mir aber der Sieg der Mannschaft. Das Erfolgserlebnis tut uns gut und gibt uns Kraft für die kommenden Aufgaben in der Bundesliga. Vor meinem Treffer habe ich zunächst gedacht, dass Guilherme den Ball festhält. Aber ich habe trotzdem spekuliert, das wurde belohnt. Schon vor dem 1:0 hatten wir die eine oder andere gute Chance. Wenn man den Spielverlauf betrachtet, ist unser Sieg verdient.

Benjamin Goller:

Es war ein riesen Erlebnis. Ich habe schon immer davon geträumt, einmal in der Champions League aufzulaufen. Ich bin einfach nur glücklich. Vor dem Spiel war ich sehr angespannt, nach dem Anpfiff war die Aufregung dann aber komplett verflogen. Meine Mitspieler haben mich ermutigt und gesagt, dass ich mit freiem Kopf in die Partie gehen soll, dass ich befreit aufspielen soll. Das habe ich gemacht.

Cedric Teuchert:

Das Spiel hat mir sehr gutgetan. Jede einzelne Minute hilft mir nach der Verletzung, um wieder reinzukommen. Ich habe knapp zwei Monate gefehlt, muss natürlich noch ein bisschen Kondition aufholen. Insgesamt habe ich mich aber sehr gut gefühlt und bin glücklich, dass ich mein Debüt in der Champions League feiern konnte. Mal schauen, ob ich in Augsburg wieder ran darf. Ich werde jetzt bestmöglich regenerieren, damit ich am Samstag wieder topfit bin.