Gegner im Porträt: Wiedersehen mit alten Bekannten

Lokomotive Moskau, der FC Porto und Galatasaray Istanbul: In der Champions League treffen die Königsblauen auf drei Meister ihres Landes – und auf bekannte Gesichter und Vereine. schalke04.de stellt die drei Gegner in Gruppe D vor.

Jefferson Farfan

Lokomotive Moskau

Lokomotive Moskau beendete die vergangene Saison als russischer Meister mit zwei beziehungsweise vier Punkten Vorsprung auf die Stadtrivalen ZSKA und Spartak. Insgesamt konnte „Loko“ dreimal diesen Titel gewinnen. Die beiden vorherigen Meistertitel stammen aus den Jahren 2002 und 2004. Darüber hinaus sicherte sich die Mannschaft von Chef-Trainer Juri Sjomin siebenmal den nationalen Pokal, zuletzt 2017.

Der Erfolg ist eng mit Meistertrainer Sjomin verknüpft, der bereits 1986 für 19 Jahre auf der Trainerbank von Lokomotive Platz nahm. Damals machte der heute 71-Jährige aus einem mittelklassigen Club ein russisches Spitzenteam. Im Oktober 2016 kehrte der ehemalige russische Nationaltrainer schließlich an seine alte Wirkungsstätte zurück und führte den Club in der folgenden Saison zur ersten Champions-League-Teilnahme nach 14 Jahren.

Unterstützt wird Sjomin dabei von einem ehemaligen Schalker: Erik Stoffelshaus, zunächst in Knappenschmiede und dann als Team-Manager an der Seite von Andreas Müller aktiv, ist seit 2016 Sportdirektor in Moskau und war auch für die Verpflichtungen der beiden bekannten Ex-Schalker Jefferson Farfan und Benedikt Höwedes verantwortlich. Ansonsten stechen aus dem sehr erfahrenen Kader mit einem Durchschnittsalter von über 28 Jahren noch der kroatische Verteidiger Vedran Corluka und der portugiesische Mittelstürmer Eder heraus.

Der Start in die aktuelle Saison ist hingegen eher ernüchternd ausgefallen: Nach fünf Spieltagen steht „Loko“ mit zwei Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage nur auf Platz fünf. Seine Heimspiele trägt der Verein aus der russischen Hauptstadt in der 1923 erbauten und knapp 30.000 Zuschauer fassenden RZD-Arena, die von 2001 bis 2002 komplett umgebaut wurde, aus. RZD, die staatliche Eisenbahngesellschaft Russlands, ist auch der Hauptsponsor des Vereins.

FC Porto

FC Porto

Der FC Porto, den die Königsblauen aus Topf zwei zugelost bekamen, darf sich als einer der erfolgreichsten Vereine Europas bezeichnen. Je ein Titel im Landesmeisterpokal (1987 2:1 im Endspiel gegen Bayern München) und in der Champions League zieren den Briefkopf des 1893 gegründeten Vereins. Den Triumph in der Königsklasse errang Porto im Jahr 2004 dank eines 3:0-Finalerfolgs auf Schalke gegen die AS Monaco. Bereits ein Jahr zuvor gewann das Team unter Jose Mourinho den UEFA-Pokal. Im Nachfolgerwettbewerb Europa League feierte der Club aus der Hafenstadt 2011 den bislang letzten internationalen Erfolg, als er sich im rein portugiesischen Finale gegen den SC Braga durchsetzte.

Auch auf nationaler Ebene konnte Porto bereits zahlreiche Trophäen einheimsen. 28 Meistertitel und 15 Pokalsiege stehen bislang zu Buche. Auf Titel Nummer 28, den der Verein in diesem Sommer feiern durfte, mussten die erfolgsverwöhnten Fans jedoch fünf Jahre lang warten. Zuvor war es dem Dauerrivalen Benfica Lissabon vier Saisons in Folge gelungen, Portos Dominanz (neun Meisterschaften von 2003 bis 2013) zu durchbrechen.

In der Champions League reichte es für die Mannschaft, die seit 2017 von Sergio Conceicao trainiert wird, immerhin für den Einzug ins Achtelfinale. Als Gruppenzweiter hinter Besiktas Istanbul ließ man RB Leipzig hinter sich. In der Runde der letzten 16 kam gegen den späteren Finalisten FC Liverpool allerdings das deutliche Aus (0:5 und 0:0). Ein Ausscheiden im Achtelfinale ereilte die Portugiesen auch im Jahr 2008, als sie im Elfmeterschießen gegen die Königsblauen unterlagen. Auch in der ersten Runde des UEFA-Cups 1976/1977 ging der S04 als Sieger hervor.

Seit 2003 ist Porto im Estadio do Dragao beheimatet, das Platz für 50.000 Zuschauer bietet. Der Club ist bekannt für sein gutes Scouting in Südamerika, so lotste er beispielsweise Hulk, Radamel Falcao und James Rodriguez einst nach Europa. Der aktuell bekannteste Name im Kader ist Weltmeister Iker Casillas, der mit 37 Jahren nach wie vor das Tor hütet. Weitere Leistungsträger sind Kapitän Hector Herrera aus Mexiko, der algerische Linksaußen Yacine Brahimi, sowie der Kameruner Vincent Aboubakar, der die Sturmspitze bildet.

Galatasaray Istanbul

Galatasaray Istanbul

Mit Galatasaray Istanbul treffen die Knappen auf den erfolgreichsten und einen der populärsten Fußballvereine der türkischen Süper Lig. Insgesamt 21 Meisterschaften, 17 nationale Pokalsiege und 15 gewonnene Supercups haben die Löwen, wie Gala von seinen Fans genannt wird, vorzuweisen.

Aktuell wird die Mannschaft von Fatih Terim trainiert, der mit Galatasary die vergangene Saison auf dem ersten Tabellenplatz beendete und sich so direkt für die Gruppenphase der Champions League 2018/2019 qualifizierte. Im Pokal erreichten die Rot-Gelben immerhin das Halbfinale, wo sie an Akhisar Belediyespor scheiterten. International lief es in der abgelaufenen Spielzeit nicht ganz so gut: Der UEFA-Cup-Sieger des Jahres 2000 schied bereits in der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League gegen Östersunds FK aus. Damals allerdings noch unter Terims Vorgänger Igor Tudor.

Zu den bekanntesten Spielern des türkischen Vereins zählen Yuto Nagatomo, Fernando Muslera, Eren Derdiyok und Younes Belhanda, der in der Saison 2015/2016 zeitweise an die Königsblauen ausgeliehen war. Seine Heimspiele trägt Galatasary seit 2011 im neu gebauten Türk Telekom Stadyumu aus, das Platz für 52.650 Zuschauer bietet.

Die Schalker trafen bislang nur ein einziges Mal auf den Club vom Bosporus: Im Achtelfinale der Champions League 2012/2013 mussten sich die Knappen nach hartem Kampf zu Hause mit 2:3 (1:2) geschlagen geben. Beim 1:1 im Hinspiel hatten die Königsblauen immerhin noch einen Punkt aus der türkischen Metropole entführen können.